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Die Senatorin für Kinder und Bildung

Grundstein für Integration: Senatorin Quante-Brandt besuchte Vorkurse

17.10.2014

"Ich heiße Raian, bin 17 Jahre alt und kam vor einem Jahr aus Syrien nach Deutschland. Am Anfang war es schwierig, die deutsche Sprache zu lernen. Jetzt klappt es besser und ich hoffe, dass ich später eine Ausbildung absolvieren kann."
Ihre Mitschülerin Sheida aus dem Iran fügt hinzu: "Es ist schwer, in allen Fächern alles zu verstehen. Es ist ein ganz anderes Lernen als im Iran. Ich genieße die Freiheit, aber ich vermisse auch meine Familie." Der 16-jährige Walat aus dem Irak erzählt von seiner Zeit in Bremen und freut sich jetzt auf sein Schulpraktikum.

Schülerinnen und Schüler des Vorkurses an der Wilhelm- Focke- Oberschule zeigen Senatorin Quante-Brandt ihre Projektarbeit
Schülerinnen und Schüler des Vorkurses an der Wilhelm- Focke- Oberschule zeigen Senatorin Quante-Brandt ihre Projektarbeit

Die Schülerinnen und Schüler des Vorkurses an der Wilhelm-Focke-Oberschule hatten für den Besuch von Bildungssenatorin Prof. Dr. Eva Quante-Brandt am heutigen Freitag (17.10.2014) kurze Präsentationen vorbereitet: So führten sie zum Beispiel Videoclips aus ihrem Make-Media-Projekt vor, in denen es um das Ankommen in Deutschland und ihre ersten Erlebnisse und Erfahrungen ging. Gemeinsam hatten sie bereits einen Ausflug nach Bremerhaven unternommen, in Bremen das Geschichtenhaus und den Schnoor besucht und den Marktplatz samt Roland bewundert. Ihre Ausflüge dokumentierten sie in einer Foto-Collage, die sie Senatorin Quante-Brandt zeigten. Die Senatorin freute sich über die große Motivation der Schülerinnen und Schüler: "Ich bin beeindruckt, in welch kurzer Zeit diese Schülerinnen und Schüler unsere Sprache gelernt haben und wie groß ihre Bereitschaft ist, sich auf unser Land einzulassen. Das ist eine riesige Herausforderung." Sie bedankte sich auch bei den Lehrerinnen für ihr hohes Maß an Engagement: "Das ist eine große Leistung. Ich habe großen Respekt vor der Arbeit der Lehrkräfte, die sich dieser Herausforderung mit hoher Kompetenz und Einfühlungsvermögen stellen."

An insgesamt drei Schulstandorten hatte Bildungssenatorin Quante-Brandt am Freitag Vorkurse besucht. Auch an der Oberschule Roter Sand sowie an der Allgemeinen Berufsschule kam sie mit Schulleitungen, Lehrkräften und Schülerinnen und Schülern ins Gespräch.

Jährlich reisen schulpflichtige Kinder und Jugendliche ohne Kenntnisse bzw. mit nur geringen Kenntnissen der deutschen Sprache aus dem Ausland nach Bremen ein. Sie werden in altersgemäßen Vorbereitungsmaßnahmen an Grund- und Oberschulen sowie Gymnasien auf den Unterricht in einer Regelklasse vorbereitet. Schülerinnen und Schüler, die bisher noch nicht oder in einer anderen Schrift alphabetisiert wurden, erwerben zusätzlich Lese- und Schreibkompetenz im Rahmen der Vorkurse. Schülerinnen und Schüler, die kurz vor oder nach Ende der allgemeinbildenden Schulpflicht nach Bremen ziehen, besuchen Vorbereitungsklassen an der Allgemeinen Berufsschule (ABS). Für Schülerinnen und Schüler, deren bisheriger Bildungsgang vermuten lässt, dass sie die Hochschulreife erwerben können, gibt es einen Vorkurs in der Sekundarstufe II, der auf das Abitur vorbereitet. Derzeit lernen Schülerinnen und Schüler in knapp 70 Vorkursen in der Stadtgemeinde Bremen. Weitere Vorkurse sind in Planung.

Viele Schulen, die Vorkurse anbieten, beteiligen sich inzwischen am Deutschen Sprachdiplom (DSD) der Kultusministerkonferenz: 73 Jugendliche aus 26 Ländern erhielten in diesem Jahr das Zertifikat, das ihnen Deutschkenntnisse bescheinigt, um am Unterricht in Bremer Schulen teilzunehmen. Am ersten Pilotlehrgang hatten elf Schulen der Stadtgemeinde teilgenommen. Die Vorkurslehrkräfte wurden vom Landesinstitut für Schule auf den Unterricht auf Basis des Europäischen Referenzrahmens für Sprachen und auf die Abnahme der Prüfungen vorbereitet. Senatorin Quante-Brandt: "Stabile Deutschkenntnisse sind eine zentrale Grundlage für einen erfolgreichen Schulbesuch. Mit dem Erhalt des Deutschen Sprachdiploms zeigen die Jugendlichen, dass sie auf einem guten Weg sind."

Foto: Senatorin für Bildung und Wissenschaft