Seit dem 17. September 2022 sind die Krankenhäuser in Deutschland gesetzlich dazu verpflichtet, Informationen zu Patientinnen und Patienten mit Corona-Infektion über ein einheitliches Meldesystem an das Robert-Koch-Institut (RKI) zu melden. Daraus ergeben sich Neuerungen für die in Bremen berichteten Messwerte der Corona-Lage. Die bislang selbst berechnete Hospitalisierungsinzidenz wird nicht mehr berichtet werden können.
Gesundheitssenatorin Claudia Bernhard zu den neuen Kennzahlen: "Es ist sehr schade, dass jetzt ein Bundesgesetz die Krankenhäuser zur undifferenzierten Meldung zwingt und dadurch die Datenqualität in Bremen abnimmt. Wir haben über zweieinhalb Jahre sehr gute Informationen aus unseren Krankenhäusern erhalten können. Das hat unter anderem eine Unterscheidung der Hospitalisierung in 'wegen' und 'mit' ermöglicht. Jetzt werden wir künftig nur noch eine gemeinsame Hospitalisierungsinzidenz für das Land Bremen beim RKI haben. Deshalb werden wir in Bremen in Zukunft die Bettenbelegung durch Corona-Patienten dokumentieren, um die Belastung der Krankenhäuser zu bemessen."
Die gesetzlich vorgeschriebenen Meldungen und ihre Inhalte sind durch das RKI definiert worden. Die neue gesetzlich zu nutzende Eingabemaske zur Hospitalisierung ermöglicht den Krankenhäusern keine Differenzierung nach "mit" und "wegen" Corona. Daher ist eine differenzierte Berechnung und Darstellung der Hospitalisierung nach "mit" und "wegen" Corona nicht mehr möglich. Bremen reagiert darauf mit einer Umstellung der Messwerte zur Corona-Lage. Ab Montag (24. Oktober 2022) werden von Montag bis Freitag die folgenden Werte berichtet werden:
Neuinfektionen, Genesene, Todesfälle und Inzidenz
Wie bisher, werden die Zahl der Corona-Neuinfektionen, die Genesenen, Todesfälle und die Neuinfektionsinzidenzen der beiden Stadtgemeinden Bremen und Bremerhaven berichtet. Diese Zahlen geben weiterhin einen Überblick über das Infektionsgeschehen in Bremen und Bremerhaven.
Die genannten Zahlen stammen direkt aus den Gesundheitsämtern in Bremen und Bremerhaven und werden anschließend an das RKI übermittelt, wo sie am folgenden Tag veröffentlicht werden.
Belegte Krankenhausbetten
Zur Beurteilung der Situation in den Krankenhäusern werden künftig die Belegungszahlen der Normal– und Intensivbetten sowie der Beatmungsbetten für die Städte Bremen und Bremerhaven herangezogen. In diese Belegungszahlen fließen sowohl Personen ein, die mit oder wegen Corona ein Bett belegen. Zudem fließen auch Personen aus dem Umland mit ein. Daher sind diese Zahlen als Indikator für die Belastung in den Krankenhäusern gut geeignet. Die Quelle für diese Zahlen stellt die Plattform IVENA (Interdisziplinärer Versorgungsnachweis) dar.
Die genannten Zahlen werden von Montag bis Freitag am Nachmittag aktualisiert und sind hier abrufbar: www.gesundheit.bremen.de/corona/zahlen/corona-fallzahlen-37649 Zusätzlich wird an jedem Donnerstag ein Wochenbericht zur Verfügung gestellt, der unter anderem Inzidenzen nach Altersgruppen beinhaltet.
Weiterhin steht die vom RKI berechnete Hospitalisierungsinzidenz für das Land Bremen zur Verfügung. Dieser Wert bildet die Belastung der Kliniken jedoch nur eingeschränkt ab, da hospitalisierte Personen aus dem Umland nicht berücksichtigt werden und keine Informationen zum weiteren Verlauf der hospitalisierten Personen enthält (z.B. Art der Belegung, Behandlung, Verweildauer, etc.).
Ansprechpartner für die Medien:
Lukas Fuhrmann, Pressesprecher der Senatorin für Gesundheit, Frauen und Verbraucherschutz, Tel.: (0421) 361-2082, E-Mail: lukas.fuhrmann@gesundheit.bremen.de