Mobilitätssenatorin Maike Schaefer und Innensenator Ulrich Mäurer haben am 12. Februar 2020 ihr Strategiepapier zur Steuerung des Parkens in Wohnstraßen vorgestellt. In zwei Quartieren soll die Umsetzung des Strategiepapiers noch in diesem Jahr modellhaft erprobt werden. Ziele sind vor allem größere Barrierefreiheit und bessere Erreichbarkeit für Rettungsfahrzeuge.
In vielen Bremer Wohnstraßen mit hohem Parkdruck wird oftmals nicht mehr regelkonform, sondern stattdessen beidseitig aufgesetzt auf dem Gehweg geparkt. Dieses Parkverhalten schränkt an einigen Stellen die Erreichbarkeit für Rettungs- und Müllfahrzeuge, die Verkehrssicherheit, Aufenthaltsqualität und Barrierefreiheit stark ein. Das Mobilitäts- und das Innenressort haben daher das gemeinsame Ziel, diese Situation durch ein Maßnahmenbündel aus Bewohnerparken, Parkraumbewirtschaftung, Parkraumüberwachung, Abschleppen von Falschparkern, mobil.punkte für Car-Sharing, Fahrradbügeln und ausreichend breiten und barrierefreien Gehwegen inklusive barrierefreien Querungsmöglichkeiten sukzessive zu verbessern.
In der Östlichen Vorstadt im Bereich westlich des Klinikums Bremen-Mitte und in Findorff im Gebiet nordwestlich der Bürgerweide werden die Maßnahmen in diesem Jahr erprobt und die Auswirkungen überprüft sowie ausgewertet.
Dazu sagt Mobilitätsenatorin Dr. Maike Schaefer: „Mit den beiden Modellvorhaben wollen wir mit Augenmaß und unter Beachtung der Situation in den Stadteilen eine Lösung etablieren, die wieder Barrierefreiheit herstellt und mehr Qualität im Straßenraum für Fußgängerinnen und Fußgänger bringt. Besonders Kinder, ältere Menschen und Menschen, die mit Rollatoren oder Kinderwagen unterwegs sind, brauchen mehr Platz und mehr Sicherheit. Durch das Bewohnerparken und die parallele Parkraumbewirtschaftung wollen wir verhindern, dass Einpendelnde tagsüber aber auch abends die Wohnquartiere als kostenfreie Parkplätze missbrauchen. Ziel ist es weiterhin, Alternativen zum eigenen Pkw durch Car-Sharing und Fahrradstellplätze anzubieten. Abrunden werden wir das in nächster Zeit durch ein besseres und attraktiveres Angebot für Bus und Bahn, um die Verkehrswende für Anwohnerinnen und Anwohner sowie Besucherinnen und Besucher Bremens attraktiv zu gestalten.“
Innensenator Ulrich Mäurer bekräftigt: “Die Einsatzkräfte der Feuerwehr haben in den schmalen, vollgeparkten Straßen oftmals Probleme, ohne Behinderungen zum Brandort zu kommen. Bei Alarmfahrten kommt es aber auf jede Minute an. Insofern müssen wir hier dringend nachhaltig etwas ändern. Hinzu kommt vor allem in Findorff das oft rücksichtslose Verhalten von Besucherinnen und Besuchern der Veranstaltungen im Bereich Messe und Bürgerweide. Hier wollen wir geordnete Verhältnisse herstellen. Durch mehr Überwachung und konsequentes Abschleppen werden wir regelkonformes Parken durchsetzen und wieder zu einem normalen kooperativen Miteinander aller Verkehrsteilnehmer zurückkommen. Für Besucherverkehre werden zudem Park-Ride-Angebote ausgeweitet werden. Wir werden die Maßnahmen auswerten und dann gemeinsam mit den Stadtteilbeiräten auf andere Stadtteile übertragen.“
Folgende Maßnahmen sind Kern der Modellprojekte:
Für die Östliche Vorstadt liegt eine detaillierte Parkraumuntersuchung vor. Ergebnis: Im öffentlichen Straßenraum und auf Privatgrund stehen zusammen mehr Stellplätze zur Verfügung, als Autos im Gebiet gemeldet sind. Für Findorff ist ein entsprechendes Gutachten in Arbeit.
Die Pilotphase wird durch eine intensive Information der betroffenen Anwohnerinnen und Anwohner begleitet. In einer Auswertung werden auch die Auswirkungen in benachbarten Quartieren untersucht, um festzustellen, ob durch die Maßnahmen Autos dorthin verdrängt werden. Mit der Umsetzung der neuen Strategie wird in der zweiten Jahreshälfte begonnen. Nach der Auswertung wird entschieden, ob das Konzept in weiteren Quartieren umgesetzt wird.
Im Download:
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