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Die Senatorin für Arbeit, Soziales, Jugend und Integration | Die Senatorin für Kinder und Bildung

Programm zur Fachkräftegewinnung für Soziale Berufe

Bildungs- sowie Jugend- und Familienministerkonferenz verabschieden Maßnahmenkatalog

13.12.2024

Einen Maßnahmenkatalog zur Gewinnung von Fachkräften in allen Bereichen der Kinder- und Jugendhilfe hat am heutigen Freitag (13. Dezember 2024) in Berlin die zweite gemeinsame Konferenz der Bildungsminister sowie der Jugend- und Familienminister (JFMK) verabschiedet. Er sieht unter anderem vor, die Ausbildung praxisnäher zu gestalten sowie den Quer- und Seiteneinstieg zu erleichtern.

Außerdem sollen die beruflichen Qualifizierungsangebote wie auch die Beschäftigungs- und Entwicklungsperspektiven verbessert werden, um Fachkräfte zu gewinnen und zu binden. Weiteres Thema der gemeinsamen Konferenz war die Stärkung der Demokratiebildung in Kindertageseinrichtungen und Schulen.

Im Mittelpunkt der Diskussion im Plenarsaal der Kultusministerkonferenz stand der anhaltend hohe Fachkräftebedarf in der Kinder- und Jugendhilfe, insbesondere in der Kindertages- und Ganztagsbetreuung, in den Hilfen zur Erziehung, bei den Inobhutnahmen, in der Betreuung von unbegleiteten minderjährigen Ausländerinnen und Ausländern sowie in den Jugendämtern. Eine gemeinsame Arbeitsgruppe unter Federführung der Vorsitzländer Bremen (JFMK) und Saarland (Bildungs-MK) hat die Vorschläge zur Fachkräftegewinnung und -bindung erarbeitet.

Dr. Claudia Schilling, Senatorin für Arbeit, Soziales, Jugend und Integration, hat bis zum Jahresende turnusgemäß den Vorsitz der JFMK inne, gemeinsam mit Sascha Karolin Aulepp, Senatorin für Kinder und Bildung.

Senatorin Dr. Claudia Schilling hob hervor: "Ohne den Quer- und Seiteneinstieg werden wir für eine lange Zeit unter dem Mangel an Fachkräften leiden. Quer- und Seiteneinstiege fördern den Zugang von Menschen, die bereits in anderen Berufen Qualifikationen erworben haben. Je breiter diese Erfahrungen sind, desto mehr profitiert das gesamte Arbeitsfeld. Davon können insbesondere Kinder und Jugendliche in Jugendheimen, unbegleitete Minderjährige, die familienbegleitenden Angebote sowie die Jugendämter selber profitieren."

Senatorin Sascha Karolin Aulepp betonte: "Wir wollen jedem Kind ein Kita-Angebot machen für ein gutes Aufwachsen aller Kinder. Weil deshalb die Nachfrage nach sozialpädagogischen Fachkräften enorm steigt, ist es großartig, dass wir gemeinsam handeln. Wir müssen die Kitas öffnen für Menschen, die noch keine pädagogischen Fachkräfte sind, aber das Zeug dazu haben, gut und verantwortungsvoll mit Kindern zu arbeiten und zu guten Fachkräften zu werden. Unsere zehn Meilensteine werden nicht nur die Qualität der Ausbildung steigern. Es wird auch sichergestellt, dass wir Neu- und Quereinsteigern aufbauend auf ihren jeweiligen Kompetenzen, Berufs- und Lebenserfahrungen eine klare Perspektive und immer wieder neue Impulse zur Weiterqualifizierung geben, die für sie auch praktisch möglich ist. Ohne Hindernisse oder Sackgassen. Dies hilft allen Ländern, die Situation in den Kitas und für alle Kinder entscheidend zu verbessern."

Christine Streichert-Clivot, Präsidentin der Kultusministerkonferenz 2024 und saarländische Ministerin für Bildung und Kultur, sagte: "Mit dem verabschiedeten Maßnahmenkatalog wird die Ausbildung attraktiver und praxisorientierter gestaltet und gleichzeitig werden Impulse zur Qualitätsentwicklung gesetzt. Nach den Anstrengungen der Länder in den letzten Jahren, durch die die Ausbildungskapazitäten nahezu verdoppelt werden konnten, leistet die Kultusministerkonferenz einen weiteren Beitrag zur Qualifizierung der dringend benötigten sozialpädagogischen Fachkräfte. Um das Ausbildungsniveau dauerhaft halten und ausbauen zu können, ist eine gemeinsame Kraftanstrengung aller im Feld der Kinder- und Jugendhilfe tätigen Akteure erforderlich. Ich bin mir sicher, dass wir mit unserem gemeinsamen Engagement die Herausforderungen zur Sicherstellung qualitativ hochwertiger Betreuungs- und Unterstützungsangebote meistern können."

Bundesfamilienministerin Lisa Paus führte aus: "Wir brauchen mehr gut ausgebildete Fachkräfte. Allen Kindern sollen gute Bildung und Teilhabe möglich sein, ebenso die Vereinbarkeit von Familie und Beruf für die Eltern. Trotz des großen Personalzuwachses – mehr als 840.000 Menschen haben sich bereits für die Arbeit in der frühen Bildung entschieden – wächst der Bedarf an Fachkräften weiter. Im Mai haben wir gemeinsam mit den Ländern eine 'Gesamtstrategie Fachkräfte in Kitas und Ganztag' vorgestellt. Ich freue mich, dass es auf dieser Grundlage nun konkrete Maßnahmen gibt, um den Beruf bundesweit attraktiver zu machen. Die Länder haben Vieles davon aufgegriffen und über viele Monate in enger Zusammenarbeit Ideen entwickelt: von der Aus- und Weiterbildung über Erleichterung von Quereinstiegen, bis hin zu besseren Rahmenbedingungen für Ausbildung und Fachkarrieren. Auch der Bund engagiert sich und stellt in den nächsten zwei Jahren mit dem weiterentwickelten Kita-Qualitätsgesetz zusätzlich rund 4 Milliarden Euro unter anderem für die Fachkräftesicherung bereit. Wir setzen alles daran, die besten Fachkräfte für die Zukunft unserer Kinder zu gewinnen und langfristig im Beruf zu halten."

Neben der Fachkräftefrage ist vor allem die Bedeutung der Demokratiebildung in Kindertageseinrichtungen und Schulen Gegenstand der gemeinsamen Sitzung gewesen. Demokratische Grundprinzipien wie Gleichberechtigung, Meinungsfreiheit, Akzeptanz von Vielfalt und gegenseitige Wertschätzung müssten von Anfang an im Alltag verankert werden, damit junge Menschen zu eigenverantwortlichen und gemeinschaftsfähigen Persönlichkeiten heranwachsen und eine aktive, verantwortungsvolle Bürgerschaft bilden. Bildungsministerkonferenz und Jugend- und Familienministerkonferenz haben sich ausdrücklich dazu bekannt, gemeinsam an der Förderung der Demokratiebildung junger Menschen von Anfang an zu arbeiten.

Ansprechpartner für die Medien:
Dr. Bernd Schneider, Pressesprecher bei der Senatorin für Arbeit, Soziales, Jugend und Integration, Tel.: (0421) 361-64152, E-Mail: bernd.schneider@soziales.bremen.de