Handlungskonzept zur Klimaanpassung der Bremer Innenstadt liegt vor
22.11.2024Bremens Innenstadt mit der Mischung aus Alt und Modern ist ein beliebter Ort für Menschen aus Bremen sowie Besucherinnen und Besuchern aus aller Welt. Damit die Innenstadt ein lebens- und liebenswerter Ort bleibt, müssen die Folgen des Klimawandels stetig mitgedacht werden. Das heute vorgestellte Handlungskonzept zeigt Potenzialräume blau-grüner, klimaangepasster Stadträume im Bremer Zentrum auf. Betrachtet wurde dabei das Gebiet zwischen Wall und Weser.
Das Handlungskonzept zeigt in der Ausgangsanalyse auf, dass es derzeit noch viele versiegelte Flächen, wenig Grün und eine enge Bebauung gibt. Die Innenstadt heizt sich daher an heißen Tagen besonders stark auf und ist anfällig für Überflutungen bei Starkregen. Das Handlungskonzept zeigt an konkreten Orten in der Bremer Innenstadt Maßnahmen zur Klimaanpassung auf.
Dazu die Senatorin für Umwelt, Klima und Wissenschaft Kathrin Moosdorf: "Die Folgen der Klimakrise sind für uns alle auch in der Innenstadt deutlich spürbar. Gut, dass wir dem etwas Konkretes entgegensetzen. In dem Handlungskonzept ist aufgeführt, was wir im Zentrum tun können: mehr Grün, mehr Versickerungsflächen und Fassadengrün sind hier beispielhaft zu nennen. Bei den anstehenden Projekten in der Bremer Innenstadt sollte das Thema Anpassung an den Klimawandel von Anfang mitgedacht werden. Das Handlungskonzept bietet dafür eine sehr gute Grundlage."
Das Handlungskonzept wurde im Auftrag des Projektbüros Innenstadt erstellt. Maßgeblich daran mitgearbeitet haben die Ressorts für Umwelt, Klima und Wissenschaft und das Ressort für Bau, Mobilität und Stadtentwicklung. Am gestrigen Donnerstag (21. November 2024) hat die Deputation für Umwelt, Klima und Wissenschaft das Konzept behandelt. Die nächste Befassung findet in der kommenden Baudeputation statt.
Das Handlungskonzept identifiziert insgesamt 30 Orte in der Bremer Innenstadt, die besonders von Hitze, Starkregen und Wind betroffen sind. Unter Beteiligung eines Bürger:innenrates und des Beirates Mitte wurden sechs dieser Orte für eine tiefergehende Analyse ausgewählt. In einem weiteren Schritt wurden denkbare Maßnahmen entwickelt: Versickerungsbeete und Vegetationsflächen in der Langenstraße und in der Museumsstraße, zusätzliche Baumpflanzungen auf dem Jakobikirchhof – das sind nur einige Vorschläge des Handlungskonzeptes.
Ein erstes, großes Projekt des Handlungskonzeptes ist bereits durch die beteiligten Ressorts eingeleitet. Bereits seit Mai dieses Jahres wird mit dem Amt für Straßen und Verkehr der aufwändige Umbau der Dechanatstraße als Klimastraße für 2025 vorbereitet, die ebenfalls unter den sechs ausgewählten Orten im Handlungskonzept ist.
Der Geschäftsführer des Projektbüros Innenstadt, Carl Zillich, ordnet das Handlungskonzept in die Weiterentwicklung der Bremer Innenstadt ein: "Neben den Prinzipien der so genannten Schwammstadt lenkt das Handlungskonzept die Aufmerksamkeit insbesondere auf die Aufenthaltsqualität und die Nutzbarkeit von wichtigen Verbindungswegen, Straßen und Plätzen im Zentrum zwischen Wall und Weser. Es wird für die vielen bevorstehenden Schritte der Transformation der Innenstadt und ihrer Lebensadern – die öffentlichen Räume – eine entscheidende Grundlage sein. Damit konkretisiert das Handlungskonzept die Agenda der 'Strategie Centrum Bremen 2030+' aus dem Jahre 2021."
Das Handlungskonzept "Identifikation von Potenzialräumen zur baulichen Entwicklung klimaangepasster Stadträume", sowie die Vorbereitung, Steuerung und modellhafte bauliche Umsetzung in einem Teil der Dechanatstraße wird zum größten Teil gefördert aus dem Bundesprogramm "Zukunftsfähige Innenstädte und Zentren" (ZIZ) des Bundesministeriums für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen.
Ansprechpartnerin für die Medien:
Ramona Schlee, Pressesprecherin bei der Senatorin für Umwelt, Klima und Wissenschaft, Tel.: (0421) 361-96 269, E-Mail: ramona.schlee@umwelt.bremen.de