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Die Senatorin für Gesundheit, Frauen und Verbraucherschutz

Senat begrüßt Pläne zur Neuordnung der Geburtshilfe

11.05.2021

Nachdem der Aufsichtsrat der Gesundheit Nord gGmbH am vergangenen Freitag (7. Mai 2021) der Verlagerung der neonatologischen, geburtshilflichen und gynäkologischen Versorgung vom Klinikum Links der Weser an das Klinikum Bremen-Mitte zugestimmt hat, hat der Senat der Freien Hansestadt Bremen in seiner heutigen (11. Mai) Sitzung diese Verlagerung zur Kenntnis genommen.

Als Folge des Keimausbruchs auf der neonatologischen Intensivstation am Klinikum Bremen-Mitte im Jahr 2012 wurden die Bereiche Geburtshilfe und Neonatologie vom Klinikum Bremen-Mitte geschlossen und an die bereits bestehenden Strukturen im Klinikum Links der Weser verlegt. Bereits 2016 wurde beschlossen, dass am neuen Eltern-Kind-Zentrum auch eine geburtshilfliche Abteilung entstehen soll. Da sich jedoch der Personalmangel im Bereich der Geburtshilfe seit 2016 deutlich verschärft hat, war es bislang nicht möglich die geburtshilfliche Versorgung am Klinikum Bremen-Mitte in Betrieb zu nehmen. Durch den Vorschlag der Geschäftsführung der Gesundheit Nord und den erfolgten Aufsichtsratsbeschluss ist eine Inbetriebnahme nun aber möglich. Eingerichtet werden sechs Kreißsäle, wodurch die geburtshilflichen Kapazitäten gesteigert werden können.

"Wir befinden uns im Bereich der Geburtshilfe in einem schwierigen Umfeld. Der Personalmangel bei Hebammen stellt uns vor große Herausforderungen, für die wir eine gute Lösung gefunden haben. Durch die Verlagerung der Geburtshilfe und der Gynäkologie an den Standort Bremen-Mitte schaffen wir eine nachhaltige Steigerung der medizinischen Versorgungsqualität", erläutert Gesundheitssenatorin Claudia Bernhard. "Für die Frühgeborenenversorgung befinden wir uns mit der Level-I-Versorgung in der bestmöglichen Versorgung und können, auch dank der Nähe zu anderen kindermedizinischen Fachdisziplinen, dann auch sehr frühe Geburten optimal versorgen." Im Klinikum Bremen-Mitte werden unter anderem die Fachdisziplinen Kinderchirurgie, Kinderurologie, Kinderradiologie, Neurologie, Neurochirurgie sowie im Bereich der Gynäkologie die gynäkologische Onkologie, allgemeine Gynäkologie, Urogynäkologie und Pränataldiagnostik untergebracht sein.

Bürgermeister Dr. Andreas Bovenschulte: "Die Leitung der Gesundheit Nord hat mit diesem Plan einen guten Weg gefunden, die notwendige Verlagerung trotz des bestehenden Personalmangels zu realisieren. Das verbessert am Ende nicht nur medizinische Qualität, sondern stärkt auch den kommunalen Bremer Klinikverbund für die Zukunft. Bei all dem demonstriert dieser Schritt auch noch einmal eindrücklich, dass die Bremer Kliniken ihre Funktion für die medizinische Versorgung des Umlandes und der Region annehmen."

Finanzsenator Dietmar Strehl als Vertreter der Gesellschafterin begrüßt das Vorhaben: "Ein sinnvolles Projekt, dass dem Fachkräftemangel begegnet und eine gute Lösung herbeiführt."

Insgesamt werden in der Stadt Bremen 18 statt zuvor 17 Kreißsäle zur Verfügung stehen, mindestens 400 zusätzliche Geburten können somit pro Jahr begleitet werden. "Wir schaffen durch die Verlagerung auch eine quantitative Verbesserung der Geburtshilfe in der Stadt Bremen. In Zukunft rechnen wir mit weniger Geburten pro Jahr, als noch im Jahr 2020, mit dem zusätzlichen Kreißsaal können wir die Versorgung in Bremen und im Umland aufrechterhalten und verbessern", so Gesundheitssenatorin Claudia Bernhard.

Die Kosten der notwendigen Baumaßnahmen im Eltern-Kind-Zentrum belaufen sich auf bis zu 1,5 Millionen Euro, die aus den regulären Krankenhausinvestitionskosten gezahlt werden.

Ansprechpartner für die Medien:
Lukas Fuhrmann, Pressesprecher der Senatorin für Gesundheit, Frauen und Verbraucherschutz, Tel.: (0421) 361-2082, E-Mail: lukas.fuhrmann@gesundheit.bremen.de