Morgen ist Internationaler Tag der Vereinten Nationen gegen Rassismus
20.03.2025Zum Internationalen Tag der Vereinten Nationen gegen Rassismus am morgigen Freitag (21. März 2025) betonte Bremens Migrationsbeauftragte Nadezhda Milanova die Bedeutung des Landesaktionsplans gegen Rassismus, zu dem die Beteiligung von Bürgerinnen und Bürgern in diesen Tagen angelaufen ist. Der Aktionsplan soll zum Jahreswechsel 25/26 vorliegen, den Auftrag dazu hatte die Bremische Bürgerschaft erteilt.
Der Landesaktionsplan soll sowohl Beschäftigte in der Öffentlichen Verwaltung als auch die bremische Gesellschaft insgesamt ansprechen. Beteiligt werden daher neben Fachleuten aus der Zivilgesellschaft und den Religionsgemeinschaften sowie aus Wissenschaft und Wirtschaft auch zufällig ausgewählte Bremerinnen und Bremer. Erste Veranstaltungen in diesem Beteiligungsprozess haben begonnen, die Einladungen sind auf dem Weg. Aus den Rückmeldungen wird auf Basis statistischer Merkmale in einem zweiten Schritt eine bunt gemischte Kleingruppe zusammengestellt, die Ideen zu Rassismus und Maßnahmen zu dessen Überwindung diskutieren und erarbeiten soll. "Eine Vielfalt an Perspektiven ist hier das Ziel", sagt Nadezhda Milanova. "In dem Landesaktionsplan sollen sich die Vorschläge der Menschen in Bremen zu konkreten Maßnahmen möglichst umfassend widerspiegeln."
Hilfreich sei dabei eine Begriffsdefinition, auf die sich der Expertinnen- und Expertenrat Antirassismus auf Bundesebene jüngst verständigt hat. Beteiligt war daran auch Prof. Dr. phil. Yasemin Karakaşoğlu, die an der Universität Bremen forscht und lehrt. Danach sind es drei Kriterien, die zusammenkommen, wenn von Rassismus die Rede ist: Eine Gruppe wird auf Kernmerkmale reduziert, die ihr zudem als naturgegeben zugeschrieben werden ("Essentialisierung und Naturalisierung"). Das kann sich beispielsweise auf äußerliche Merkmale beziehen oder auf eine angenommene gemeinsame Religion, Herkunft oder Kultur einer Person. Dabei werden die Unterschiede unter den Mitgliedern der Gruppe ignoriert ("Homogenisierung"), und die Gruppe wird – im Vergleich zu anderen – auf eine niedrigere Stufe gestellt ("Hierarchisierung").
"Für die Erstellung des Landesaktionsplans ist es wichtig, genau zu benennen, was wir unter dem Begriff Rassismus verstehen", sagte Nadezhda Milanova. "Das ist eine zentrale Grundlage, wenn wir uns darauf verständigen wollen, wie wir Rassismus entgegentreten können."
Ansprechpartner für die Medien:
Dr. Bernd Schneider, Pressesprecher bei der Senatorin für Arbeit, Soziales, Jugend und Integration, Tel.: (0421) 361-64152, E-Mail: bernd.schneider@soziales.bremen.de