Institut für Pharmakologie und Toxikologie bleibt zunächst in Teilen weiter in Betrieb, um reibungslosen Übergang sicherzustellen
24.02.2025Die Gesundheit Nord wird das Institut für Pharmakologie und Toxikologie am Klinikum Bremen-Mitte in Teilen so lange weiter betreiben, bis alle dort erbrachten Dienstleitungen ohne Qualitätsverluste von anderen Anbietern übernommen werden können – notfalls auch über das Jahr 2025 hinaus. Ob und zu welchen Konditionen das Angebot dort dauerhaft fortgeführt werden kann, wird derzeit beraten.
"Das Institut für Pharmakologie und Toxikologie hat in den vergangenen Jahren viele Aufgaben übernommen, die einen sehr hohen Standard in der Betreuung von drogenkranken Familien gewährleistet haben", sagt Dr. Dorothea Dreizehnter, Geschäftsführerin Medizin und Infrastruktur der Gesundheit Nord. "Diesen hohen Standard wollen wir keineswegs gefährden. Die letzten Wochen haben gezeigt, dass wir unterschätzt haben, wie komplex die Umstellung auf neue Abläufe ist. Deshalb haben wir uns entschieden, die den unverzichtbaren Teil unseres Angebots weiter aufrechtzuerhalten, bis alle Prozesse sicher geregelt sind – notfalls auch über das Jahr 2025 hinaus."
Das Institut gehört organisatorisch zum Klinikum Bremen-Mitte und damit zur Gesundheit Nord gGmbH (GeNo). Es erbringt in erster Linie Dienstleistungen für Externe und ist für den Krankenhausbetrieb nicht notwendig. Hauptauftraggeber waren bisher das Bremer Jugendamt, die Polizei in Bremen sowie die Staatsanwaltschaft Bremen. Da das Institut nicht kostendeckend arbeitet, hatte der Aufsichtsrat im September 2024 zugestimmt, im Zuge der Neuaufstellung des Klinikverbunds den Betrieb mit dem Renteneintritt des Institutsleiters Prof. Bernd Mühlbauer einzustellen.
Zu den Leistungen, die das Institut erbracht hat, gehörten insbesondere Urin- und Blutproben sowie vereinzelt auch Haarproben von drogenkonsumierenden und substituierten Eltern und ihren Kindern. Das Angebot umfasste das Eingangsmanagement mit Einladung der betreffenden Eltern und Kinder, die rechtssichere Probenentnahme, sowie Analytik, Bewertung und Gutachten, Rückmeldung und Beratung der zuständigen Behörden. Analytik, Bewertung und Gutachten sowie die Rückmeldung und die Beratung hat inzwischen ein privates Labor übernommen, so dass das Labor des Institutes für Pharmakologie und Toxikologie den Betrieb zum Ende der Woche einstellen wird. Eingangsmanagement und die Probenentnahmen kann der neue Anbieter bisher noch nicht vollständig leisten. Daher werden große Teile dieser Leistung bis auf Weiteres noch von der GeNo übernommen.
Derzeit werden mit allen Beteiligten Lösungen abgestimmt, die die Versorgung in der bisherigen Qualität auch für die Zukunft absichern. "Wir wollen hier keinesfalls eine Lücke in der Betreuung der betroffenen Familien riskieren – deshalb werden wir Eingangsmanagement und Probenentnahme so lange weiterhin übernehmen, bis ein neuer Dienstleister diesen Prozess ohne Qualitätsverluste gewährleisten kann", so Dreizehnter. "Wir sind dabei in engem Austausch mit einem privaten Labor."
Sozialsenatorin Dr. Claudia Schilling dankte der GeNo, dass sie an der ursprünglich für Ende Februar geplanten Schließung nicht festhält: "Das Institut für Pharmakologie und Toxikologie mit seinem über 20 Jahre gewachsenen Serviceangebot spielt für die Sicherung des Kindeswohls in Bremen eine herausragende Rolle. Ich bin der Geschäftsführung dankbar, dass wir jetzt einen deutlich erweiterten zeitlichen Horizont haben, um die außerordentlich hohen Standards in Bremen dauerhaft zu sichern."
Auch Gesundheitssenatorin Claudia Bernhard bekräftigte das gemeinsame Interesse aller Beteiligten, nach tragfähigen Lösungen zu suchen. "Es wird keine Abstriche in der Qualität der Drogenscreenings in Bremen und keine Brüche in der Versorgungskette geben. Wir sind mit allen Beteiligten in engem Austausch, bis eine endgültige Lösung für ein zuverlässiges und kompetentes Angebot gefunden wird."
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