Sie sind hier:
  • Pressemitteilungen
  • Feierliche Verleihung des 70. Bremer Literaturpreises im Bremer Rathaus

Der Senator für Kultur | Sonstige

Feierliche Verleihung des 70. Bremer Literaturpreises im Bremer Rathaus

Teresa Präauer und Katharina Mevissen werden ausgezeichnet

22.01.2024

Pressemitteilung der Rudolf-Alexander-Schröder-Stiftung

Der Bremer Literaturpreis 2024 wurde am heutigen Montag (22. Januar 2024) im Rahmen eines Festaktes in der Oberen Rathaushalle an Teresa Präauer verliehen. Die Autorin erhielt die mit 25.000 Euro dotierte Auszeichnung für ihr 2023 im Wallstein Verlag erschienenes Werk "Kochen im falschen Jahrhundert".

Dr. Daniela Strigl, Mitglied der Jury, sprach der Autorin in ihrer Laudatio großes Lob für ihr literarisches Können aus: "Teresa Präauer beherrscht das literarische Handwerk, die Arbeit an der Form, die Rhythmisierung der Textmasse, den Einsatz von direkter und indirekter Rede, das Spiel mit Zitaten, Wiederholungen, Variationen. Doch all das bliebe dumpf und stumpf ohne eine spezielle Pfiffigkeit oder Gewitztheit, die uns in diesem Buch letztlich über den unterhaltsamen Effekt von Erkenntnis belehrt."

Bei der Preisverleihung (von links): Barbara Lison (Geschäftsführerin Rudolf-Alexander-Schröder-Stiftung), Bürgermeister und Kultursenator Andreas Bovenschulte, Preisträgerin Teresa Präauer, Katharina Mevissen (Förderpreis zum Bremer Literaturpreis) und der Vorsitzende der Rudolf-Alexander-Schröder-Stiftung, Staatssekretär a.D. Michael Sieber. Foto: Senatspressestelle
Bei der Preisverleihung (von links): Barbara Lison (Geschäftsführerin Rudolf-Alexander-Schröder-Stiftung), Bürgermeister und Kultursenator Andreas Bovenschulte, Preisträgerin Teresa Präauer, Katharina Mevissen (Förderpreis zum Bremer Literaturpreis) und der Vorsitzende der Rudolf-Alexander-Schröder-Stiftung, Staatssekretär a.D. Michael Sieber. Foto: Senatspressestelle

Katharina Mevissen erhielt den von der ÖVB - Öffentliche Versicherung Bremen - finanzierten Förderpreis in Höhe von 6.000 Euro für ihren im Verlag Klaus Wagenbach erschienen Roman "Mutters Stimmbruch". In seiner Laudatio beschrieb das Jurymitglied Richard Kämmerlings anerkennend: "Katharina Mevissen erzählt in 'Mutters Stimmbruch' von einem späten Aufbruch, von einer Selbstermächtigung einer Frau, die zunächst den tückischen Objekten ihrer kleinen Lebenswelt hilflos ausgeliefert erscheint, aber dann selbst zur Akteurin, zum Sender wird und damit die ganze, zunächst so feindliche Welt zum Empfänger macht. Für diese Metamorphose findet die Autorin das ungewöhnliche Bild des erneuten Stimmbruchs, eines organisch-akustischen Verwandlung, die der Mitwelt unüberhörbar Präsenz anzeigt."

Bremens Kultursenator, Bürgermeister Dr. Andreas Bovenschulte, betonte in seiner Begrüßung, dass die Förderung guter und engagierter Literatur kein Risiko, sondern eine veritable Chance sei: "Die Förderung guter und engagierter Literatur ist kein Selbstläufer. Sie bedarf des Anstoßes, des Zuspruchs, der Beharrlichkeit, der Dauerhaftigkeit. Der poetische Ehrgeiz unserer Stadt, ihre ausgezeichneten Buchhandlungen, ihre fantastischen Lesefestivals, ihre vielstimmige literarische Tradition und das gelungene Zusammenspiel ihrer Akteurinnen und Akteure auf dem Schauplatz der Schrift haben Bremen jüngst den Unesco-Titel 'City of Literature' eingetragen. Verbunden mit diesem nicht dotierten, aber sehr renommierten Ehrentitel ist die Aufnahme in das Netzwerk der 'Creative Cities', deren Austausch neue Wege der Sichtbarmachung und Würdigung des kulturellen Kapitals der beteiligten Städte ermöglicht."

Mit sichtlicher Freude verkündete Bürgermeister Bovenschulte dann noch die gute Nachricht, dass der Deutschlandfunk Kultur ab 2025 für zunächst fünf Jahre die Finanzierung des Förderpreises zum Bremer Literaturpreis in Höhe von 6.000 Euro übernehmen wird. Ein besonderer Dank dafür ging an Dr. Wiebke Porombka, Mitglied der Jury zum Bremer Literaturpreis und Kulturredakteurin beim Deutschlandfunk, sowie an den Intendanten des Deutschlandradios, Stefan Raue.

Die Preise überreichte Michael Sieber, Vorsitzender des Vorstands der Rudolf-Alexander-Schröder-Stiftung. Die Veranstaltung wurde musikalisch umrahmt von Ben van Gelder (Saxophon) und Reinier Baas (Gitarre).

Der musikalische Beitrag wurde mit freundlicher Unterstützung von jazzahead! ermöglicht.

Teresa Präauer geb. 1979 in Linz, studierte Germanistik und bildende Kunst. Im Wallstein Verlag erschienen die Romane "Für den Herrscher aus Übersee", "Johnny und Jean" und "Oh Schimmi" sowie der Großessay "Tier werden", das Geschichtenbuch "Das Glück ist eine Bohne" und der Erzählband "Mädchen". Sie wurde unter anderem mit dem aspekte-Literaturpreis (2012), dem Erich-Fried-Preis (2017) und dem Ben-Witter-Preis (2022) ausgezeichnet. Teresa Präauer lebt in Wien.

Katharina Mevissen, geboren 1991 und bei Aachen aufgewachsen, studierte Kulturwissenschaft und Transnationale Literaturwissenschaft und lebt in Berlin. Ihr Romandebüt "Ich kann dich hören" gewann den Kranichsteiner Literaturförderpreis und wurde 2021 vom Westdeutschen Rundfunk als Hörspiel adaptiert. Sie ist Mitherausgeberin der Publikation "Gesammeltes Schweigen" in der Edition Zweifel.

Weitere Informationen unter : www.rudolf-alexander-schroeder-stiftung.de

Achtung Redaktionen:
Die Pressestelle des Senats bietet Ihnen das Foto zu dieser Mitteilung zur honorarfreien Veröffentlichung an. Foto: Senatspressestelle
Foto-Download (jpg, 593.9 KB)

Ansprechpersonen für die Medien: