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Senatskanzlei

Rudolf Hickel erhält Bremische Senatsmedaille für Kunst und Wissenschaft

17.01.2017

Der Senat der Freien Hansestadt Bremen hat in seiner heutigen Sitzung (17. Januar 2017) dem Bremer Wirtschaftsprofessor Dr. Rudolf Hickel die Verleihung der Bremischen Senatsmedaille für Kunst und Wissenschaft zuerkannt. Damit würdigt der Senat Professor Hickels außerordentliche Verdienste um die Universität und die Wissenschaft in Bremen. Der Präsident des Senats, Bürgermeister Dr. Carsten Sieling:
"Mit seiner wissenschaftlichen Arbeit und Expertise hat sich Rudolf Hickel weit über die Grenzen Bremens hinaus eine hohe Anerkennung als ebenso kompetenter wie kritischer Wirtschaftswissenschaftler erworben. Dieses außerordentliche und höchst erfolgreiche sowie für Bremen positive Engagement wird nun mit der Verleihung der Senatsmedaille für Wissenschaft und Kunst gewürdigt." Darüber hinaus habe Professor Hickel auch Berater- und Begutachtungstätigkeiten wahrgenommen, nicht nur für Unternehmen, sondern auch Betriebsräte und Gewerkschaften sowie staatliche Einrichtungen, u.a. auch für den Senat. In dieser Eigenschaft sei er immer auch ein wertvoller Gesprächspartner für die Bremer Landesregierung gewesen – und ist es noch, so Bürgermeister Sieling.

Professor Rudolf Hickel ist ehemaliger Direktor des Instituts Arbeit und Wirtschaft (iaw) an der Universität Bremen und heute noch Forschungsleiter in der Abteilung III: Regionalentwicklung und Finanzpolitik des iaw und Mitglied der "Arbeitsgruppe Alternative Wirtschaftspolitik". Der Diplom-Volkswirt studierte im Rahmen eines Stipendiums des Cusanus-Werks Wirtschaftswissenschaften an der Universität Tübingen. Von 1967 bis 1969 arbeitete er als wissenschaftlicher Assistent an der wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät in Tübingen und war von 1969 bis 1970 als wissenschaftlicher Assistent am Fachbereich Wirtschaftswissenschaft und als Assistentenvertreter beim Aufbau der Universität Konstanz engagiert.

Im Jahre 1971 erhielt er die Professur an der Universität Bremen, zunächst als Professor für Politische Ökonomie und ab 1993 für Finanzwissenschaft. Sein Wirken an der Universität Bremen war von Beginn an durch die aktive Mitarbeit an der wirtschafts-wissenschaftlichen Studienreform und am Aufbau der Universität sowie des Studiengangs Wirtschaftswissenschaft gekennzeichnet.

Mitglied und Mitbegründer der "Arbeitsgruppe Alternative Wirtschaftspolitik" ist Professor Hickel seit 1975. Die Arbeitsgruppe legt jährlich Alternativgutachten zum "Sachverständigenrat der Bundesregierung zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung" vor.
Seine wissenschaftlichen Schwerpunkte liegen in der Kapitalismusanalyse, der Makroökonomie, der Wirtschafts- und Finanzpolitik, der Analyse der Finanzmärkte sowie des Eurosystems.

Darüber hinaus ist Professor Hickel Mitherausgeber der Zeitschrift "Blätter für deutsche und internationale Politik" und Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats von Attac (ein globalisierungskritisches Netzwerk, das sich für eine sozial und ökologisch gestaltete Globalisierung einsetzt) und hat zahlreiche Schriften veröffentlicht – zuletzt ein Buch zu Banken mit dem Titel "Zerschlagt die Banken – Zivilisiert die Finanzmärkte".