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Die Senatorin für Gesundheit, Frauen und Verbraucherschutz

Nichts geht über Muttermilch

Gesundheitssenatorin Claudia Bernhard besucht Bremens Frauenmilchbank

03.09.2024

Nicht alle Mütter haben nach der Geburt sofort ausreichend eigene Muttermilch, gerade nach einer sehr frühen Frühgeburt. Die Lösung: Frauenmilchbanken, die gespendete Frauenmilch für bedürftige Neugeborene vorhalten. Seit 2021 gibt es eine Frauenmilchbank in Bremen. Das Gesundheitsressort finanziert seit 2022 die Einrichtung am Klinikum Bremen-Mitte. Senatorin Claudia Bernhard war zu Gast, um sich mit einer profitierenden Familie und den Mitarbeitenden auszutauschen.

Oberärztin Dr. Birte Tröger und Gesundheits- und Krankenpflegerin Georgina Pöhl erläutern Claudia Bernhard, Senatorin für Gesundheit, Frauen und Verbraucherschutz, die Abläufe in der Frauenmilchbank im Klinikum Bremen-Mitte (v.l.n.r.). Foto: Kerstin Hase/GeNo
Oberärztin Dr. Birte Tröger und Gesundheits- und Krankenpflegerin Georgina Pöhl erläutern Claudia Bernhard, Senatorin für Gesundheit, Frauen und Verbraucherschutz, die Abläufe in der Frauenmilchbank im Klinikum Bremen-Mitte (v.l.n.r.). Foto: Kerstin Hase/GeNo

Das Ziel der Frauenmilchbank ist es, alle Frühgeborenen und kranken Neugeborenen auf den neonatologischen Stationen und Wochenstationen des Eltern-Kind-Zentrums Prof. Hess (Elki) am Klinikum Bremen-Mitte ausschließlich mit Mutter- und Spenderinnen-Milch versorgen zu können.

Dazu sagt Claudia Bernhard, Senatorin für Gesundheit, Frauen und Verbraucherschutz: "Muttermilch hat viele Vorteile, gerade für Frühgeborene. Sie schützt vor Infektionen, Diabetes, allergiebedingten Erkrankungen wie Asthma und ist gut verträglich. Bereits heute kann bei bedürftigen Neugeborenen des Eltern-Kind-Zentrums Prof. Hess auf industriell gefertigte Säuglingsernährung verzichtet werden. Das ist ein großer Erfolg der Frauenmilchbank und ihrer Mitarbeitenden. Sie leisten einen wichtigen Beitrag zur optimalen Versorgung der Kinder. Perspektivisch sollten alle Frühgeborenen und kranken Neugeborenen der Bremer Geburtskliniken von diesem Angebot profitieren."

Vor allem extrem unreife Frühgeborene, die vor der 32. Schwangerschaftswoche oder mit weniger als 1.500 Gramm zur Welt kommen, werden in der besonders sensiblen Zeit der ersten Lebenstage zur Überbrückung mit überschüssiger, gespendeter Frauenmilch ernährt. In dieser Zeit können sich die Mütter von der Geburt erholen und gleichzeitig mit Unterstützung der Laktationsberaterinnen den Stillprozess langsam angehen. So ermöglicht die Frauenmilchbank nicht nur den Kindern den bestmöglichen Start ins Leben, sondern unterstützt auch die Mütter und Familien insgesamt in dieser belastenden Situation. Von Januar bis Juli 2024 erhielten 15 Kinder insgesamt 162 Flaschen gespendete Frauenmilch. Eine Mahlzeit startet bei einem Milliliter. Insgesamt wurden 13 Liter aufbereitete Frauenmilch verfüttert.

Die Senatorin für Gesundheit, Frauen und Verbraucherschutz finanziert 2024 die Frauenmilchbank mit Mitteln in Höhe von rund 65.000 Euro. Angestrebt wird eine bundesweit einheitliche Finanzierung der Frauenmilchbanken durch die Krankenkassen. Eine dazu vom Gemeinsamen Bundesausschuss geförderte Langzeitstudie wird derzeit ausgewertet.

Hintergrund Frauenmilchbank:
1909 wurde die erste Milchbank in Wien eingerichtet, nach dem Zweiten Weltkrieg vor allem in der ehemaligen DDR als Muttermilch-Sammelstellen. In den 1990er-Jahren wurden Frauenmilchbanken zunehmend geschlossen. Seit Gründung der Frauenmilchbank-Initiative 2018 gibt es deutschlandweit wieder rund 50 Frauenmilchbanken, die sich über alle Bundesländer verteilen. Die Gesundheit Nord (GeNo) gründete 2021 Bremens bisher einzige Frauenmilchbank. Alle im Klinikum Bremen-Mitte entbindenden Risiko-Schwangeren werden über die Möglichkeiten der Frauenmilchbank informiert, die ersten Lebenstage mit gespendeter Frauenmilch zu überbrücken oder eigene Muttermilch zu spenden. Besteht Interesse und werden die Voraussetzungen zum Spenden von Frauenmilch erfüllt, wird überschüssige Milch gesammelt, aufbereitet, im Labor mikrobiologisch untersucht und gegebenenfalls pasteurisiert.

Achtung Redaktionen:
Die Pressestelle des Senats bietet Ihnen das Foto zu dieser Mitteilung zur honorarfreien Veröffentlichung an. Foto: Kerstin Hase/GeNo
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Ansprechpartnerin für die Medien:
Kristin Viezens, Pressesprecherin der Senatorin für Gesundheit, Frauen und Verbraucherschutz, Tel.: (0421) 361-2082, E-Mail: kristin.viezens@gesundheit.bremen.de