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Die Senatorin für Arbeit, Soziales, Jugend und Integration

Sozialdeputation befasst sich mit dem gewaltsamen Tod eines Kindes

06.10.2023

"Der gewaltsame Tod eines siebenjährigen Kindes vor wenigen Wochen hat uns alle sehr betroffen gemacht. Er erfüllt uns mit tiefer Trauer. Unser Mitgefühl gilt der Mutter des Jungen und der Familie." Mit diesen Worten hat Sozialsenatorin Dr. Claudia Schilling am heutigen Freitag (6. Oktober 2023) auf einer vertraulichen Sondersitzung der Deputation für Soziales, Jugend und Integration eine vorläufige Bilanz zur Aufarbeitung des tragischen Geschehens vom 17. September 2023 eingeleitet. "Natürlich wird jetzt intensiv nach den Ursachen geforscht. Alle Beteiligten fragen sich, ob es Möglichkeiten gegeben hätte, das Leben des Kindes zu retten, ob es im Vorfeld der Tat ernstzunehmende Hinweise gegeben hat, die man vielleicht übersehen hat."

Aus diesem Grund hat die Senatorin bereits in der konstituierenden Sitzung der Deputation im September eine umfassende Aufarbeitung des Geschehens angekündigt. "Wir haben uns heute in nichtöffentlicher Sitzung den Fallverlauf im Detail darlegen lassen", sagte sie weiter. Die Leitung des Jugendamts habe dazu die Akte ausgewertet und bis ins Detail geprüft. In der Sitzung habe sie das allgemeine Vorgehen des Jugendamtes in Beratungsfällen sowie in Fällen der Sicherung des Kindeswohls erläutert und darüber hinaus im mündlichen Vortrag die wesentlichen Aspekte des Fallverlaufs nachgezeichnet. Nach dieser Einschätzung war eine Gefahr für das Leben des Kindes durch den Umgang mit dem Vater für Dritte nicht absehbar.

Dennoch soll eine unabhängige, externe Untersuchung abschließende Klarheit bringen, sagte Senatorin Dr. Schilling weiter: "Wir haben nichts zu verbergen, das wollen wir auch mit diesem Schritt deutlich machen." Zudem sollten die relevanten Strukturen und Prozesse im Jugendamt überprüft werden. Ziel sei es, festzustellen, ob Anpassungen notwendig sind, um Kinder optimal zu schützen und die Handlungssicherheit für Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zu stärken. Die Ergebnisse sollen der Deputation vorgelegt werden.

Abschließend bat die Senatorin die Öffentlichkeit um Verständnis, dass die behördlichen Erkenntnisse nicht umfassend dargelegt werden könnten: "Sozialdaten sind streng geschützt, und das aus gutem Grunde. Was wir über einzelne Familien wissen, gehört nicht in aller Öffentlichkeit ausgebreitet."

Ansprechpartner für die Medien:
Dr. Bernd Schneider, Pressesprecher bei der Senatorin für Arbeit, Soziales, Jugend und Integration, Tel.: (0421) 361-64152, E-Mail: bernd.schneider@soziales.bremen.de