Sie sind hier:
  • Pressemitteilungen
  • Senatorin Quante-Brandt fordert eine nationale Strategie zur Förderung von leistungsstarken Schülerinnen und Schülern

Die Senatorin für Kinder und Bildung

Senatorin Quante-Brandt fordert eine nationale Strategie zur Förderung von leistungsstarken Schülerinnen und Schülern

05.06.2015

Ein ganz besonderes Treffen fand heute (Freitag, 5. Juni 2015) in der Wittheitsstube ("Saal der Weisheit") des Bremer Rathauses statt. Der 13-jährige Julian Hufnagel (Altes Gymnasium, Bremen) und der 18-jährige Steffen Maaß (Cato Bontjes van Beek-Gymnasium, Achim), gemeinsame Gewinner des Jugend-forscht-Preises "Zukunftsorientierte Technologien" durften mit dem renommierten Mathematiker Prof. John Conway von der Universität Princeton diskutieren. Eingeladen hatte Bildungssenatorin Prof. Eva Quante-Brandt, um den beiden erfolgreichen Wettbewerbsteilnehmern zu gratulieren und mit ihren Gästen, Vertreterinnen und Vertretern aus Schule und Hochschule, die Perspektiven einer effektiven Förderstrategie für leistungsstarke Schülerinnen und Schüler zu erörtern.

v.l.n.r. Carsten Pieper, Landeskoordinator Jugend forscht, Thomas Hoffmeister, Konrektor für Lehre und Studium der Universität Bremen, Bildungssenatorin Prof. Eva Quante-Brandt,Steffen Maaß, Preisträger, Prof. Dierk Schleicher, Jacobs Universität, Betreuer des Jugend forscht Projekts, Julian Hufnagel, Preisträger, Vorne: Prof. John Conway
v.l.n.r. Carsten Pieper, Landeskoordinator Jugend forscht, Thomas Hoffmeister, Konrektor für Lehre und Studium der Universität Bremen, Bildungssenatorin Prof. Eva Quante-Brandt,Steffen Maaß, Preisträger, Prof. Dierk Schleicher, Jacobs Universität, Betreuer des Jugend forscht Projekts, Julian Hufnagel, Preisträger, Vorne: Prof. John Conway

Senatorin Quante-Brandt: "Wettbewerbe wie ‚Jugend forscht‘, Fördervereine wie ‚Mathematik in Bremen‘ und Hochschulangebote wie die Sommerakademie helfen, bei Schülerinnen und Schülern frühzeitig das Interesse an bestimmten Fachrichtungen zu wecken, ihre Talente zu entdecken und besondere Fähigkeiten gezielt zu fördern. Solche Angebote leisten außerdem einen wichtigen Beitrag zur Gewinnung von Fachkräften und akademischem Nachwuchs, zum Beispiel in den MINT-Fächern und in den Ingenieurwissenschaften."
In den Bremer Schulen werde schon viel getan, um das Lernangebot für leistungsstarke Schülerinnen und Schüler zu erweitern: Dazu zählen neben Wettbewerben die Arbeit in Schülerlaboren, die Förderung in Fremdsprachen durch Austauschprogramme und die Kooperation mit Hochschulen und Forschungseinrichtungen.

Senatorin Quante-Brandt: "Als Vizepräsidentin der Kultusministerkonferenz setze ich mich dafür ein, dass wir eine nationale Strategie zur Förderung von leistungsstarken Schülerinnen und Schüler entwickeln. Das beinhaltet: bessere Diagnostik, individuelle Förderung sowie differenzierte Angebote, die frühzeitig auf die Besonderheiten und Anforderungen im nächsten Bildungsabschnitt vorbereiten."
Die Kultusministerkonferenz wird in der kommenden Woche eine Förderstrategie beraten, deren Ziel es ist, bessere Lernbedingungen für leistungsstarke Schülerinnen und Schüler zu schaffen. Bremen machen sich dafür stark, die schulischen und außerschulischen Maßnahmen zu verstetigen, um Schülerinnen und Schülern mit besonderen Leistungspotenzialen individuell zu fördern.

Dass Wettbewerbe zu den wichtigen Säulen der Begabtenförderung gehören, betonte auch Landeswettbewerbsleiter Carsten Pieper: "Der Wettbewerb ‚Jugend forscht‘ ist im Bundesland Bremen seit vielen Jahren sehr gut aufgestellt. Wir haben regelmäßig eine große Anzahl von Schülerinnen und Schülern, die ihre selbstgewählten Projektideen umsetzen und einer Fachjury vorstellen. In keinem anderen Bundesland machen prozentual so viele Schülerinnen und Schüler bei ‚Jugend forscht‘ mit. In Zukunft möchten wir durch eine Qualitätsoffensive dafür sorgen, dass die Teilnehmerinnen und Teilnehmer aber auch die Betreuerinnen und Betreuer noch besser auf den Wettbewerb vorbereitet werden." Julian Hufnagel und Steffen Maaß seien dafür ein gutes Beispiel. Julian Hufnagel brauchte sogar eine Sondererlaubnis für seine Teilnahme am Wettbewerb – eigentlich darf man erst mit 15 Jahren mitmachen.

Zusammen mit dem vielfach ausgezeichneten Professor John Conway von der Universität Princeton, der am Vormittag die Ehrendoktorwürde der Jacobs University bekommen hatte, diskutierten die beiden Schüler über ihr Projekt "Entropia". Im Rahmen dieses Projekts betreiben die beiden Schüler mathematische Detektivarbeit: Sie entwickelten mehrere Programme, die systematisch die Entropie von Texten auswerten. Unter anderem lassen sich damit Texte von unbekannter Urheberschaft analysieren, um wertvolle Hinweise auf den möglichen Autor zu erhalten. Professor Conway, der bereits zum fünften Mal Bremen besucht, um mit jungen Menschen mathematische Probleme zu diskutieren: "Ich komme immer gerne nach Bremen. Sie haben hier wirklich tolle junge Menschen, die die Schönheit und die Bedeutung der Mathematik erkennen."

Projektbetreuer Prof. Dierk Schleicher: "Bremens Schülerinnen und Schüler erzielen bei Wettbewerben im Bereich Mathematik regelmäßig Spitzenplätze, das ist auch der Grund warum wir internationale Wettbewerbe wie die Mathematik-Olympiade 2009 oder das International Tournament of Young Mathematicians im letzten Jahr nach Bremen holen konnten – darauf können wir sehr stolz sein. Es ist auch ein Erfolg von ‚Mathematik in Bremen‘ - seit wir diesen Verein gegründet haben und gezielt junge Menschen fördern, ist Bremen selbst in absoluten Zahlen unter den Bundesländern bei Wettbewerben immer ganz vorn mit dabei. Solche Vereine bräuchte man viel mehr."

Prof. Dr. Thomas Hoffmeister, Konrektor für Lehre und Studium der Universität Bremen: "Der Universität Bremen ist es ein wichtiges Anliegen, die Schulen im Bereich der Begabtenförderung zu unterstützen. Letztlich wollen wir die begabten Schülerinnen und Schüler gerne als Studierende gewinnen. Deshalb freuen wir uns sehr, dass unsere Angebote wie die Sommerakademie und das Frühstudium von den Schülerinnen und Schülern so gut angenommen werden. Übrigens kann man sich für die diesjährige Sommerakademie noch bis zum 20. Juni bewerben."

Foto: Pressestelle Senatorin für Bildung und Wissenschaft