Der diesjährige Tag des Gesundheitsamts am 19. März 2024 steht unter dem Motto "Soziale Ungleichheit und Gesundheit". Ein Thema, das auch in Bremen eine sehr große Rolle spielt. "Wir wissen nicht erst seit der Corona-Pandemie, dass vor allem die Bremerinnen und Bremer in den strukturell benachteiligten Stadtteilen auch beim Zugang zur gesundheitlichen Versorgung ungleich behandelt werden. Aus diesem Grund ist es für mich ein dringendes Anliegen, unsere Gesamtstrategie zum Abbau gesundheitlicher Ungleichheiten in Bremer Quartieren voranzutreiben, um dieser Form der gesundheitlichen Diskriminierung zu begegnen. Das Gesundheitsamt leistet hier einen wertvollen Beitrag unter anderem auch mit dem laufenden Projekt 'Kommunaler Strukturaufbau für Gesundheitsförderung und Prävention'. Hier steht eine stärkere Vernetzung der präventiven Angebote sowohl des Gesundheitsamtes vor Ort, als auch anderer Akteurinnen und Akteure und Multiplikatorinnen und Multiplikatoren in den Quartieren im Fokus", sagt Claudia Bernhard, Senatorin für Gesundheit, Frauen und Verbraucherschutz.
Die Gesundheitsämter im Land Bremen fördern die Gesundheit der Menschen in Bremen und Bremerhaven und beraten und informieren dabei sowohl die Bevölkerung, als auch Verwaltung und Politik. "Das Projekt 'Kommunaler Strukturaufbau für Gesundheitsförderung und Prävention' des Gesundheitsamts Bremen verfolgt das Ziel, gesundheitsfördernde Steuerungsstrukturen in den Quartieren auf- und auszubauen sowie insbesondere die Ortsteile zu unterstützen, in denen Menschen in schwieriger sozialer Lage leben. Wir haben bereits viele Angebote, aber diese müssen auch bei den Bremerinnen und Bremern ankommen. Daher planen wir in der zweiten Jahreshälfte Gesundheitsdialoge direkt vor Ort im Quartier, um die Menschen direkt anzusprechen und uns mit ihnen über ihre gesundheitlichen Bedarfe auszutauschen", sagt Dr. Jörn Moock, Leiter des Gesundheitsamts Bremen.
In drei Ortsteilen des Bremer Südens (Huchting, Kattenturm und Woltmershausen) und in fünf Ortsteilen des Bremer Ostens (Hemelingen, Neue Vahr, Osterholz-Tenever, Schweizer Viertel und Blockdiek) wird das Projekt derzeit umgesetzt. Grundlage für die Auswahl der Ortsteile war eine Evaluation des kommunalen Programms "Wohnen in Nachbarschaften" (WiN) sowie eine Sozialraumanalyse, aus der hervorgeht, dass ein erhöhter Handlungsbedarf im Bereich der Gesundheitsförderung und Prävention besteht. In diesen Quartieren arbeitet das Projektteam eng mit den Quartiersmanagerinnen und Quartiersmanagern, den Ortsamtsleitungen, Gesundheitsfachkräften im Quartier und Fachleuten aus verschiedenen Institutionen zusammen. Aus Mitteln des GKV-Bündnisses (Gesetzliche Krankenversicherung) für Gesundheit und mit Eigenmitteln der Stadt Bremen wurde das Projekt 2022 im Gesundheitsamt angesiedelt.
Zum Tag des Gesundheitsamts haben die Prozesskoordinatorinnen ausgewählte Akteurinnen und Akteure aus den Stadtteilen zu einer Veranstaltung in das Gesundheitsamt eingeladen, um die Angebote des Gesundheitsamts vorzustellen und in den Austausch zu treten. Der Tag des Gesundheitsamtes wurde 2019 vom Robert Koch-Institut ins Leben gerufen, um die Arbeit der rund 400 Gesundheitsämter in Deutschland zu würdigen.
Ansprechpartnerin für die Medien:
Kristin Viezens, Pressesprecherin der Senatorin für Gesundheit, Frauen und Verbraucherschutz, Tel.: (0421) 361-2082, E-Mail: kristin.viezens@gesundheit.bremen.de