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Die Senatorin für Bau, Mobilität und Stadtentwicklung

Baulücken zu Tiny Houses

Geoinformationssystem des Baulückenkatasters zeigt geeignete Bauflächen

09.05.2023

Eine kleine Nachfrage braucht auch Platz: Die Stadt Bremen zeigt ab sofort geeignete Grundstücke für Tiny Houses in der WebGIS-Anwendung des Baulückenkatasters, welches helfen kann, einen passenden Platz in Bremen zu finden.

Im Geoinformationssystem auf www.bauluecken.bremen.de sind Baulücken für Tiny Houses ab sofort auffällig markiert und lassen sich aus der Gesamtliste herausfiltern. "Unser neues Informationsangebot zeigt Baulücken, die nach Grundstücksgröße und zulässigem Maß der baulichen Nutzung oder nach Lage und Zuschnitt von Bauzonen eher für sehr kleine Häuser geeignet scheinen", erklärt Architekt Eberhard Mattfeldt.

Tiny Houses als Bauform und Ausdruck einer Lebenseinstellung, die sich als ökologisch, ökonomisch, sozial und kulturell nachhaltig versteht, entwickeln ihren ganz eigenen minimalistischen Reiz. Wohn- und Lifestylemagazine, Fachzeitschriften und nicht zuletzt das interessierte Publikum diskutieren über dieses auf wesentliche Funktionen reduzierte Wohnen. Tiny Houses entstehen nicht selten in Eigenleistung, der ausgebaute Bauwagen beispielsweise. Aber auch gewerbliche Hersteller spezialisieren sich inzwischen und entwickeln eigene Modelle.

Den denkbaren Variationen sehr kleiner Häuser sind kaum Grenzen gesetzt. Ähnlich vielfältig sind die analytischen Ansätze, das Phänomen zu verstehen, zu beschreiben und auch seine Nachteile nicht auszublenden. Doch ist nicht abschließend definiert, was ein Tiny House eigentlich ist. Auch nicht im Baurecht, das keine sogenannte Legaldefinition für diese winzigen Häuser kennt und dieser Bauform auch keine Sonderrechte einräumt. Als Wohnhäuser müssen Tiny Houses die geltenden rechtlichen und technischen Baubestimmungen erfüllen.

Ausgehend vom Baulückenkataster hat eine gesamtstädtische Standortsuche Flächen für kleinere Tiny House-Siedlungen mit zehn bis 15 Häusern identifiziert. Nach der Untersuchung, die auf eine Anfrage des Tiny House-Kultur e.V. zurückgeht, eignen sich diese Standorte für gemeinschaftliche Projekte, liegen in Naturnähe und haben Anbindung an Nahversorgung, ÖPNV und Radverkehrsnetz.
Die Untersuchung gibt zudem Anregungen für bauliche Ergänzungen in der dichter bebauten inneren Stadt. Sie zeigt Konzepte für kleine und in sich abgeschlossene Wohneinheiten als vorgefertigte und transportable Box, die Einzelhäuser aufstockt oder zu mehreren auf größeren Flachdächern ihren Platz finden kann. Die Untersuchung ist als pdf online abrufbar unter www.bauumwelt.bremen.de

Der Katasterbestand umfasst aktuell etwa 60 Baulücken für Tiny Houses, wird sich aber beständig verändern. Durch Bebauung einzelner Flächen wird der Bestand einerseits abnehmen. Andererseits lässt sich nach den bisherigen Erfahrungen davon ausgehen, dass die laufenden Erhebungen diesen Rückgang mehr als ausgleichen und den Bestand dadurch weiter aufbauen.

"Mit diesem ausgebauten Informationsangebot des bewährten und wohnungspolitisch anerkannten Baulückenprogramms unterstützen wir die individuelle Suche nach einem geeigneten Platz für einzelne Tiny Houses. Im Baulückenkataster finden sich aber auch geeignete Flächen für kleinere Tiny House-Siedlungen. Und für ein Tiny House-Baugebiet an der Stromer Straße befindet sich ein spezifischer Bebauungsplan im Verfahren, nachdem Mitte April der Planaufstellungsbeschluss gefasst wurde", so Bausenatorin Maike Schaefer.

Ansprechpartnerin für die Medien:
Linda Neddermann, Pressesprecherin bei der Senatorin für Klimaschutz, Umwelt, Mobilität, Stadtentwicklung und Wohnungsbau, Tel.: (0421) 361-79199, E-Mail: linda.neddermann@umwelt.bremen.de