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Bremische Zentralstelle für die Verwirklichung der Gleichberechtigung der Frau

Für eine Berufswahl ohne Schubladen im Kopf

Landesfrauenbeauftragte Bettina Wilhelm zum Girls‘ Day 2024

24.04.2024

Am Girls‘ Day – Mädchen Zukunftstag (25. April 2024) können Schülerinnen naturwissenschaftliche, handwerkliche und technische Berufe kennenlernen, also in Branchen hineinschnuppern, in denen mehrheitlich Männer arbeiten. Für Schüler gibt es mit dem Boys‘ Day – Jungen Zukunftstag ein entsprechendes Pendant.

"Der Zukunftstag ist ein wichtiges Element, um bei jungen Menschen Veränderungen anzustoßen. Einblicke und Erlebnisse an einem solchen Tag können wichtige Impulse liefern, wenn es später an die Berufswahl geht. Allerdings reicht ein Tag im Jahr nicht aus, um fest verankerte Geschlechterklischees aufzubrechen. Deshalb hat die ZGF im Jahr 2019 das Berufsorientierungsprojekt 'Be oK – Berufsorientierung und Lebensplanung ohne Klischees' ins Leben gerufen, an dem bereits rund 3.400 Schülerinnen und Schüler im Land Bremen und im niedersächsischen Umland teilgenommen haben", sagt Bettina Wilhelm, Landesfrauenbeauftragte von Bremen.

Große Nachfrage nach Berufsorientierungsprojekt "Be oK"
"Be oK" ist eine interaktive Projektwoche für Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufen 6 und 7, die von Schulen im Land Bremen für ganze Jahrgangsstufen angefragt werden kann. In verschiedenen Modulen erkunden die Jugendlichen spielerisch ihre Stärken und lernen Geschlechterklischees aufzudecken und kritisch zu hinterfragen. Bettina Wilhelm: "Die Nachfrage der Schulen nach 'Be oK' ist riesig, wir sind für das laufende Jahr 2024 bereits komplett ausgebucht. Aus den Schulen bekommen wir die Rückmeldung, dass 'Be oK' eine bisherige Leerstelle füllt und den Bedarf nach einer frühzeitigen, stärkenorientierten und geschlechtersensiblen Berufsorientierung deckt. Einige Lehrkräfte berichten, dass sie im Nachgang an die 'Be oK'-Projektwoche eine klare Veränderung bei der Wahl der Praktikumsplätze beobachten: Mehr Mädchen wählten technische, mehr Jungen soziale Berufe für ihr Schulpraktikum aus."

Das Besondere an dem von der ZGF initiierten und in Kooperation mit der Agentur Sinus umgesetzten Projekt: "Be oK" setzt früher an als die klassische Berufsorientierung – zu einem Zeitpunkt, an dem Denkweisen und Stereotype bei Schülerinnen und Schülern noch weniger gefestigt sind. Außerdem bezieht "Be oK" die Lehrkräfte und die Erziehungsberechtigten der Jugendlichen mit ein.

Unabhängig vom Anforderungsniveau – von "Be oK" profitieren alle
"Wie wichtig das Projekt ist, zeigen zudem die durchweg positiven Rückmeldungen der Lehrkräfte und der Schülerinnen und Schüler – insbesondere aus Schulen in benachteiligten Quartieren. Kürzlich haben wir 'Be oK' beispielsweise in einer Lerngruppe für Sprachanfängerinnen und Sprachanfänger durchgeführt – das funktionierte super, da die einzelnen Projektmodule je nach Anforderungen individuell an die jeweiligen Schulklassen angepasst werden können. In diesem Fall haben wir mit einer deutlich kleineren Gruppe gearbeitet und den Fokus noch einmal mehr auf spielerische Elemente gelegt. Geht nicht, gibt es bei 'Be oK' nicht: Das Konzept funktioniert gleichermaßen an Oberschulen wie an Gymnasien", sagt Bettina Wilhelm.

Ziel: Zeitlich begrenztes Projekt in Regelangebot überführen
Damit "Be oK" künftig alle Schülerinnen und Schüler im Land bei der Berufswahl unterstützt, arbeitet die ZGF daran, dass der pädagogische Ansatz in das Landeskonzept für den Übergang Schule-Beruf aufgenommen wird. "Hierzu führen wir intensive Gespräche mit dem Bildungsressort. Unser Ziel ist es, dass einzelne Projekt-Bestandteile aus 'Be oK' nach Ablauf der Projektphase im Jahr 2026 in der Fläche umgesetzt und damit für alle interessierten Schulen Projektwochen ermöglicht werden", so Wilhelm abschließend.

Finanziell ermöglicht wird "Be oK" in der aktuellen Projektphase von Anfang 2024 bis Ende 2025 durch die Senatorin für Arbeit, Soziales, Jugend und Integration aus Mitteln des Landes und des Europäischen Sozialfonds Plus und von der Bundesagentur für Arbeit Bremen-Bremerhaven.

Weitere Infos auf www.be-ok.de
Zum Be oK-Film: www.frauen.bremen.de/beok

Ansprechpartnerin für die Medien:
Susanne Gieffers, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Tel.: (0421) 361-6050,
E-Mail: presse@frauen.bremen.de