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Die Senatorin für Arbeit, Soziales, Jugend und Integration

Krankenstube für Wohnungslose

Neues Angebot nimmt im April den Betrieb auf

21.03.2019

Mit der Einrichtung einer Krankenstube verbessert Bremen die Versorgung von Wohnungslosen. Das Angebot soll seinen Betrieb im April aufnehmen. Das berichtete Sozialsenatorin Anja Stahmann heute (Donnerstag, 21. März 2019) in der Deputation für Soziales, Jugend und Integration. „Wer nach einem schweren Eingriff oder einer ambulanten Operation aus dem Krankenhaus direkt auf die Straße entlassen wird, braucht weitere Pflege und Unterstützung bis zur vollständigen Genesung“, sagte sie. Das bisherige System der Versorgung in Notunterkünften reiche dann manchmal nicht aus, selbst dann nicht, wenn ambulante Pflegedienste hinzugezogen werden. „Wir bieten darüber hinaus jetzt einen geschützten Rahmen, in dem die Unterstützung bei der Grundpflege bis zur Genesung sichergestellt wird.“

„Viele Wohnungslose nehmen ärztliche Versorgung erst in Anspruch, wenn das unabdingbar ist“, so die Senatorin weiter. Die Abrechnung von Krankenhauskosten über Fallpauschalen führe dazu, dass Kliniken ihre Patientinnen und Patienten möglichst nach Abschluss der notwendigen medizinischen Behandlungen entlassen, auch wenn noch pflegerische Bedarfe bestehen. Im bisherigen System der Wohnungslosenhilfe kann es dadurch bei Wohnungslosen zu Versorgungslücken bis zur vollständigen Genesung kommen. Indem diese jetzt geschlossen werden, kommt die Senatorin einem Bürgerschaftsbeschluss der Koalitionsfraktionen SPD und Grüne nach.

Die Krankenstube ist eingerichtet in einem ehemaligen Übergangswohnheim für Flüchtlinge in der Innenstadt, in dem seit Dezember 2018 Wohnungslose ohne Einsicht in ihre psychische Erkrankung untergebracht sind. Neben erfahrenen sozialpädagogischen Kräften ist dort auch eine Krankenpflegekraft eingesetzt. Wird das Angebot angenommen und erweist sich als erfolgreich, kann es auch kurzfristig ausgebaut werden.