Schule als bundesweites Pilotprojekt für den Ganztagsausbau ausgewählt
11.09.2024Ein Jahr lang hat die Montag Stiftung Jugend und Gesellschaft die Schule und den Hort an der Melanchthonstraße in Bremen auf dem Weg zur Ganztagsschule begleitet. Die Schule war als eine von vier Pilotschulen bundesweit aus 40 Bewerbungen ausgewählt worden. Nun übernimmt das Haus der Senatorin für Kinder und Bildung den Staffelstab in der Fortführung des Projektes "Ganztag und Raum".
Ziel ist es das gemeinsam entwickelte integrierte Nutzungskonzept, das pädagogische, organisatorische wie auch räumliche Maßnahmen beinhaltet, in den nächsten Jahren umzusetzen. Anlässlich des Rechtsanspruchs auf ganztägige Förderung an Grundschulen zum Jahr 2026 wird damit qualitätsvolle Ganztagsentwicklung an der Weser vorangetrieben.
"Bereits jetzt betreibt Bremen von insgesamt 82 Grundschulen 50 ganztägig", sagt die Senatorin für Kinder und Bildung, Sascha Karolin Aulepp. "Der Ausbau der Ganztagsbetreuung für unsere Schulkinder stellt uns einerseits vor große Herausforderungen, bietet andererseits aber auch die Chance, in der sich verändernden Gesellschaft Schule und Hort immer wieder neu zu denken."
Am Dienstagnachmittag (10.September 2024) wurden die Ergebnisse des Projekts "Ganztag und Raum" in der Turnhalle der Grundschule in Bremen präsentiert und im Beisein der Senatorin für Kinder und Bildung, Sascha Karolin Aulepp, ein Einblick in die weiteren Umsetzungsschritte gegeben.
Ziel des Projektes mit der Montag Stiftung Jugend und Gesellschaft ist es zu zeigen, dass durch einen gemeinsamen Prozess Pädagogik, Organisation und Raum zusammengedacht werden können, um auch Bestandsgebäude mit ausreichendem Flächenkontigent mit geringen baulichen Umbaumaßnahmen für eine ganztägige Bildung zu nutzen. Seit September 2023 hatten Lehrkräfte, pädagogische Beschäftigte, Schulleitung und pädagogische Leitung des Ganztags, Eltern, der Schulträger, die Schulaufsicht, der Träger der Jugendhilfe, Gebäudemanagement und die Kinder gemeinsam mit einem Prozessbegleitungsteam ein integriertes Nutzungskonzept im Bestandsgebäude entwickelt: Multiprofessionelle Teamarbeit, eine kindgerechte Rhythmisierung, ein anderes Brandschutzkonzept und eine darauf angepasste Möblierung ermöglichen die Verzahnung von Vormittag und Nachmittag bei geringen Umbaumaßnahmen. Die gewonnenen Erkenntnisse wird Bremen für weitere Standorte nutzen.
Barbara Pampe, Vorständin Montag Stiftung Jugend und Gesellschaft: "Unsere Ganztag und Raum-Pilotprojekte zeigen, dass begleitete Prozesse mit allen am Ganztag Beteiligten notwendig sind, um Lösungen im Bestand zu erarbeiten. Wir freuen uns, dass wir in Bremen eine solche gemeinsame Vorgehensweise entwickeln konnten – so kann es gelingen, an vielen anderen Schulen die dort vorhandenen besonderen Potentiale für einen Ganztag im Bestand zu entdecken und zu nutzen."
Seit 2016 verfolgt die Montag Stiftung Jugend und Gesellschaft als unabhängige gemeinnützige Stiftung mit ihrem Projekt "Qualitätsoffensive Ganztag" das Ziel, ein qualitätsvolles ganztägiges Bildungsangebot zu schaffen, das die Bildungsgerechtigkeit der Kinder fördert. Das Projekt wird insgesamt an fünf Pilotstandorten durchgeführt: Lüdenscheid, Mülheim a. d. R. (Nordrhein-Westfalen), Bremen, Jork (Niedersachsen) und Ulm (Baden-Württemberg). Die gewonnenen Erkenntnisse sollen auch innerhalb der Kommunen an anderen (offenen) Ganztagsschulen zum Tragen kommen. Im Zuge des Rechtsanspruchs auf ganztägige Förderung ab 2026 stehen Schulen, Schulträger, Träger der Jugendhilfe, Gebäudemanagement und Schulaufsichten vor der Herausforderung qualitative Ganztagsbildung mit oftmals eingeschränkten Raumangebot zu gestalten. Das Projekt "Ganztag und Raum" der Montag Stiftung Jugend und Gesellschaft setzt an dieser Herausforderung an. Um dem steigenden Bedarf an Ganztagsplätzen gerecht zu werden, wird bundesweit oftmals mit dem Bau von zusätzlichen Ganztagsräumen und Mensen reagiert. Eine räumliche Verzahnung von Schule und Jugendhilfe sowie eine Auslastung aller bestehenden Räume über den ganzen Tag finden bisher nur selten statt.
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