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Die Senatorin für Arbeit, Soziales, Jugend und Integration | Die Senatorin für Gesundheit, Frauen und Verbraucherschutz

Orientierungskurs in Bremen-Nord startet im Oktober

Neues Modellprojekt gegen Fachkräftemangel in der Pflege

27.09.2024

In Bremen-Nord wird ab 21. Oktober 2024 ein neuer Ansatz zur Gewinnung von Personal für die Langzeitpflege erprobt: Ein vierwöchiger Orientierungskurs soll rund 20 Teilnehmenden quartiersnahe, niedrigschwellige Einstiege in die Pflege eröffnen. Neben Schulungen stehen auch Praxistage bei Arbeitgebenden, nach Bedarf (Fach-)Sprachförderung und Coaching, eine Jobbörse und Bewerbungsgespräche auf dem Programm. Ziel ist der Abschluss einer sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung.

Zum neuen Modellprojekt sagt Claudia Bernhard, Senatorin für Gesundheit, Frauen und Verbraucherschutz: "Über den Orientierungskurs wollen wir arbeitslosen Menschen in Bremen-Nord, vor allem Frauen, eine sozialversicherungspflichtige Beschäftigung in der Langzeitpflege und die Qualifizierung bis hin zur Pflegefachkraft ermöglichen. Der Einstieg in den – meist durch Qualifikations- und Sprachanforderungen – abgeschotteten Arbeitsmarkt ist für Menschen ohne, ohne geeignete oder ohne anerkannte Qualifikationen kaum möglich. Hier setzen wir mit unserem Projekt an, mit dem wir auch dem Arbeitskräftemangel im Pflegebereich begegnen. Daher war es uns wichtig, die Arbeitgebenden vor Ort von Anfang an einzubinden und mit ihnen gemeinsam den Kurs durchzuführen."

Die Senatorin für Arbeit, Soziales, Jugend und Integration, Dr. Claudia Schilling: "Mit diesem Projekt bekommen Menschen, die sonst nur sehr schwer Zugang zum pflegerischen Bereich erhalten, einen niedrigschwelligen Einstieg und die Chance, sich für ein Arbeitsfeld mit sehr guten Aussichten zu qualifizieren. Gleichzeitig entlasten wir das vorhandene Personal in den Einrichtungen und tragen dazu bei, dringend benötigte Arbeitskräfte in die Pflege zu bringen."

Am auf den Pflegebereich zugeschnittenen Modellprojekt beteiligt sind die Diakonie, die Heimstiftung, die Paritätischen Pflegedienste, die AWO, die Caritas, Friedehorst, die Specht-Gruppe, die Eggestorf-Stiftung, New Care, der Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste, die Landesarbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege Bremen, die Senatskanzlei, die senatorischen Behörden für Arbeit und Gesundheit. Das Paritätische Bildungswerk Bremen ist für Koordination und Umsetzung des Orientierungskurses zuständig, im Rahmen des bestehenden Projektes "Wege in Beschäftigung", zu dem auch die Programme "Pro Kita II" und "Schulbegleitung Bremen-Nord" gehören. Finanziert wird "Wege in Beschäftigung" mit Mitteln aus dem Europäischen Sozialfonds (ESF) und der Senatorin für Arbeit, Soziales, Jugend und Integration. Dafür stehen bis Mitte 2025 insgesamt knapp sechs Millionen Euro zur Verfügung.

Der Orientierungskurs in Bremen-Nord ist der erste von fünf jeweils mit rund 20 Teilnehmerinnen und Teilnehmern geplanten Durchläufen. Die zweite Runde soll im Januar/Februar 2025 in Bremen-Osterholz stattfinden. Formalqualifikationen sind nicht notwendig. Ein Deutschniveau von mindestens A2 wird vorausgesetzt. Der Kurs richtet sich an Personen, die sich für eine Tätigkeit in der Pflege beziehungsweise für Berufe im weiteren Arbeitsfeld Pflege, wie der Hauswirtschaft oder Küche, interessieren, die aber aus verschiedenen Gründen nicht ohne Weiteres einen Zugang in diese Berufsfelder erhalten konnten, vor allem auch an Menschen mit Migrationshintergrund oder einer nicht-deutschen Bildungsbiografie und aus benachteiligten Quartieren. Die Teilnehmenden erhalten einen Einblick in die Aufgaben der ambulanten und stationären Altenpflege und in weitere Arbeitsbereiche im Pflegekontext. Personen, die den Orientierungskurs durchlaufen haben, können im Anschluss beispielsweise die Vorbereitung von Essen übernehmen, Bewohnerinnen und Bewohner innerhalb der Einrichtung begleiten, Menschen mit niedrigem Pflegegrad bei der Körperpflege helfen oder Pflegefachkräften assistieren.

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