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Die Senatorin für Arbeit, Soziales, Jugend und Integration

Grundsteinlegung für das Kinderhaus Airportstadt

Platz für 130 Kinder in vier Kindergarten- und fünf Krabbelgruppen

08.03.2013

Auf der früheren Kleingartenanlage Helgolandgraben in der Bremer Neustadt kehrt im nächsten Kindergartenjahr wieder Leben ein. Bis zum Herbst soll das betriebsnahe Kinderhaus Airportstadt auf 1200 Quadratmetern Platz für 130 Kinder in vier Kindergarten- und fünf Krabbelgruppen bieten. Die Hälfte der Plätze soll bevorzugt an Kinder vergeben werden, deren Eltern in den Unternehmen der Airportstadt arbeiten, die andere Hälfte steht bevorzugt für Kinder aus der Neustadt zur Verfügung. Nachdem die Erdarbeiten mit dem Austausch des Bodens bis in 1,25 Metern Tiefe bereits im vergangenen Jahr abgeschlossen waren, wurde heute (Freitag, 8. März 2013) der Grundstein gelegt.

Anlässlich der Grundsteinlegung sagte Anja Stahmann, Senatorin für Soziales, Kinder, Jugend und Frauen: „Mit der Kita Airportstadt bauen wir die Kinderbetreuung in der Neustadt aus, und wir schaffen gleichzeitig ein Angebot, das es erwerbstätigen Müttern und Vätern aus den umliegenden Unternehmen erleichtert, Beruf und Familie zu vereinbaren.“ Das könne ihre Lebenssituation deutlich entspannen und erleichtere es gleichzeitig den Unternehmen, qualifizierte Fachkräfte für ihren Betrieb zu gewinnen sowie nach der ersten Elternphase auf Wunsch auch früh an den Arbeitsplatz zurückzuholen.

So soll es aussehen - Kinderhaus in der Bremer Airportstadt
So soll es aussehen - Kinderhaus in der Bremer Airportstadt

Große Fenster, Regenwasser-Nutzung, Solarkollektoren für Warmwasser und eine Photovoltaik-Anlage, die fast die gesamte Dachfläche abdeckt, Barrierefreiheit, eine umfassende Schall- und Trittschalldämmung als Maßnahme der Gesundheitsvorsorge für die Beschäftigten – das sind die augenfälligen Merkmale des eingeschossigen Baus nach Passivhaus-Standard. Er wird sich einfügen in ein Gelände, das Kindern elementare Naturerfahrungen mit Wasser und Erde ermöglichen soll, mit Obstbäumen, Hecken und Kräuterbeeten.

Der Gebäudekörper gliedert sich in ein Hauptgebäude mit zwei Flügeln: Der Haupteingang führt auf den zentralen „Marktplatz“, der die Infrastruktur mit Küche und Verwaltung beherbergt sowie die von allen Kindern genutzten Differenzierungs- und Bewegungsräume. Von hier gehen die beiden Flügel ab. Im nordöstlichen Teil liegen die Gruppenräume für je 20 Kindergartenkinder mit den dazugehörigen Sanitäranlagen. Der südwestliche Teil bietet Platz für fünf Krippengruppen mit je zehn Kindern. Jede dieser Gruppen ist eine autarke Einheit aus Gruppenraum, Sanitärbereich und Schlafraum mit besonderen schallgedämmten Türen.

„Dieses Raumkonzept ist das Modell der Zukunft“, sagte Anja Stahmann. „Auf lange Sicht wollen wir weg von Einrichtungen, die entweder Kinder von drei Jahren bis zumSchuleintritt betreuen oder Kinder unter drei Jahren. Beides zusammenzuführen ist pädagogisch sinnvoll und auch im Interesse der Eltern.“

Alle Gruppenräume und der zentrale „Marktplatz“ öffnen sich mit einer großen Glasfassade in Richtung Garten. Durch den höheren Bewegungsraum und Aufbauten auf den Gruppenräumen im Kindergarten-Bereich variieren die Höhenkanten des Gebäudes und bieten abwechslungsreiche Fassaden. Ein 1,30 Meter tiefer Dachüberstand über der nach Süden ausgerichteten Glasfassade schützt zudem im Sommer vor Überhitzung.

Die Einrichtung soll ganztägig zwischen 7 und 17 Uhr geöffnet sein. Das Mittagessen wird vor Ort gekocht, gegessen wird in den Gruppenräumen, es sind aber auch gruppenübergreifende Essen auf dem „Marktplatz“ möglich. Insgesamt sollen etwa 23 Menschen im Kinderhaus Airportstadt einen neuen Arbeitsplatz finden – Erzieherinnen und Erzieher sowie Küchen- und hauswirtschaftliche Kräfte. Das Deutsche Rote Kreuz als Betreiber sieht dabei vor, Kräfte mit unterschiedlichen Muttersprachen und kulturellen Hintergründen anzustellen.

Bauherrin ist die Dr. Hübotter Grundstücks GmbH, den Entwurf und die Umsetzung des 4,4 Millionen-Euro-Projektes unweit der markanten Schrägseilbrücke der A 281 verantwortet das Architekturbüro Bruns + Hayungs.

Das pädagogische Konzept geht von einem gemeinsamen Ort für Kinder aus, das auch Begegnungsstätte für ihre Eltern ist. Verlässliche Bezugspersonen und das Empfinden von Geborgenheit spielen dabei eine zentrale Rolle. „Kinder sind vom Tag ihrer Geburt an Akteure ihrer eigenen Entwicklung. Sie wollen lernen, das heißt: sich bewegen, wahrnehmen, entdecken, experimentieren, kommunizieren – und sich dabei ständig in Interaktion mit anderen Menschen selbst bilden.“ Verlässliche Erwachsene, überschaubare Strukturen und eine möglichst große Anregungsvielfalt sind dafür die Basis, heißt es in dem Konzept des Betreibers DRK. Die Details der pädagogischen Arbeit würden gemeinsam mit den Eltern entwickelt und damit ständig weiterentwickelt, „wie in unseren Kinderhäusern üblich“. Und weiter: „Zur Eröffnung weiterer Bildungspotenziale halten wir die Zusammenarbeit mit Experten in bestimmten Bereichen wie zum Beispiel Universum, Auslandsinstituten, Museen, Stadtbibliothek, Landesbildstelle, Universität und – nicht zuletzt – Fachschule für ErzieherInnen für unabdingbar.“