Gesundheitsressort schreibt Pilotprojekt aus
30.08.2024Der Fachkräftemangel im Gesundheitswesen wird sich durch den demographischen Wandel in den nächsten Jahren weiter verschärfen. Allein im Land Bremen könnte nach dem Gesundheitsberufe-Monitoring 2021 bis 2035 eine Lücke von 1.400 Pflegefachkräften und 490 Physiotherapeutinnen und –therapeuten entstehen. Bremen steuert mit Maßnahmen wie "Bleib dran an der Pflege" und "Ich pflege wieder, weil …" dagegen.
Neben der Erhöhung von Ausbildungszahlen und der Rückgewinnung in andere Bereiche abgewanderten Personals setzt Bremen auch verstärkt auf den Einsatz von Arbeitskräften aus dem Ausland. 2023 haben 120 ausländische Pflegefachkräfte das Anerkennungsverfahren erfolgreich durchlaufen. Um international ausgebildeten Fachkräften den Einstieg, das Ankommen und Bleiben zu erleichtern, plant die Senatorin für Gesundheit, Frauen und Verbraucherschutz die Errichtung eines Welcome Centers. Dafür stehen 2025 Mittel von maximal 300.000 Euro zur Verfügung. Ein Aufruf zur Interessensbekundung für Träger und internationale Organisationen ist heute (30. August 2024) veröffentlicht worden.
Dazu Claudia Bernhard, Senatorin für Gesundheit, Frauen und Verbraucherschutz: "Internationale Fachkräfte werden immer wichtiger für eine gute gesundheitliche Versorgung. Aber sie benötigen systematische Willkommensstrukturen, die sie im Ankommens- und Integrationsprozess umfassend unterstützen und zum Bleiben motivieren. Mit dem Welcome Center für internationale Fachkräfte in den Gesundheits- und Heilberufen wollen wir diese Strukturen in Bremen schaffen, die perspektivisch auch für alle Berufsgruppen ausgeweitet werden könnte."
Zielgruppe des Welcome Centers sind derzeit oder zukünftig zuwandernde sowie bereits zugewanderte ausländische Fachkräfte in den Gesundheitsfach- und Heilberufen. Zu den zukünftigen Leistungen gehören unter anderem die Beratung und Unterstützung bei Antrags- und Anerkennungsverfahren, Visa-Fragen, bei der Wohnungssuche und der Suche nach Kitaplätzen sowie Hilfe bei der Schulanmeldung bei etwaigem Familiennachzug.
Aufruf zur Interessensbekundung veröffentlicht
Aufbau und Betrieb soll durch einen Träger oder eine internationale Organisation erfolgen, gefördert durch Mittel des Asyl-, Migrations- und Integrationsfonds (AMIF). Die Senatorin für Gesundheit, Frauen und Verbraucherschutz wird als Netzwerkpartnerin den Antragsstellungsprozess engmaschig begleiten und vorbehaltlich der zur Verfügung stehenden Haushaltsmittel eine maximale Fördersumme von 300.000 als Co-Förderung zu den AMIF-Geldern zur Verfügung stellen. Träger und Organisationen können bis zum 11. Oktober 2024 ihr Interesse bekunden, einen Antrag auf Förderung des Asyl-, Migrations- und Integrationsfonds (AMIF) zur Errichtung des Welcome Centers zu stellen.
Weitere Informationen sind dem als PDF beigefügten Aufruf zur Interessensbekundung (pdf, 149.3 KB) zu entnehmen.
Ansprechpartnerin für die Medien:
Kristin Viezens, Pressesprecherin der Senatorin für Gesundheit, Frauen und Verbraucherschutz, Tel.: (0421) 361-2082, E-Mail: kristin.viezens@gesundheit.bremen.de