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Die Senatorin für Arbeit, Soziales, Jugend und Integration

"Wohnen in Nachbarschaften" stärkt soziale Strukturen in den Quartieren

Förderung für Marßel wird aufgestockt / Huckelriede wechselt ins Landesprogramm Lebendige Quartiere

08.02.2024

Auf Grundlage des aktuellen Monitorings "Soziale Stadt – Statistisches Quartier" wird die Förderung durch WiN-Mittel im Bremen-Norder Quartier Marßeler Feld von 75.000 Euro auf 150.000 Euro aufgestockt. Im Gegenzug wird sie in Huckelriede wegen einer positiven Entwicklung und dem Auslaufen der Städtebauförderung auf eine Restförderung zurückgefahren. Das hat die Deputation für Soziales, Jugend und Integration heute (8. Februar 2024) beschlossen.

"Das Monitoring spiegelte die unterschiedliche Sozialstruktur zwischen den 88 Ortsteilen in Bremen wider", sagte Sozialsenatorin Dr. Claudia Schilling. "Dabei zeigt sich, dass wir die höchsten Unterstützungsbedarfe im Bremer Westen haben, teils aber auch in Quartieren im Norden und im Süden der Stadt." Der Osten dagegen mit den Stadtteilen Borgfeld, Horn, Schwachhausen und Oberneuland weise großflächig die günstigste Sozialstruktur auf. "Das Monitoring auf Quartiersebene verschafft uns eine datenbasierte Grundlage für die Verteilung unserer Fördermittel", sagte die Senatorin. Das führe im Laufe der Zeit immer wieder zu Umschichtungen bei den Fördermitteln. "Ich werte das auch als Zeichen dafür, dass unsere Maßnahmen wirken und dazu beitragen, die Sozialstruktur von Quartieren zu verbessern."

Im Marßeler Feld geht es vor allem um das Statistische Quartier "Stockholmer Straße" mit fast 5.500 Einwohnern und seinem sehr niedrigen Sozialstatus. "In den letzten Jahren ist die Einwohnerzahl gestiegen, und es sind viele Geflüchtete und Zugewanderte zugezogen", sagte die Senatorin. Das WiN-Gebiet Marßel solle daher ab 2024 von einer 50-Prozent- auf eine 100-Prozent-Förderung aufgestockt werden.

Fünf von 88 Ortsteilen in Bremen weisen auf Grundlage des Monitorings einen sehr niedrigen sozialen Status auf, neun weitere einen niedrigen. Kriterien sind der Sprachförderbedarf bei Kindern, hohe Quoten an Transferleistungsempfängern, Nicht-Abiturienten, Arbeitslosen, Nichtwählern sowie Sicherheitsprobleme. Quartiere mit sehr niedrigem Status sind unter diesem Blickwinkel Ohlenhof, Gröpelingen und Lindenhof sowie Blumenthal und die Bahnhofsvorstadt. Die neun Ortsteile mit statistisch niedrigem Status sind Lüssum-Bockhorn, Grohn, Oslebshausen, Mittelshuchting, Kirchhuchting, Neuenland, Kattenturn, Vahr Nord sowie Tenever. Die Daten sind unter anderem Grundlage für die Förderung aus dem Programm "Wohnen in Nachbarschaften" (WiN), dessen Geschäftsführung sich die Senatorin für Arbeit, Soziales, Jugend und Integration mit der Senatorin für Bau, Mobilität und Stadtentwicklung teilt.

Auf der Ebene unterhalb der Ortsteile hat das Monitoring 263 statistische Quartiere zur Auswertung herangezogen. Davon hatten auf der Grundlage von vier soziodemografischen Daten 23 einen sehr niedrigen Status, 19 einen niedrigen, 141 einen mittleren und 80 einen hohen Status.

In den Statistischen Quartieren mit niedrigem und sehr niedrigem Status, in denen von sozialen Problemlagen auszugehen ist, lebten im Jahr 2022 rund 17 Prozent der Bevölkerung der Stadt Bremen. "Das Monitoring zeigt auch, dass die aktuelle WiN-Förderung zuletzt rund 86 Prozent der Menschen erreicht, die in statistischen Quartieren mit niedrigem und sehr niedrigem Status leben", sagte Senatorin Dr. Schilling.

Die höchste Fördersumme fließt mit 225.000 Euro nach wie vor nach Gröpelingen mit der bremenweit höchsten und großflächigsten Konzentration von Menschen in Gebieten mit niedrigem und sehr niedrigem Gesamtindex. Neue Vahr, Tenever, Kattenturm, Huchting, Lüssum-Bockhorn, Hemelingen, Schweizer Viertel werden weiterhin mit je 150.000 Euro gefördert, zumeist wegen weitgehend unveränderter soziodemographischer Daten.

Mit 75.000 Euro werden Oslebshausen, Grohn und Blumenthal weiter gefördert.

In Huckelriede jedoch weisen alle statistischen Quartiere seit längerem einen mittleren Status auf. Weil in diesem Jahr auch die Mittel der Städtebauförderung auslaufen, wird die Fördersumme langsam abgeschmolzen – von derzeit noch 75.000 Euro auf die Hälfte im Jahr 2025, sie läuft zum Jahresende dann gänzlich aus. Das Quartierszentrum Huckelriede wird anschließend aus dem Landesprogramm "Lebendige Quartiere" finanziert, um die bestehende soziale Infrastruktur dauerhaft abzusichern.

Auch außerhalb bestehender WiN-Fördergebiete befinden sich statistische Quartiere mit Handlungsbedarf: Aumund-Hammersbeck, Burg-Grambke, Überseestadt, Bahnhofsvorstadt, Fähr-Lobbendorf und Neue Vahr Südwest. Für diese Gebiete sieht das Sozialressort separate Maßnahmen vor. So sind z.B. für mehrere Kleinstquartiere auch zukünftig Förderungen aus dem Landesprogramm "Lebendige Quartiere" eingeplant.

Ansprechpartner für die Medien:
Dr. Bernd Schneider, Pressesprecher bei der Senatorin für Arbeit, Soziales, Jugend und Integration, Tel.: (0421) 361-64152, E-Mail: bernd.schneider@soziales.bremen.de