Bei ihrem Besuch der Grundschule an der Glockenstraße am heutigen Montag (17. März 2025) hat die Senatorin für Kinder und Bildung, Sascha Karolin Aulepp, spontan selbst zu Pinsel und Farbe gegriffen. Gemeinsam mit den Schülerinnen und Schülern gestaltete sie die Bremer Stadtmusikanten. Kunsttherapeutin Christiane Gruber von der Kunsthalle Bremen leitete den kreativen Schaffensprozess. Im Rahmen des Startchancen-Programms des Bundes hat das Bildungsressort zusammen mit der Kunsthalle ein Kunstprojekt für rund 300 Schülerinnen und Schüler in Bremen und Bremerhaven gestartet.
Die Senatorin für Kinder und Bildung, Sascha Karolin Aulepp: "Das Startchancen-Programm hilft gerade den Schülerinnen und Schülern, die die größten Bedarfe haben, dabei, unabhängig von ihrer sozialen Herkunft den bestmöglichen Bildungserfolg zu erzielen. Die Kunsthalle Bremen ist ein toller Kooperationspartner: Sie leistet einen wertvollen Beitrag, indem sie rund 300 Kindern und Jugendlichen aus sozioökonomisch benachteiligten Quartieren nicht nur kreative Ausdrucksmöglichkeiten bietet, sondern zugleich ihr Selbstvertrauen stärkt. Dies ist für den Bildungserfolg dieser Schülerinnen und Schüler in allen Fächern Gold wert."
Viele Kinder aus Hemelingen haben bisher nie die Kunsthalle besucht. Das konnten sie nun nachholen und lernen im Klassenzimmer, sich selbst künstlerisch auszudrücken. Kadir war einer der Schüler, die begeistert Esel, Hund, Katze und Hahn aufs Papier brachten: "Ich bin froh, dass ich hier malen kann", berichtete Kadir. Sein Kunstwerk wolle er seiner Mama schenken.
Rund 300 Kinder und Jugendliche aus sozioökonomisch benachteiligten Quartieren in Bremen und Bremerhaven erhalten im Verlauf des neuen Startchancen-Projekts kunstpädagogisch und -therapeutisch begleitete Zugänge zu kultureller Bildung. Bis Sommer 2025 nehmen 17 Schulen mit Schülerinnen und Schüler der Klassen 1 bis 9 teil. Die Kinder und Heranwachsenden lernen im Klassenverband oder in Kleingruppen zunächst das Museum und ausgewählte Kunstwerke kennen. Anschließend werden sie im Atelier der Kunsthalle selbst kreativ. Darauf folgen fünf vertiefende Ateliereinheiten in den jeweiligen Schulen. Die Bedürfnisse der Klassen oder Lerngruppen werden in einem gemeinsamen künstlerischen Prozess aufgegriffen.
Beim Modellieren, Malen, Experimentieren oder Arbeiten mit digitalen Gestaltungsprogrammen entwickeln die Schülerinnen und Schüler Selbstvertrauen, drücken Gefühle aus, nutzen ihre Ressourcen und entfalten ihre Kreativität. "Kunst ist ein kraftvolles Werkzeug der Salutogenese, das Schülerinnen und Schülern hilft, ihre Resilienz und ihr Wohlbefinden zu stärken", führt die Kunsttherapeutin Christiane Gruber von der Kunsthalle Bremen aus. "Kreatives Gestalten ebnet den Schülerinnen und Schülern den Weg der persönlichen Entwicklung und fördert Selbstvertrauen und emotionale Balance, was die Grundlage für ein gesundes, ganzheitliches Lernen bildet."
Für die künstlerischen Angebote wurde in der Kunsthalle Bremen eine befristete Kunsttherapie-Stelle für zwei Jahre geschaffen, denn pro Klasse dauert ein Durchlauf circa sechs Wochen. Von September 2024 bis Juni 2025 werden insgesamt drei Durchläufe angeboten, bei denen parallel mehrere Schulen an dem Programm teilnehmen. Die Kinder und Jugendlichen erhalten einen – oft erstmaligen – Zugang zum Kulturort Museum und somit zu kultureller Bildung und gesellschaftlicher Teilhabe.
Ab dem 21. Juni 2025 präsentieren die Nachwuchskünstlerinnen und Nachwuchskünstler ihre Leinwand-, Ton- und Fotoarbeiten in der Kunsthalle Bremen. Bereits am 20. Juni 2025 um 15.30 Uhr findet die Ausstellungseröffnung statt.
"Die Verbindung von Museumspädagogik mit kunsttherapeutischen Methoden greift dort, wo Diversität in Schulklassen oder Lerngruppen zur Herausforderung wird", sagt Hartwig Dingfelder von der Kunsthalle. "Unsere langjährige Erfahrung in der kulturellen Bildung auch in sozioökonomisch benachteiligte Quartieren war entscheidend für die Teilnahme am Startchancen-Programm."
Folgende Schulen nehmen im Schuljahr 2024/25 an dem Startchancen-Projekt mit der Kunsthalle Bremen teil:
Mit dem Startchancen-Programm investieren Bund und Länder insgesamt 20 Milliarden Euro in Schulen mit einem hohen Anteil sozioökonomisch benachteiligter Schülerinnen und Schüler. Bremen erhält bis 2034 jährlich 9,5 Millionen Euro, um den Bildungserfolg von der sozialen Herkunft zu lösen
Ziel ist es, den Zusammenhang zwischen sozialer Herkunft und Bildungserfolg zu verringern und die Bildungsleistung in Deutschland nachhaltig zu steigern. Viele Schülerinnen und Schüler stehen vor großen gesellschaftlichen Herausforderungen, was sich auch auf das schulische Lernen auswirkt.
Die Inhalte des Programms sind in drei Programmsäulen gefasst:
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