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Der Senator für Kultur

Spielplanvorstellung 2023/2024 am Theater Bremen

Intendant Michael Börgerding und die Spartenleitungen kündigen für die kommende Saison 33 Premieren an, darunter fünf Uraufführungen

12.05.2023

33 Premieren, darunter insgesamt fünf Uraufführungen im Schauspiel und im Musiktheater, hat sich das Theater Bremen für die Saison 2023/2024 vorgenommen. Intendant Michael Börgerding und die Spartenleitungen stellten die Vorhaben für die Spielzeit 2023/24 am heutigen Freitag (12. Mai 2023) an einem besonderen Ort vor: auf dem Goetheplatz, der mit einer Zuschauertribüne für 200 Menschen zur neu ausgebauten Sommerspielstätte umgewidmet worden ist. Dort zeigt das Theater bis zum 9. Juli zusätzlich zum Indoor-Programm Veranstaltungen der Reihe "Common Ground" – für alle, umsonst und draußen.

"Ich bedanke mich bei allen Kolleginnen und Kollegen hinter und auf der Bühne für das große Engagement, das Theater wiederzubeleben", sagte Kulturstaatsrätin Carmen Emigholz in ihrem Grußwort: "Das Flaggschiff der Kultur meldet sich zurück. Das ist im bundesweiten Vergleich keine Selbstverständlichkeit, das gelingt nicht überall. Die Herausforderung war groß, und dass es am Theater Bremen gelungen ist, spricht auch für den Teamgeist rund um Michael Börgerding."

Intendant Börgerding äußerte sich auch zur laufenden Spielzeit. Er sei "künstlerisch hochzufrieden". Auch die aktuellen Besucherzahlen stimmten ihn zuversichtlich: "Wir erwarten zum Ende dieser Spielzeit 162.000 Zuschauerinnen und Zuschauer, das sind 90 Prozent dessen, was wir vor Corona hatten. Das freut mich sehr, vor allen Dingen, weil wir im Herbst noch sehr unter dem Eindruck der Pandemie gestartet sind und nicht wussten, was uns erwartet."

Musiktheater
Das Musiktheater hat für die kommende Spielzeit eine Konzentration auf Musik aus dem 19. und 20. Jahrhundert angekündigt. Die älteste Oper – eine von zweien, die nicht in dieses Zeitspektrum fällt – ist Mozarts "Titus", uraufgeführt 1791, die im März 2024 in der Regie von Marco Štorman in Bremen Premiere feiert. Ihr gegenüber steht mit "Doctor Atomic" von John Adams eine Oper aus dem Jahr 2005. Sie führt das Publikum in die Wüste des US-Bundesstaates New Mexico, nach Los Alamos, wo beim Trinity-Test des Manhattan-Projects die erste Atombombe gezündet wurde. Die musikalische Leitung übernimmt Musikdirektor Stefan Klingele, inszeniert wird "Doctor Atomic" vom leitenden Regisseur im Musiktheater, Frank Hilbrich, der damit die Spielzeit im September 2023 eröffnet.

Zu den weiteren Premieren im Musiktheater zählen Giuseppe Verdis "Macbeth" (Regie: Elisabeth Stöppler) und Richard Strauss‘ "Salomé" (Regie: Ulrike Schwab). Frank Hilbrich inszeniert sowohl Jacques Offenbachs "Orpheus in der Unterwelt" als auch Sergej Prokofjews "Die Liebe zu den drei Orangen".

Schauspiel
Zu den Höhepunkten im Schauspiel dürfte eine von Armin Petras besorgte Uraufführung zählen, die für Februar 2024 angekündigt ist. Er inszeniert "Die Erfindung des Jazz im Donbass" nach der gleichnamigen Romanvorlage des ukrainischen Schriftstellers Serhij Zhadan, der im vergangenen Jahr den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels bekommen hat. Nicht nur bei dieser Produktion steht die Goetheplatz-Bühne im Zeichen großer Familiengeschichten. In "Vor Sonnenaufgang" (nach Gerhart Hauptmann) porträtiert der Dramatiker Ewald Palmetshofer eine Familie; Regie führt Klaus Schumacher. Zur Vorweihnachtszeit wirft Hausregisseurin Alize Zandwijk mit "Schöne Bescherungen" von Alan Ayckbourn einen augenzwinkernden Blick aufs familiäre Geschehen unterm Weihnachtsbaum. Zandwijks zweite Produktion kommt im Februar: In "The Hours" nach dem Roman von Michael Cunningham, der 1999 erschien und erfolgreich verfilmt wurde, werden die Geschichten dreier Frauen miteinander verbunden.

Vor allem an ein jüngeres Publikum richtet sich das Familienstück, das ab November im Theater am Goetheplatz gespielt wird. In diesem Jahr fiel die Wahl auf den Erich-Kästner-Klassiker "Emil und die Detektive". Regie führt Nina Mattenklotz.

Tanz
Vier neue Arbeiten zeigt die Tanzsparte, darunter ein Stück der argentinischen Autorin und Regisseurin Lola Arias. Sie geht mit der Tanzkompanie Unusual Symptoms der Frage nach, was Intimität und Begehren in der Sexarbeit über Machtverhältnisse Kapitalistismus erzählen. Hauschoreograf Samir Akika wiederum möchte mit "Fools at Work" das Verhältnis zwischen Performance-Künstlerinnen und –Künstlern und Publikum in Frage stellen und die Hierarchien der Kunstproduktion neu verhandeln.

Junges Theater
Im Jungen Theater thematisieren gleich zwei Produktionen den Umgang von Kindern und Jugendlichen mit der Flut an Nachrichten, die täglich durch Medienkanäle strömen. In Gwendoline Soublins "Und alles (Tout ça tout ça)" flieht ein Junge vor bedrückenden Neuigkeiten. Regie führt Theo Fransz. Nathalie Forstman untersucht mit Jungen Akteurinnen und Akteuren in "Wonderland" (nach Motiven von Lewis Carroll), ob ein Verschwinden im Kaninchenbau oder hinter Spiegeln angesichts der Weltlage ratsam ist.

Der vollständige Spielplan der kommenden Saison ist auf der Theater Bremen-Homepage nachzulesen.

Die Übersicht der Premieren im Anhang zum Download: Premierenübersicht (pdf, 33.2 KB)

Ansprechpartner für die Medien:
Werner Wick, Pressesprecher beim Senator für Kultur, Tel.: (0421) 361-16173, E-Mail: werner.wick@kultur.bremen.de