Differenz im Land Bremen betrug 2024 rund 17 Prozent
Am Freitag, 7. März 2025, ist Equal Pay Day. Dieses Datum markiert symbolisch den Tag im Jahr, bis zu dem Frauen im Vergleich zu Männern umsonst arbeiten. Das Statistische Landesamt Bremen hat Mitte Februar die aktuellen Zahlen zum Gender Pay Gap im Land Bremen veröffentlicht: Danach betrug die Lohnlücke zwischen Frauen und Männern 17 Prozent im Jahr 2024. Der Wert ist im Vergleich zum Vorjahr (2023: 19 Prozent) leicht gesunken. Bundesweit liegt der Gender Pay Gap bei 16 Prozent.
Frauen im Land Bremen erzielten im Jahr 2024 durchschnittlich einen Bruttostundenverdienst in Höhe von 21,96 Euro, der Bruttostundenverdienst von Männern dagegen liegt bei durchschnittlich 26,56 Euro.
Die Gründe für den Gender Pay Gap sind vielfältig: Frauen arbeiten immer noch häufig in Teilzeit und in Branchen, in denen der Lohn meist niedriger ist, wie im Einzelhandel, in der Gastronomie, im Gesundheits- oder Erziehungswesen. Hinzu kommt, dass Männer selbst in frauendominierten Berufen häufig Führungspositionen besetzen.
In vergleichbaren Beschäftigungsverhältnissen verdienten Frauen 2024 im Land Bremen drei Prozent weniger als Männer. Man spricht hier vom bereinigten Gender Pay Gap. In Deutschland liegt der Wert bei sechs Prozent. Frauensenatorin Claudia Bernhard und Arbeitssenatorin Claudia Schilling sehen nach wie vor Handlungsbedarf – auch in Bezug auf die Lohnentgelttransparenz.
Claudia Bernhard, Senatorin für Gesundheit, Frauen und Verbraucherschutz: "Klar ist: Der Schlüssel für die Verwirklichung der Gleichstellung liegt in der finanziellen Unabhängigkeit der Frauen. Auch wenn die Gehaltslücke ein wenig zurückgeht: 17 Prozent Gehaltsunterschied sind eine schreiende Ungerechtigkeit. Damit Lohnunterschiede wegen mangelnder Transparenz nicht unentdeckt bleiben, muss die neue Bundesregierung dringend handeln und die Entgelttransparenzrichtlinie der Europäischen Union endlich in deutsches Recht umsetzen."
Claudia Schilling, Senatorin für Arbeit, Soziales, Jugend und Integration: "Es ist positiv zu sehen, dass die Gehaltslücke zwischen Frauen und Männern etwas kleiner wird. Es darf sich jedoch niemand darauf ausruhen, denn nach wie vor existiert eine strukturelle Benachteiligung von Frauen auf dem Arbeitsmarkt. Sie verdienen weniger pro Stunde, arbeiten häufiger in Teilzeit oder überhaupt nicht. Deshalb ist es so wichtig, dass wir uns auf Bundesebene genauso wie in Bremen für gerechte und faire Löhne einsetzen und insbesondere Frauen durch attraktive Angebote zu Weiterbildung und sozialversicherungspflichtiger Beschäftigung ermutigen."
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