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Die Senatorin für Gesundheit, Frauen und Verbraucherschutz

Die temporäre Kinderambulanz Am Brill schließt

17.03.2023

Mitte Dezember vergangenen Jahres schlugen die Kinderärztinnen und -ärzte Alarm: Saisonale Erkrankungen und Infekte brachten die Kinderarztpraxen an ihre Belastungsgrenzen. Um die Kinderärztinnen und -ärzte über den Winter zu entlasten, richtete das Bremer Gesundheitsressort gemeinsam mit dem Gesundheitsamt Bremen, der Kassenärztlichen Vereinigung, den Krankenkassen, den Hilfsorganisationen Arbeiter-Samariter-Bund und Johanniter Unfall Hilfe und der Stabsstelle Impfen innerhalb von vier Wochen eine temporäre Kinderambulanz im ehemaligen Kinderimpfzentrum Am Brill ein, die am 10. Januar 2023 eröffnet wurde. "Die Vielzahl an saisonalen Infektionskrankheiten bei Kindern zeigte in diesem Winter deutlich die Lücken unseres Versorgungssystems auf. Daher war ich sehr froh, dass wir die vorhandenen Strukturen im Impfzentrum nutzen konnten, um kurzfristig zu einer Entlastung beizutragen. Die Zusammenarbeit lief wirklich gut und dafür bedanke ich mich bei allen Beteiligten. Es war aber von Anfang an klar, dass das nur eine Ausnahmeregelung mit zeitlicher Begrenzung sein kann und wir grundlegende Reformen der Versorgung im niedergelassenen Bereich brauchen. Vor allem in den strukturell benachteiligten Stadtteilen sind andere Strukturen notwendig, um eine gesundheitliche Versorgung sicherzustellen. Unsere Strategie zum Abbau gesundheitlicher Ungleichheiten mit Medizinischen Versorgungszentren, Gesundheitspunkten, Gesundheitsfachkräften und Hebammenzentren geht direkt in die Quartiere, um dort Versorgungsangebote zu schaffen, wo sie dringend gebraucht werden", sagt Claudia Bernhard, Senatorin für Gesundheit, Frauen und Verbraucherschutz.

Insgesamt wurden in den knapp zehn Wochen knapp 2.000 Behandlungen durchgeführt. Mehr als 2.500 Anrufe gingen im medizinischen Callcenter ein, das viele Eltern der kleinen Patientinnen telefonisch beraten konnte, ohne dass diese in der Kinderambulanz vorstellig werden mussten. "Das medizinische Callcenter hat bestätigt, dass es nicht selten schon ausreicht, wenn Ärztinnen und Ärzte gerade mit jungen Eltern telefonieren, um sich die Symptome der Kinder schildern zu lassen und es teilweise nicht nötig war, dass Kinder überhaupt vorstellig werden mussten. Es gab aber auch andere Fälle, in denen wir Kinder auch an Fachärztinnen und -ärzte oder sogar an die Kinderklinik weiterüberwiesen haben", sagt Kay Bultmann, leitender Arzt der Kinderambulanz.

In der Kinderambulanz arbeiteten die Kinderärztinnen und -ärzte aus dem Kinderimpfzentrum, die sich kurzerhand dazu bereit erklärten über die Schließung des Kinderimpfzentrums hinaus zur Verfügung zu stehen und in der Kinderambulanz auszuhelfen.

Die Kinderambulanz richtete sich an alle Kinder und Jugendlichen bis zur Vollendung des 18. Lebensjahres, die akute saisonale Infekte hatten oder wegen Durchfall, Erbrechen, Hautausschlägen oder anderer Kinderkrankheiten, wie Scharlach oder Streptokokken behandelt werden mussten und keine Kinderärztliche Anbindung haben.

Ansprechpartner für die Medien:
Lukas Fuhrmann, Pressesprecher der Senatorin für Gesundheit, Frauen und Verbraucherschutz, Tel.: (0421) 361-2082, E-Mail: lukas.fuhrmann@gesundheit.bremen.de