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Die Senatorin für Gesundheit, Frauen und Verbraucherschutz

„Zeichen für die Wissenschaftsfreiheit“: Land Bremen legt Stipendienprogramm für ausländische geflüchtete und gefährdete Nachwuchswissenschaftlerinnen und –wissenschaftler auf

29.01.2019

Die Senatorin für Wissenschaft, Gesundheit und Verbraucherschutz des Landes Bremen legt ein eigenes Förderprogramm für ausländische geflüchtete und gefährdete Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftler auf. Es wird von der Universität Bremen verwaltet. Das Land Bremen stellt dafür bis zu 130.000 Euro im Jahr zur Verfügung.

Die Stipendien sollen für zwei Postdoktorandinnen und –doktoranden („Postdocs“) sowie für zwei Abschlussstipendien für Doktorandinnen und Doktoranden vergeben werden, die in ihren Heimatländern von Flucht und Verfolgung bedroht sind, damit sie ihre Forschungsarbeit fortsetzen können.

„Wir wollen damit ein Zeichen für offene Wissenschaft und internationale Verantwortung setzen“, sagte Wissenschaftssenatorin Eva Quante-Brandt. „Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus vielen Teilen der Welt sind gefährdet und in ihrer Forschungsfreiheit eingeschränkt. Weltweit haben wir es mit zunehmender nationaler Abschottung, Ideologisierung, politisch motivierter Ignorierung wissenschaftlicher Erkenntnisse sowie Vertreibung und Drangsalierung von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern zu tun. Deshalb ist es ein wichtiges Signal, dass wir uns dafür einsetzen, die Wissenschaftsfreiheit zu verteidigen.“

Die Initiative des Landes steht in einer langen Tradition der Weltoffenheit und des interkulturellen Austauschs in der Hanse- und Hafenstadt Bremen. Diese Tradition beinhaltet auch die Solidarität mit Verfolgten und Geflüchteten aus aller Welt.

In den vergangenen Jahren haben die Bremer Hochschulen und das Land Bremen mit mehreren Maßnahmen auf die sich ändernden globalen politischen Rahmenbedingungen und die daraus entstehenden Fluchtbewegungen reagiert.

Viele der geflüchteten Menschen, insbesondere aus Syrien und dem Irak, hatten in ihrem Heimatland eine Hochschulzugangsberechtigung erworben, bereits ein Studium aufgenommen oder abgeschlossen oder eine Promotion begonnen. Um dieser Zielgruppe einen direkten Weg zur Integration zur eröffnen, hat die Universität Bremen bereits im Sommersemester 2014 geflüchteten, akademisch vorgebildeten Menschen im Rahmen des anfangs bundesweit einmaligen und mittlerweile auf der Webseite der Europäischen Kommission als „Good Practice“- Beispiel für Integration gelisteten Projektes IN-Touch ermöglicht, unabhängig vom Aufenthaltsstatus an Vorlesungen und Lehrveranstaltungen teilzunehmen, das Internet und die Bibliothek zu nutzen. Die Nachfrage nach diesem - inzwischen alle staatlichen bremischen Hochschulen umfassenden - Projekt ist groß.

In der Folge entstand zusätzlich zu diesem niedrigschwelligen Angebot ein umfassendes und hochschulübergreifendes Studienvorbereitungsprogramm, das Sprachkurse und ein fachliches Vorbereitungsstudium umfasst und damit den Zugang zu einem ordentlichen Studium ermöglicht.

Die Senatorin für Wissenschaft, Gesundheit und Verbraucherschutz hat im Rahmen des Integrationskonzepts des Bremer Senats „In Bremen zuhause – Integration gestalten und sozialen Zusammenhalt sichern“ die Maßnahmen mit 1,1 Millionen Euro unterstützt. Weitere 1,3 Millionen Euro stehen für die Jahre 2018 und 2019 zur Verfügung. Darüber hinaus konnten Mittel im Rahmen des DAAD-Förderprogramms „Integra“ eingeworben werden.

Das neue Stipendienprogramm werde diese Tradition fortsetzen, so Senatorin Quante-Brandt: „Wir legen ein eigenes Landesprogramm für Forschungsstipendien auf, mit dem wir gefährdete und geflüchtete Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus dem Ausland mit einem Stipendium für einen Forschungsaufenthalt in Bremen unterstützen wollen.“

Die Ausschreibung ist ab dem 30. Januar auf der Homepage www.gesundheit.bremen.de zu sehen.

Bewerbungsfrist ist der 31. März 2019.
Der frühestmögliche Stipendienbeginn ist der 1. Juni 2019.