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"Bit Okland" gewinnt Auszeichnung für umweltfreundliche Schifffahrt

bremenports verleiht "greenports Awards" in der Bremischen Bürgerschaft

21.11.2017

Der Chemikalien- und Produktentanker BIT OKLAND ist das umweltfreundlichste Schiff, das im vergangenen Jahr die bremischen Häfen angelaufen hat. bremenports–Geschäftsführer Robert Howe verlieh der Reederei Tarbit Shipping AB hierfür den "greenports Award 2016". Bei der Preisverleihung in der Bremischen Bürgerschaft hob Howe hervor, dass die schwedische Reederei Tarbit Shipping AB die umweltfreundlichste Flotte betreibt, die derzeit die bremischen Häfen anläuft. Howe: "Tarbit Shipping ist mit zahlreichen innovationen Unternehmen Vorreiter in Sachen umweltfreundliche Seeschifffahrt. Deshalb ist es eine besondere Freude, diese Reederei auszeichnen zu können."

Das ausgezeichnete Schiff
Das ausgezeichnete Schiff

Die beiden greenports Awards (für das umweltfreundlichste Schiff und die umweltfreundlichste Reedereiflotte) wurden in diesem Jahr zum vierten Mal verliehen und sollen einen Anreiz bieten, die Anstrengungen für mehr Umweltschutz in der Seeschifffahrt zu verstärken. Die Preisverleihung fand heute (Dienstag, 21. November 2017) im Rahmen der Veranstaltung Sustainable Shipping (Bremer Kongress für Nachhaltigkeit in der Schifffahrt) statt.

Die Reederei Tarbit Shipping transportiert mit ihrer Flotte aus derzeit 14 Tankern weltweit Bitumen, Ölprodukte und Chemikalien. Sie ließ bereits 2011 den Produktentanker BIT VIKING auf einen LNG-Antrieb umrüsten, als weltweit ersten Tanker, der nicht LNG als Ladung transportiert.

Außerdem setzt die Reederei auf energieeffizienten und umweltfreundlichen Schiffsbetrieb. Beispiele hierfür sind die Nutzung von schwefelarmen Kraftstoffen auch außerhalb der vorgeschriebenen Zonen (SECA), das Ausnutzen von Wind und Strom bei der Routenplanung, kraftstoffverbrauchsarme Geschwindigkeiten und LED-Beleuchtung an Bord.

Die unter schwedischer Flagge fahrende Bit Okland wurde als umweltfreundlichstes Schiff ausgezeichnet und war im vergangenen Jahr regelmäßiger Gast im Bremer Hüttenhafen. Das 177 Meter lange Schiff, das in der Nord- und Ostsee verkehrt, überzeugt mit besonders positiven Umweltwerten. So liegt der schwefelarme Kraftstoff unter den gesetzlichen Bestimmungen. Die CO2-Emissionen konnten in den vergangenen Jahren kontinuierlich reduziert werden. Eine Besonderheit ist zudem die Installation einer Technologie zur Minimierung von Stickoxiden. Hier wird durch die Injektion von Wassernebel in den Verbrennungsraum die Verbrennungstemperatur reduziert und damit die Bildung von Stickoxiden reduziert.

Im Ergebnis erzielt die Bit Okland damit die besten Umweltwerte aller die bremischen Häfen regelmäßig anlaufenden Seeschiffe. Zur Bestimmung dieser Werte wird der sogenannte Environmental Ship Index (ESI) gebildet. ESI ist ein international standardisiertes Verfahren, nach dem Schiffe aufgrund ihrer Emissionswerte eingestuft werden. Er gibt Auskunft darüber, wie weit die Emissionen des jeweiligen Schiffes unterhalb der international vorgeschriebenen Grenzwerte liegen. Aufgrund dieser Daten bekommen Schiffe einen Index-Wert, der als Grundlage für einen umweltbezogenen Rabatt der Hafengebühr genutzt werden kann.

Die Bit Okland erzielte einen durchschnittlichen ESI-Wert von 51,4 Punkten im Jahr 2016. Auf den weiteren Plätzen folgten das RORO.Schiff Glovis Challenge (ESI 46,3), die beiden Containerschiffe MSC Oscar (ESI 45,5) und MSC Oliver (ESI 43,2) und der Autotransporter Morning Linda (ESI 42,4).

Neben der Urkunde erhielt die Reederei als weitere Auszeichnung und Anerkennung für einen Anlauf der Bit Okland eine Kompensation für die CO2-Emissionen. bremenports möchte damit in der Schifffahrt dafür werben, dass gemeinsam an einer Dekarbonisierung von Transportketten gearbeitet wird.

Rabattiert werden in den bremischen Häfen pro Quartal die jeweils 25 besten Schiffe, die einen ESI-Wert von mindestens 40 erreichen. Seit der Einführung dieses international anerkannten Umweltstandards hat die Zahl der Schiffe mit ESI-Score deutlich zugenommen. Waren es im Jahr 2012 lediglich elf Prozent aller Schiffsanläufe in Bremen oder Bremerhaven, so hat sich die Zahl deutlich erhöht. Im Jahr 2016 waren es bereits 31 Prozent.

bremenports-Geschäftsführer Robert Howe hob hervor, dass inzwischen bereits über 50 Häfen weltweit ESI als Steuerungsinstrument nutzen. "Damit ist es gelungen, zumindest in den Hafenstandorten Anreize und Standards für umweltfreundliche Seeschifffahrt zu setzen." Ein ungelöstes Problem bei der Durchsetzung von umweltfreundlicher Seeschifffahrt bleibe allerdings, dass in internationalen Gewässern nach wie vor mit dem besonders umweltschädlichen Schweröl gefahren werden dürfe. Howe: "Wenn Klimaschutz ernst genommen werden soll, müssen hier dringend neue international verbindliche Regeln geschaffen und durchgesetzt werden."

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