Wissenschafts-, Gesundheits- und Wirtschaftsressort stärken Ausbau des Integrierten Gesundheitscampus
21.04.2023Die Frage der Gesundheitsversorgung gehört zu den drängendsten Problemen unserer Zeit. Schon jetzt fehlen in Bremen, wie in ganz Deutschland, Fachkräfte in den Einrichtungen der Gesundheitsversorgung. Um den vielfältigen Herausforderungen im Gesundheitsbereich mit passgenauen, modernen und nachhaltigen Lösungen zu begegnen, ist gemeinsames Handeln nötig. Als Innovationszentrum bringt der Integrierte Gesundheitscampus (IGB) die unterschiedlichen Akteure aus der Gesundheitswissenschaft, der Gesundheitswirtschaft, der Gesundheitsversorgung und den Gesundheitsberufen zusammen und sorgt als Impulsgeber dafür, dass die Qualität im Pflege- und Gesundheitssektor langfristig gesichert wird.
Ziel ist es, die Gesundheitsversorgung im Land Bremen für alle zu verbessern und Bremen als Gesundheitsstandort zu profilieren. Mit rund 40 Akteurinnen und Akteuren aus unter anderem Hochschulen, Forschungsinstituten, Pflegeschulen, Unternehmen und Krankenkassen ist der IGB inzwischen das größte Netzwerk im Norden rund um das Thema Gesundheit.
Unter Federführung des Wissenschaftsressorts wurde der Auftrag der Regierungskoalition zum Aufbau des Integrierten Gesundheitscampus in den letzten eineinhalb Jahren erfolgreich umgesetzt. Im Zentrum der Aufbauphase stand die Vernetzung der Gesundheitsakteure und die strategische Ausrichtung des IGB. Erste Maßnahmen im Bereich der Gesundheitswissenschaften und Transfer sind bereits gestartet, so zum Beispiel in 2022 das hochschulübergreifende Forschungscluster "Gesunde Stadt Bremen". Maßgeblich beteiligt ist der IGB auch an dem von Prof. Dr. Heinz Rothgang entwickelten "T!CALL"-Projekt (Transfercluster akademischer Lehrpflegeeinrichtungen in der Langzeitpflege).
Die Senatorin für Wissenschaft und Häfen, die Senatorin für Gesundheit, Frauen und Verbraucherschutz und die Senatorin für Wirtschaft, Arbeit und Europa legen jetzt gemeinsam den Grundstein für den weiteren Ausbau des IGB: Mit Beginn der zweiten Phase beteiligen sich das Gesundheitsressort und das Wirtschaftsressort sowohl an der Grundausstattung als auch mit der Einrichtung von Stellen am IGB, auch sollen unter anderem die Gründungswochenenden für Start-ups mit Gesundheitsschwerpunkt verstetigt werden.
Dr. Claudia Schilling, Senatorin für Wissenschaft und Häfen: "Dass wir beim Integrierten Gesundheitscampus jetzt gemeinsam an einem Strang ziehen, verleiht dem Thema Gesundheit das richtige Maß an Bedeutung. Außerdem haben wir damit auch die Schlagkraft, um Bremen als Spitzenstandort für Gesundheit in Forschung und Versorgung zu etablieren und exzellentes Wissen aus den Hochschulen in die Praxis der Gesundheitsversorgung vor Ort zu transferieren. Dabei nehmen wir vor allem auch den Vernetzungsgedanken ernst."
Claudia Bernhard, Senatorin für Gesundheit, Frauen und Verbraucherschutz: "Der Gesundheitscampus bietet die Möglichkeit, Bremen als herausragenden Ausbildungsstandort für Gesundheitsberufe weiter zu stärken. Dabei haben wir hier vor allem das Potenzial, die Durchlässigkeit zwischen den verschiedenen Ausbildungswegen noch weiter auszubauen. Insbesondere werden wir am Integrierten Gesundheitscampus aber die Förderung der Weiterbildung von Frauen in Gesundheitsberufen und den Einstieg von Akademikerinnen als Führungskräfte stärken."
Kristina Vogt, Senatorin für Wirtschaft, Arbeit und Europa: "Gesundheit ist ein wichtiges Gut für die Menschen. Aktuell steht der Gesundheitssektor vor großen Herausforderungen. Mit dem Integrierten Gesundheitscampus wollen wir die Kompetenzen aus Wissenschaft, Pflege und Wirtschaft an einem Ort zentral bündeln, um Lösungen etwa für die Versorgung von Patientinnen und Patienten oder die Akquise von Fachkräften zu fördern. Der neue Ankerpunkt soll als Hub für Start-ups und mittelständische Unternehmen aus der Gesundheitsbranche fungieren, deren Innovationsfähigkeit stärken und Arbeitsplätze in Bremen sichern und schaffen. Ich freue mich, dass wir dieses gemeinsame Vorhaben heute auf den Weg bringen."
Prof. Dr. Matthias Zündel, Leiter des IGB: "Die großen Chancen des Integrierten Gesundheitscampus liegen in seiner integrativen Ausrichtung. Als strategische Klammer vernetzt er Gesundheitswirtschaft, Gesundheitsversorgung, Gesundheitsforschung und die Gesundheitsberufe. Dieses Potenzial werden wir in den kommenden Wochen und Monaten auf unterschiedlichen Ebenen und Kanälen auch nach außen sichtbar machen."
Hintergrund: Der Integrierte Gesundheitscampus ist ein Projekt, das sowohl im Koalitionsvertrag von 2019 als auch im Wissenschaftsplan 2025 formuliert wurde. Auch eine Studie des Instituts Arbeit und Technik der Westfälischen Hochschule im Auftrag der Arbeitnehmerkammer Bremen hatte 2018 empfohlen, die vielfältigen wissenschaftsbasierten gesundheitswirtschaftlichen Schwerpunkte und Aktivitäten unter dem Dach eines Gesundheitscampus zusammenzufassen.
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