20.10.2005
Senatorin Röpke legt Grundstein
Das Fundament des alten Wasserturms in Walle findet eine neue Verwendung: Am Freitag (21. Oktober) um 13.30 Uhr wird Sozialsenatorin Karin Röpke den Grundstein für den ersten Bauabschnitt des Stiftungsdorfes Walle der Bremer Heimstiftung legen. Auf dem Areal zwischen Steffensweg und Bremerhavener Straße werden ein siebenstöckiges Gebäude sowie zwei Nebengebäude mit insgesamt 75 Senioren-Wohnungen entstehen.
Die Heimstiftung realisiert das ambitionierte Vorhaben an einem Ort mit langer Vorgeschichte: Mitten in Walle war 1905 ein 61 Meter hoher Wasserturm gebaut worden. Das Bauwerk fasste 3000 Kubikmeter Wasser, sorgte für gleichmäßigen Wasserdruck im Bremer Westen und versank im 2. Weltkrieg in Schutt und Asche.
Erhalten blieb nur der mächtige Sockel, der jetzt vor einer „Renaissance“ steht. Auf dem achteckigen Fundament werden auf sieben Etagen jeweils sechs Senioren-Wohnungen mit einer Größe von 40 bis 80 Quadratmeter errichtet. Sie weisen zwei bis drei Zimmer mit Küche und Duschbad auf und verfügen teilweise über Balkon oder Terrasse. Daneben entstehen an der West- und Ostseite des Grundstücks zwei jeweils dreistöckige Neubauten. Zudem wird eine alte Villa auf dem Gelände in das Stiftungsdorf einbezogen.
Konzeptionell bleibt die Bremer Heimstiftung auch in Walle ihrer Linie treu, neue Vorhaben gemeinsam mit Kooperationspartnern anzupacken. „Dabei orientieren wir uns an den positiven Erfahrungen, die wir in jüngster Vergangenheit beim Aufbau des ‚Hauses im Viertel’ oder des Stiftungsdorfes Gröpelingen gemacht haben“, berichtet der Vorstandsvorsitzende Alexander Künzel. Auch das neue Projekt, das seit geraumer Zeit in den Gremien des Stadtteils sowie in Kirchengemeinden und Initiativen vorgestellt wird, basiere darauf, soziale Kontakte aufzubauen und ein nachbarschaftliches Miteinander zu erreichen.
Zu den künftigen Nutzern des Stiftungsdorfes wird deshalb eine Wohngruppe für junge körperbehinderte Menschen gehören, die rund um die Uhr pflegerisch versorgt und betreut werden müssen. Außerdem sind neben dem Stützpunkt eines ambulanten Pflegedienstes mehrere Gemeinschaftsräume vorgesehen, die sowohl den Mietern als auch Gruppen aus dem Stadtteil zur Verfügung stehen werden. Im Restaurant im obersten Turmgeschoss soll ein offener Mittagstisch für die Mieter und für Senioren aus dem Stadtteil angeboten werden.
Aber nicht nur ältere, sondern auch jüngere Menschen sollen das Stiftungsdorf künftig mit Leben erfüllen. Im Erdgeschoss des Turmes werden daher Räume für die Kindergartengruppe „Waller Wichte“ eingerichtet.
Zu regelmäßigen Begegnungen zwischen Jugendlichen und Senioren wird eine Kooperation mit der in unmittelbarer Nachbarschaft zum Stiftungsdorf liegenden Allgemeinen Berufsschule führen: Im Zuge des jetzt begonnenen ersten Bauabschnittes wird für die Schule eine Lehrküche eingerichtet. Weiterhin in dem Gebäude 22 Zwei- bis Drei-Zimmer-Wohnungen, die Senioren zur Miete oder mit der Option eines Wohnrechterwerbs angeboten werden. Weitere Räume sind für eine Arztgemeinschaft sowie eventuell für eine Wohngemeinschaft pflegebedürftiger Senioren vorgesehen. Der erste Bauabschnitt soll bis zum kommenden Herbst fertig gestellt werden.
Für weitere Informationen steht die künftige Hausleiterin Irmgard Bischoff unter der Telefonnummer 33 49-110 gern zur Verfügung.