Im Bremer Landesaktionsplan "Istanbul Konvention umsetzen – Frauen und Kinder vor Gewalt schützen" ist die Entwicklung eines zukunftsfähigen Gesamtkonzepts für die Bremer Frauenhäuser festgeschrieben. Um den Prozess zu starten, hat Frauensenatorin Claudia Bernhard die Frauenhäuser im Land Bremen zu einem Auftaktworkshop am 12. und 13. Januar 2023 eingeladen. "Frauenhäuser leisten enorme Arbeit, um von Gewalt betroffene Frauen und ihre Kinder zu schützen und zu versorgen. Die Anforderungen an diese Arbeit sind besonders hoch und daher wollen wir die Frauenhäuser im Sinne der Optimierung der Arbeitsabläufe unterstützen und auch die Zusammenarbeit untereinander fördern", sagt Frauensenatorin Claudia Bernhard. In 2023 und 2024 werden weitere Vertiefungsworkshops mit Themenschwerpunkten stattfinden, aus denen am Ende ein Gesamtkonzept für alle Frauenhäuser im Land Bremen entstehen soll.
Bei der Entwicklung des Gesamtkonzeptes sollen unter anderem effektivere Abläufe, das Setzen von Arbeitsschwerpunkten, Erweiterung der Angebote, insbesondere auch für vulnerable Gruppen, und Absicherung der Finanzierung festgeschrieben werden. Hierzu werden in einem moderierten Entwicklungsprozess gemeinsam mit den Frauenhäusern und der Stabsstelle Frauen bei der Senatorin für Gesundheit, Frauen und Verbraucherschutz die in den Arbeitsgruppen zum Landesaktionsplan festgestellten Bedarfe analysiert und die konkreten Umsetzungsschritte erarbeitet. Zu den identifizierten Bedarfen zählen unter anderem: bedarfsdeckende Finanzierung (gegebenenfalls Umstellung auf institutionelle Förderung), Schutzplätze für Frauen mit besonderen Bedarfen (Sucht, psychische Probleme, Obdachlosigkeit etc.), Einrichtung einer 24/7-Aufnahmestelle, kindgerechte Angebote, ambulante Betreuung und viele Weitere.
Um aktiv gegen Gewalt an Frauen und Kindern vorzugehen und die Istanbul-Konvention (Übereinkommen des Europarats zur Verhütung und zur Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen und häusliche Gewalt) langfristig umzusetzen hat Bremen im März 2022 den Landesaktionsplan "Istanbul-Konvention umsetzen. Frauen und Kinder vor Gewalt schützen" verabschiedet. Darin enthalten sind 75 Maßnahmen, die in den nächsten drei Jahren umgesetzt werden sollen. Dazu gehören unter anderem präventive Maßnahmen schon in Kitas und Schulen, aber auch Schulungen für Multiplikatoren, wie Lehrerinnen und Lehrern, Gesundheitsfachkräfte oder der Polizei. Außerdem soll am Klinikum Bremen-Mitte (KBM) eine zentrale Gewaltschutzambulanz entstehen und bestehende Hilfsangebote, wie Frauenhäuser oder Schutzmöglichkeiten für vulnerable Betroffenengruppen ausgeweitet werden.
Ansprechpartner für die Medien:
Lukas Fuhrmann, Pressesprecher der Senatorin für Gesundheit, Frauen und Verbraucherschutz, Tel.: (0421) 361-2082, E-Mail: lukas.fuhrmann@gesundheit.bremen.de