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Die Senatorin für Kinder und Bildung

142 Krippen- und Kitagruppen werden im Kitajahr 2017/18 neu geschaffen

Senatorin Bogedan: „Wir haben viel erreicht, es bleibt aber keine Zeit zum Zurücklehnen“

01.08.2017

Zahlen und Daten
Das Kitajahr 2017/18 hat begonnen. Rund 21.100 Kinder wurden für die Kita- und Krippenplätze angemeldet. Im Laufe des Kitajahres werden nach bisherigen Planungen 759 Plätze für Unter-Dreijährige und 1.282 Plätze für Drei- bis Sechsjährige Kinder in 142 Gruppen neu geschaffen. Davon werden rund die Hälfte – 70,5 Gruppen – im Rahmen des Sofort-Programms Mobilbau (SoProMob) als Übergangsmaßnahme an insgesamt 27 Standorten realisiert.

Rechnerisch fehlen in der Stadt Bremen 123 Krippenplätze für Null- bis Dreijährige und 142 Kita-Plätze für Drei- bis Sechsjährige. Darüber hinaus werden 138 Unter-Dreijährige und 109 Drei- bis Sechsjährige auf Wunsch der Eltern auf einrichtungsbezogenen Wartelisten geführt (Stand: Statusbericht II, Bericht für die Deputation vom 20. Juni 2017). Die Anmelde- und Vermittlungszahlen ändern sich in einem weiterhin sehr dynamischen Prozess täglich.
„Im Rahmen des Rechtsanspruchs werden wir allen Eltern ein Angebot der Kindertagesbetreuung unterbreiten können. Der Platzausbau schreitet weiter kräftig voran“, betont Dr. Claudia Bogedan, Senatorin für Kinder und Bildung.

Sofortprogramm Mobilbau
An 22 der 27 Standorte können die Mobilbauten planmäßig in Betrieb genommen werden. An fünf Standorten kommt es aufgrund von Lieferschwierigkeiten kurzfristig zu Verzögerungen. Hintergrund: Immobilien Bremen hatte einer Firma, die Kita-Container für das Sofortprogramm Mobilbauten liefern sollte, gekündigt. Die Firma, die bei mehreren Ausschreibungen als Erstplatzierte den Zuschlag bekommen hatte, hielt vertraglich vereinbarte Fristen nicht ein. Immobilien Bremen arbeitet mit Hochdruck an alternativen Lösungen. Es werden bereits Verhandlungen mit anderen Firmen über eine zeitnahe Lieferung der Kita-Container geführt, um die Zeitverzögerung und eventuelle Mehrkosten so gering wie möglich zu halten. Betroffen sind insgesamt 13 Gruppen (sieben für Über- und sechs für Unter-Dreijährige) an folgenden fünf Kita-Standorten, die alle zur zweiten bzw. dritten Welle der Mobilbaukitas mit einem geplanten Betriebsbeginn Mitte oder Ende August bzw. Oktober (Bezirkssportanlage Süd) gehören:

  • Schulzentrum Walle,
  • Schule Delfter Straße,
  • Kinder- und Familienzentrum Engelkestraße,
  • Schule Mahndorf und
  • Bezirkssportanlage Süd.

Für die ersten vier genannten Standorte wurde bereits eine andere Firma mit der Lieferung der Kita-Container beauftragt. Für den Standort Bezirkssportanlage Süd werden noch Verhandlungen geführt.

„Die betroffenen Eltern wurden von den jeweiligen Trägern der Mobilbau-Standorte und den zuständigen Kitaleitungen über diese sehr bedauerliche Verzögerung informiert. Die Träger suchen für besondere Härtefälle nach Möglichkeiten für Übergangslösungen. Insgesamt bedeutet die Schaffung der Mobilbauten und weiterer Gruppen in neuen Einrichtungen oder in Um- und Anbauten einen enormen Kraftakt aller beteiligten Ressorts. Wenn ich bedenke, vor welchem Aufgabenberg wir noch vor einem Jahr standen, dann bin ich mit dem bisherigen Ergebnis zufrieden. Das bedeutet natürlich nicht, dass wir uns nun zurücklehnen können. Träger, Investoren und die beteiligten Ressorts müssen weiter äußerst intensiv an dem massiven Platzausbau arbeiten. Ich freue mich sehr, dass wir an einem Strang ziehen. Das wird auch weiterhin notwendig sein“, sagt Bogedan.

Beispiele für neue Einrichtungen und Umbauten
Weitere Gruppen werden im Laufe des Kitajahres unter anderem in den neuen Einrichtungen im Büropark Oberneuland, der Kita Oslebshauser Heerstraße, der Kita an der Weide, der Kita Ella Ehlers und im Haus Blomendal geschaffen. Insgesamt sind derzeit 71,5 Gruppen in 19 Bremer Stadtteilen in konkreter Planung und Umsetzung. Hinzu kommen Ausschreibungen für die neuen Kita-Standorte Schlengstraße (Hemelingen) und zwischen Dorpen (Huchting) sowie Interessensbekundungsverfahren von Trägern, die gemeinsam mit privaten Investoren auf privaten Grundstücken oder in privaten Immobilien Kitas errichten wollen.

Vermittlung
Das Platzangebot in den Einrichtungen wird bedarfsgerecht umgesteuert. Das heißt, wenn die Nachfrage nach Plätzen für Unter-Dreijährige sehr groß ist, können Gruppen, die für Drei- bis Sechsjährige geplant waren, entsprechend der Nachfrage umgesteuert werden. Zudem erfolgt die Vermittlung von Kindern, die noch keinen Betreuungsplatz haben und deren Antrag zur Vermittlung bei der Senatorin für Kinder und Bildung liegt, stadtteilübergreifend. Beispielsweise können unversorgten Kindern aus Findorff Platzangebote in Mitte gemacht werden. Um auf die noch anstehende, nicht genau zu quantifizierende Nachfrage nach Plätzen innerhalb des Kitajahres reagieren zu können, kann im Bedarfsfall eine 5-prozentige Kapazitätserhöhung in den Gruppen für Drei- bis Sechsjährige umgesetzt werden. Wann und in welchem Umfang davon Gebrauch gemacht werden muss, ist noch unklar, es wird derzeit aber nicht davon ausgegangen, dass eine flächendeckende Umsetzung dieser Kapazitätserhöhung notwendig sein wird.

Investive Haushaltsmittel
Für die Ausbauplanung der Kindertagesbetreuung sind in den Haushaltsjahren 2017 Investitionen in Höhe von 15,7 Millionen Euro und für 2018 20,8 Millionen Euro veranschlagt. Zu den großen Ausgabeposten gehört der Ersatzbau Kita Schwedenhaus in Osterholz, für den 2017 709.000 Euro veranschlagt sind und die Sanierung des KuFZ Beckedorfer Straße für die in 2017 500.000 vorgesehen sind. Für 2018 stehen unter anderem Mittel für die Neubauten der Kitas Grambker Heerstraße (1,2 Millionen Euro), Kita Campus Ohlenhof (1,2 Millionen) und Helsinkistraße (1,0 Million) im Haushalt.

Fachkräftegewinnung
Die Fachkräftegewinnung gehört ebenfalls zu den großen Herausforderungen. Kurzfristige Maßnahmen, wie beispielsweise die Möglichkeit der berufsbegleitenden Ausbildung für Erzieher und Erzieherinnen sowie für sozialpädagogische Assistenten und Assistentinnen, wurden bereits umgesetzt und von Interessierten wahrgenommen. Zudem wurde die Zahl der Anerkennungspraktikanten und -praktikantinnen erhöht. Mittel- und langfristige Maßnahmen, wie das Projekt der praxisintegrierten Erzieher-/ Erzieherinnen-Ausbildung, sind für das Schuljahr 2018/19 vorgesehen.