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Senatskanzlei

Bundesrat gedenkt der Verfolgung von Sinti, Roma und Jenischen im Nationalsozialismus

Bürgermeister Bovenschulte hält Gedenkrede

19.12.2025

Der Bundesrat hat heute (19. Dezember 2025) in seiner Plenarsitzung der Opfer des nationalsozialistischen Völkermordes an Sinti, Roma und Jenischen gedacht. Der Bundesratspräsident und Präsident des Senats der Freien Hansestadt Bremen, Bürgermeister Dr. Andreas Bovenschulte, hielt zu Beginn der Sitzung eine Gedenkrede mit anschließender Schweigeminute.

In seiner Rede ging Bundesratspräsident Bovenschulte auch auf die Gedenktafel in Bremen ein, die der Senat der Freien Hansestadt Bremen 1995 aufgestellt hat, an dem Ort, von dem aus Sinti und Roma aus Nordwestdeutschland im März 1943 in das Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau deportiert wurden: "Wir gedenken der Ermordeten und mahnen die Lebenden, Unmenschlichkeit und Rassismus entgegenzutreten" ist dort zu lesen.

Bürgermeister Andreas Bovenschulte: "Etwa 500.000 Sinti, Roma und Jenische fielen dem Rassenwahn der Nationalsozialisten zum Opfer, ihr kulturelles Erbe wurde zum großen Teil zerstört. Wir sprechen heute erneut unsere unverbrüchliche Solidarität mit den Überlebenden, ihren Nachfahren und ihren Familien aus. Wir wollen ihr Erbe ehren und dazu beitragen, die Erinnerung an sie und ihre Kultur zu bewahren. Wir versichern ihnen, dass wir uns weiterhin mit ganzer Kraft dafür einsetzen, dass Antiziganismus keinen Platz in Deutschland hat."

Bereits seit über 30 Jahren lädt der Bundesrat am letzten Plenartag des Jahres Vertreterinnen und Vertreter der Opferverbände der Sinti und Roma zu einer Gedenkveranstaltung in den Bundesrat ein. Damals hatte sich der Bremer Bürgermeister a.D. Klaus Wedemeier als Bundesratspräsident zusammen mit dem Zentralrat Deutscher Sinti und Roma dafür eingesetzt, den 16. Dezember als festen Gedenktag für den Genozid an den Sinti und Roma einzurichten. Anknüpfungspunkt ist der sogenannte Auschwitz-Erlass, den Heinrich Himmler als Reichsführer der SS am 16. Dezember 1942 unterzeichnete. Daraufhin wurden hunderttausende Sinti und Roma deportiert und systematisch ermordet.

Im Anschluss an das Gedenken im Plenum fand unter Leitung des Bundesratspräsidenten ein Gespräch von Vertreterinnen und Vertreter der Länder, des Zentralrates Deutscher Sinti und Roma, der Sinti Allianz Deutschland, der Bundesvereinigung der Sinti und Roma und des Zentralrates der Jenischen statt.

Hinweis:
Das Manuskript der Rede (pdf, 203.9 KB) ist als PDF zum Download angehängt.
Ein Mitschnitt der Rede ist hier zu sehen: www.buergermeister.bremen.de

Ansprechpartner für die Medien:
Christian Dohle, Pressesprecher des Senats, Tel.: (0421) 361-2396, E-Mail: christian.dohle@sk.bremen.de