27.10.1999
Verein "Freizeit 2000" zeigt Olga Bontjes van Beek-Retrospektive.
Alt-Bundeskanzler Helmut Schmidt übernimmt die Schirmherrschaft
Der norddeutschen Malerin Olga Bontjes van Beek widmet der Verein "Freizeit 2000" vom 31.Oktober an eine umfangreiche Retrospektive. Im Scotlandsaal in der Böttcherstraße werden rund 70 Bilder sowie einige Skulpturen der Künstlerin präsentiert. Die zumeist aus Familien- und Privatbesitz stammenden Werke zeigen vor allem Landschaften, Stadtansichten, Porträts und Stilleben. Die Schirmherrschaft für diese Ausstellung hat Alt-Bundeskanzler Helmut Schmidt übernommen, der selbst fünf Bilder der Malerin besitzt.
Hineingeboren in eine Künstlerfamilie, gehörten für Olga Bontjes van Beek schon als Kind Künstler aller Sparten zum alltäglichen Umgang. Dem Maler Fritz Mühsam saß sie Modell und dem Bildhauer Bernhard Hoetger war sie Vorbild für einige seiner berühmtesten Majoliken und Skulpturen. 1913 begann sie an der Isadora-Duncan-Schule in Darmstadt mit ihrer Tanzausbildung. Nach deren Abschluss war sie als Tänzerin auf zahlreichen Tourneen im In- und Ausland, zeitweise begleitet von ihrem späteren Ehemann, Jan Bontjes van Beek, den sie 1918 in Worpswede bei Heinrich Vogeler kennenlernte. Im Alter von fast 30 Jahren beendete sie ihre Tanzkarriere und begann mit der Malerei. Auch auf diesem Gebiet fand Olga Bontjes van Beek schnell ihre Themen und ihren eigenen Stil. Es folgten bald Ausstellungen in ganz Deutschland. Im Februar 1995 verstarb sie im alter von 98 Jahren in Fischerhude.
Die Ausstellung Olga Bontjes van Beek: "Vom Tanz zur Malerei"läuft vom 31.Oktober bis zum 19. Dezember 1999 im Scotlandsaal, Böttcherstraße 3. Der Scotlandsaal ist täglich von 15 bis 18 Uhr geöffnet.