In den Häusern 6 und 7 auf dem Gelände des Klinikums Bremen-Mitte sollen künftig eine zentralisierte Bildungsakademie, Flächen für Kurzzeitpflege und für die Verwaltung der Gesundheit Nord Platz finden. Der Senat der Freien Hansestadt Bremen hat in seiner heutigen Sitzung die Senatorin für Gesundheit, Frauen und Verbraucherschutz damit beauftragt, diese Planung weiter zu verfolgen. Als Planungsmittel stellt der Senat dafür 2,8 Millionen Euro zur Verfügung.
"Ich freue mich sehr, dass wir heute dieses ungemein wichtige Projekt auf den Weg bringen können", so Gesundheitssenatorin Claudia Bernhard. "Die Pandemie hat wie ein Brennglas gezeigt, dass wir unser Gesundheitssystem an vielen Stellen stärken müssen. Mehrere sehr wichtige Schritte können wir mit diesem Projekt bei der Gesundheit Nord gehen. Wir stärken die Ausbildung, vor allem in der Pflege, wir schaffen Kapazitäten für Infektionsbereiche und ermöglichen die so wichtige Kurzzeitpflege in unmittelbarer Nähe zum Klinikum. Ich bin überzeugt, dass wir das Klinikum Bremen-Mitte, die Gesundheit Nord und die gesamte Gesundheitsversorgung in der Stadt Bremen damit besser aufstellen können."
Zentrales Element in der Planung ist die Zusammenlegung der verschiedenen Ausbildungsstandorte am Klinikum Bremen Mitte. Dafür sollen das Haus 7 vollständig und sechs Etagen von Haus 6 genutzt werden. An einem gemeinsamen Standort können die Pflegeschulen aber auch die Ausbildungsbereiche für beispielsweise die Physiotherapieausbildung, die Ausbildung im medizinisch-technischen Bereich oder die Operations- und Anästhesie-Technischen Assistentinnen und Assistenten zusammengeführt werden. "Wir werden künftig eine große, moderne Bildungsakademie haben, die die diversen Ausbildungsgänge an einem Standort bündelt. Diese Zusammenführung schafft für die Ausbildungsgänge ganz neue Möglichkeiten. Die interdisziplinäre Zusammenarbeit, wie sie im Stationsalltag gang und gäbe ist, kann künftig bereits in der Ausbildung gelehrt und gelernt werden. Die räumliche Anbindung an das Klinikum Bremen Mitte ermöglicht außerdem eine direkte fachliche Vermittlung von praktischen Ausbildungsthemen. Hinzu kommt die zentrale Lage, mit separater Ausbildungsstation in Form eines "Skills Lab", das von allen genutzt werden kann. Mit diesem Konzept schafft die Gesundheit Nord die Voraussetzungen für die geplante Steigerung der Ausbildungsplätze von rund 650 auf mehr als 1.000."
Bereithaltung von Isolierkapazitäten
Die Corona-Pandemie hat gezeigt, wie wichtig die kurzfristige Vorhaltung von Isolierstationen ist. Eine dauerhafte Vorhaltung dieser Kapazitäten ist jedoch nicht sinnvoll. Eine Lösung für dieses Problem kann die Umnutzung von Ausbildungsstationen darstellen. Dies soll mitberücksichtigt werden. Die Ausbildungsstation soll im Bedarfsfall auch als Normalstation genutzt werden können. Im Gegensatz dazu soll eine bestehende Normalstation im Teilersatzneubau so aufgerüstet werden, dass sie im Bedarfsfall als Isolierstation eingesetzt werden kann. Dazu Gesundheitssenatorin Claudia Bernhard: "Die dauerhafte Vorhaltung von ungenutzten Isolierzimmern ist aufwändig und teuer. Mit einer Hybridlösung können wir verschiedene Bedarfe abdecken."
Kurzzeitpflege in Kliniknähe
Für die drei weiteren Etagen in Haus 6 könnten bis zu zwei Etagen als Kurzzeitpflegeeinrichtung genutzt werden, wodurch, je nach Planung, mehr als 40 Kurzzeitpflegeplätze möglich wären. "In den Kliniken entstehen viel zu häufig Versorgungsbrüche zwischen akutstationärer Krankenhausversorgung und weiterführender Versorgung im ambulanten Bereich", so Claudia Bernhard. Und weiter: "Mit der Kombination aus Übergangspflege und Kurzzeitpflege wollen wir diese Versorgungsbrüche verhindern. Die räumliche Nähe zum Klinikum Bremen Mitte soll an diesem Standort im Sinne der Versorgungssicherheit schnell Abhilfe schaffen." Weitere freie Flächen in Haus 6 sind für Teile der Verwaltung aus dem Standort Kurfürstenallee vorgesehen.
"Mein Ressort und die Gesundheit Nord werden nun in die Detailplanung gehen. Dabei werden noch Fragen, wie die Parkplatzsituation und die genaue Eigentumsübertragung geklärt werden und wie ein Zeitplan aussehen kann. Aber vor allem werden wir ein detailliertes Konzept, inklusive Finanzierungsplan, entwerfen, um die Gesundheitsversorgung in Bremen zukunftsfähig aufzustellen", sagt Gesundheitssenatorin Claudia Bernhard. Für die Finanzierung der Umbaumaßnahmen werden vermutlich rund 50 Millionen Euro benötigt. Einen Teil dieser Summe wird voraussichtlich aus dem Krankenhausstrukturfonds bestritten werden können, einen zweiten Teil müsste die Freie Hansestadt Bremen als Gesellschafterin der Gesundheit Nord erbringen. Gesundheitssenatorin Claudia Bernhard: "Wir sind uns einig, dass wir die Ausbildung, speziell in der Pflege, in Bremen stärken müssen und unbedingt wollen. Um gegen den Personalmangel in der Pflege anzukommen, müssen wir mehr und besser ausbilden. Die Investitionen dafür sind notwendig."
Ansprechpartner für die Medien:
Lukas Fuhrmann, Pressesprecher der Senatorin für Gesundheit, Frauen und Verbraucherschutz, Tel.: (0421) 361-2082, E-Mail: lukas.fuhrmann@gesundheit.bremen.de