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Die Senatorin für Wirtschaft, Häfen und Transformation

"Umbau des Arbeitsmarktes konkrete Zukunftsaufgabe" - Günthner bewertet Weißbuch "Arbeit 4.0" als wertvolle Grundlage

30.11.2016

Als präzise und wertvolle Beschreibung der gesellschaftlichen Herausforderungen, hat der Senator für Wirtschaft, Arbeit und Häfen, Martin Günthner, den jetzt vorgelegten Entwurf des Weißbuches "Arbeiten 4.0" bezeichnet, den Bundesarbeitsministerin Andrea Nahles jetzt in Berlin präsentiert hat.

"Eine wesentliche Botschaft lautet: "Mehr Weiterbildung, mehr lebenslanges Lernen. Weiterbildung muss mit dem Tempo der Digitalisierung statthalten. Das stellt Unternehmen, Mitarbeiter, Politik, aber auch Institutionen wie die Arbeitsagentur vor ganz neue Herausforderungen", so Martin Günthner in einer Stellungnahme. Verdienst des Weißbuches "Arbeiten 4.0" sei es, die Bedeutung des Themas für die Zukunft der Gesellschaft herausgearbeitet zu haben. "Hinter der Chiffre 4.0 steht eine gesellschaftliche Herausforderung, wie es sie seit der Erfindung der Dampfmaschine nicht mehr gegeben hat. Wir brauchen einen breiten gesellschaftlichen Konsens, um diese Herausforderungen angehen zu können."

Das Weißbuch soll dazu dienen, die Entwicklung eines Leitbildes von "guter Arbeit" im gegenwärtigen digitalen und gesellschaftlichen Wandlungsprozess anzustoßen. Das Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) stellt in dem Weißbuch wesentliche Schlussfolgerungen aus einem Dialogprozess zusammen, den es seit April 2015 mit Gesprächspartnern auf verschiedensten gesellschaftlichen Ebenen geführt hat und an denen auch das Bremer Arbeitsressort beteiligt gewesen ist.

Zu den wesentlichen Gestaltungsaufgaben von Politik, Sozialpartnern und Unternehmen für die Arbeitswelt der Zukunft zählen nach der Einschätzung des BMAS die Sicherstellung der Beschäftigungsfähigkeit und Qualifizierung von Arbeitskräften, die Erarbeitung eines neuen Flexibilitätskompromisses der Sozialpartner insbesondere in Bezug auf Arbeitszeit, Mitbestimmung, Teilhabe und die Berücksichtigung der Diversität von Lebensentwürfen, eine Anpassung des Arbeitsschutzes an zukünftige Anforderungen, die Absicherung neuer Formen von Arbeit sowie die Fortentwicklung eines angemessenen Datenschutzes für Beschäftigte.

Zum Thema Berufs- und Weiterbildungsberatung schlägt das BMAS vor die Arbeitslosenversicherung zu einer Arbeitsversicherung mit einem Anspruch auf eine Berufs- und Weiterbildungsberatung umzubauen. Damit soll versucht werden, berufliche Entwicklungs- und Aufstiegschancen systematisch über den Lebensverlauf zu fördern, um es dem Einzelnen zu ermöglichen, bereits präventiv die individuelle Beschäftigungsfähigkeit zu sichern.

Mit der Idee zu einem persönlichen Erwerbstätigenkonto geht der Entwurf des Weißbuches weit über bislang praktizierte und eingefahrene Sozialsicherungssysteme hinaus. Günthner: "Wir werden uns vor einer Diskussion über den Umbau des Arbeitsmarktes nicht drücken können. So kann es ein Weg zu mehr sozialer Gerechtigkeit sein, wenn junge Menschen ungeachtet ihrer sozialen Herkunft ein Startkapital für die Erwerbstätigkeit zur Verfügung steht, das für zum Beispiel für Weiterbildung zur Verfügung steht."

Günthner kündigte an, die Gespräche zum Thema Arbeit 4.0 mit Arbeitgebern, Gewerkschaften, Politik und anderen gesellschaftlichen Gruppen zu vertiefen, um gemeinsame Handlungsmöglichkeiten zu erörtern und einen bremischen Solidarpakt 4.0 zu entwickeln.

Das Weißbuch kann abgerufen werden unter: www.bmas.de/DE/Service/Medien/Publikationen/a883-weissbuch.html