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Sonstige

Ein Fest der Farben: Werke der Malerin Mathilde Vollmoeller-Purrmann

Neue Ausstellung im Paula Modersohn-Becker Museum

08.04.2011
Stillleben mit Calla, Paris 1911
Stillleben mit Calla, Paris 1911

Sie gehört zu den Pionierinnen der Moderne, ihre Werke aber blieben Jahrzehnte verschollen: Mit einer Ausstellung im Paula Modersohn-Becker Museum würdigen die Kunstsammlungen Böttcherstraße in Bremen jetzt die Malerin Mathilde Vollmoeller-Purrmann (1876-1943). Ihr Leben und Werk steht exemplarisch für eine ganze Generation von Künstlerinnen um 1900, zu der auch Paula Modersohn-Becker gehört. Die präsentierten Ölbilder und Aquarelle bestechen durch ihre meisterhafte Komposition und beeindruckende Farbigkeit.

Mathilde Vollmoeller-Purrmann war zu Beginn des 20. Jahrhunderts eine etablierte Malerin. Wie viele Künstlerinnen hat es sie in die französische Metropole Paris gezogen, sie besuchte gemeinsam mit dem befreundeten Dichter Rainer Maria Rilke mehrfach die Pariser Cezanne-Retrospektive. Der Einfluss des großen Malers ist unverkennbar, die Farben ihrer Bilder wurden intensiver und leuchtender. Ein Studium an der Akademie Matisse 1908 verstärkte diese Entwicklung noch. Dieser Zeit entstammen vor allem eindrucksvolle Stillleben und Landschaften in kontrastreichen Farben, in denen sie die Atmosphäre und das Licht des Südens gekonnt einfängt. Später entstanden vor allem Aquarelle, die in ihrer Farbkraft den Ölbildern in keiner Weise nachstehen.

Lange war man davon ausgegangen, dass die Künstlerin das Malen nach ihrer Heirat mit dem Künstlerkollegen Hans Purrmann gänzlich aufgegeben hatte und ein Großteil ihres Werkes zerstört worden sei Erst im Jahre 1999 tauchte ihr Nachlass wieder auf. Es wird deutlich, dass die Malerin zeitlebens künstlerisch tätig war.

Die Präsentation in Bremen zeigt eine Auswahl von 38 der insgesamt 360 Werke, die im Pullmann-Haus in Speyer verwahrt sind. Die Ausstellung „Fest der Farben“ ist noch bis zum 3. Juli im Paula Modersohn-Becker Museum in Bremen zu sehen. Öffnungszeiten: dienstags bis sonntags 11-18 Uhr.

Foto: Senatspressestelle