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Die Senatorin für Gesundheit, Frauen und Verbraucherschutz

Modellprojekt soll fortgeführt werden

Senatorin Bernhard: "Beratung zum Umstieg aus der Prostitution ist ein großer Erfolg"

04.12.2024

Das Land Bremen war ab August 2021 einer von fünf Standorten bundesweit, der das dreijährige Bundesmodellprojekt "Unterstützung zum Umstieg aus der Prostitution" durchführte. Ziel war eine niedrigschwellige Beratung für Sexarbeiter:innen, die den Umstieg aus der Prostitution wünschen. Der Deputation für Gesundheit, Pflege und Verbraucherschutz wurde gestern (3. Dezember 2024) der Abschlussbericht vorgelegt.

Dazu sagt Claudia Bernhard, Senatorin für Gesundheit, Frauen und Verbraucherschutz: "Die Beratung zum Umstieg aus der Prostitution ist ein großer Erfolg. Insgesamt konnten wir mit zwei Beratungsteams in Bremen und Bremerhaven 48 Frauen erreichen. Zugleich haben wir die vom Bund gesetzte Zielzahl von 40 Teilnehmenden klar übertroffen. Das Projekt eröffnet Sexarbeiter:innen im Land Bremen individuelle und nachhaltige Perspektiven für ihre Zukunft. Dafür bedarf es aber einer kontinuierlichen und langfristigen Unterstützung. Deshalb ist es wichtig, dass das Angebot zum Umstieg auch über 2025 fortgeführt werden kann."

Über das Modellprojekt haben 13 Sexarbeiterinnen eine Beschäftigung außerhalb der Prostitution aufgenommen, zwei starteten eine Ausbildung und sieben nahmen an Sprach- beziehungsweise Integrationskursen teil. Die Beratung erfolgte durch zwei kooperierende Beratungsstellen, in Bremen durch Nitribitt e.V. und FrauenArbeitsWelten (FAW), in Bremerhaven durch Marie und das Arbeitsförderungszentrum (afz). Eine Beratungsstelle konnte die aufsuchende Beratung an den Prostitutionsstätten leisten, die Sexarbeiterinnen stabilisieren und dann in der Folge die Frauen zu einer zielgruppenspezifischen berufsorientierenden Beratung an die arbeitsmarktorientierte Beratungsstelle verweisen. Diese führten dann Bildungsmaßnahmen durch. Die Angebote griffen dabei unterschiedliche Problemlagen auf, wie geringe Deutschkenntnisse, fehlende Schulabschlüsse, aber auch erschwerten Zugang zu Wohnraum oder Krankenversicherungen, und berücksichtigten die individuellen Bedarfe der Frauen.

Das Projekt fand in Kooperation mit der Senatorin für Arbeit, Soziales, Jugend und Integration statt. Zudem wurde ein interdisziplinäres Netzwerk aufgebaut, an dem viele unterschiedliche Akteurinnen und Akteure beteiligt waren: Gesundheitsämter, Jobcenter, Finanzämter, Koordinierungsstelle Sprache. Die Förderung durch den Bund endete zum 31. Juli 2024. Durch Fraktionsmittel ist es möglich, das Angebot zum Umstieg voraussichtlich bis Ende 2025 weiter zu finanzieren.

Ansprechpartnerin für die Medien:
Kristin Viezens, Pressesprecherin der Senatorin für Gesundheit, Frauen und Verbraucherschutz, Tel.: (0421) 361-2082, E-Mail: kristin.viezens@gesundheit.bremen.de