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Die Senatorin für Bau, Mobilität und Stadtentwicklung | Die Senatorin für Umwelt, Klima und Wissenschaft

Klimaanpassungsstudie für Kattenturm zeigt Chancen auf

Zweite Potenzialstudie zur Klimaanpassung in Bremer Stadtteilen ist fertig

13.03.2025

Die zweite Potenzialstudie zur Klimaanpassung in einem Bremer Stadtteil im Rahmen der Stadterneuerung ist fertig. Die Studie zeigt für Kattenturm auf, mit welchen Veränderungen der Stadtteil aufgrund des Klimawandels zu rechnen hat – und wie dem begegnet werden kann. Die Senatorin für Umwelt, Klima und Wissenschaft, Kathrin Moosdorf, stellte die Ergebnisse der Studie gemeinsam mit dem Leiter des Ortsamtes Obervieland, Michael Radolla, am heutigen Donnerstag (13. März 2025) vor.

Die Senatorin für Umwelt, Klima und Wissenschaft, Kathrin Moosdorf, und der Leiter des Ortsamtes Obervieland, Michael Radolla, veröffentlichten die Potenzialstudie und Handlungskonzept Klimaanpassung in Kattenturm.
Die Senatorin für Umwelt, Klima und Wissenschaft, Kathrin Moosdorf, und der Leiter des Ortsamtes Obervieland, Michael Radolla, veröffentlichten die "Potenzialstudie und Handlungskonzept Klimaanpassung in Kattenturm". Foto: Umweltressort

Dazu die Senatorin für Umwelt, Klima und Wissenschaft Kathrin Moosdorf: "Der Klimawandel trifft nicht alle Bremerinnen und Bremer gleich stark. Gezielte Maßnahmen zur Anpassung an die Folgen des Klimawandels in den verschiedenen Quartieren der Stadt sind mir deshalb ein wichtiges Anliegen. Die Menschen in Kattenturm spüren die Folgen der Klimakrise bereits deutlich. Mit der Potenzialstudie schaffen wir mehr Umwelt- und Klimagerechtigkeit in Bremen und können ganz zielgerichtet Anpassungsmaßnahmen in Kattenturm realisieren, um den Stadtteil noch lebenswerter zu machen."

Zunehmendes Extremwetter wie Hitze und Starkregen treffen in Kattenturm teilweise auf besonders vulnerable Gruppen wie Kleinkinder oder ältere Menschen. Gleichzeitig bietet der grüne Stadtteil mit seinem Fleetsystem viel Potenzial, die Stadt zu kühlen und Regenwasser zurück zu halten. Für die Realisierung von Maßnahmen auf Basis der Potenzialstudie stehen bis zu eine halbe Million Euro aus Mitteln der Städtebauförderung des integrierten Entwicklungskonzepts (IEK) Kattenturms bereit.

Dazu die Senatorin für Bau, Mobilität und Stadtentwicklung, Özlem Ünsal: "Unsere Städtebauförderung des Bauressorts verfolgt einen ganzheitlichen Ansatz für unsere Quartiere. Hierzu gehört auch die Klimaanpassung als Teil der nachhaltigen und resilienten Stadtentwicklung. Die Potenzialstudie und der dazugehörige Beteiligungsprozess in Höhe von 130.000 Euro sind ein aktiver Beitrag hierzu. Die Potenzialstudie macht klar: Mit unserer Förderung investieren wir gleichzeitig in die soziale Lebensqualität der Menschen vor Ort. Unsere Maßnahmen verbinden klimagerechtes Bauen mit besserem Leben – das ist soziale Stadtentwicklung mit nachhaltigem Anspruch."

Das Projekt "Potenzialstudie und Handlungskonzept Klimaanpassung in Kattenturm" wird aus Mitteln der Städtebauförderung im Rahmen des Integrierten Entwicklungskonzepts (IEK) Kattenturm finanziert. Gemeinsam mit dem Ressort der Senatorin für Bau, Mobilität und Stadtentwicklung und weiteren Behördenvertreterinnen und –vertretern sowie Stadtteilakteuren erarbeitete das Ressort der Senatorin für Umwelt, Klima und Wissenschaft in einem einjährigen, kooperativen Prozess Maßnahmen zur Anpassung an die Folgen des Klimawandels für den Stadtteil Kattenturm im Ortsteil Obervieland.

Für die Potenzialstudie wurden erstmals Daten der neuen Stadtklimaanalyse für den Stadtteil ausgewertet. In dem angenommenen Szenario des Klimawandels bis 2050 (RCP 4.5) ist in Teilen Kattenturms zur Mittagszeit mit Hitzebelastungen bis zu 41 Grad Celsius physiologisch äquivalente Temperatur (PET) zu rechnen. Das hat gesundheitliche Folgen für besonders junge und ältere Menschen, sowie einkommensschwache Personen, die vor allem in Kattenturm Zentrum überrepräsentiert sind. Deshalb liegt auf diesem Bereich ein besonderes Augenmerk, um Klimaanpassungsmaßnahmen sozial gerecht zu gestalten. Gleichzeitig ist Kattenturm ein Stadtteil mit relativ viel Grün. Das Fleetsystem wurde als Potenzialraum analysiert, um Prinzipien der Schwammstadt in Kattenturm anzuwenden und sogenannte "Cool Spots" – also kühlende Orte im urbanen Raum - im Stadtteil zu schaffen.

Maßnahmenkatalog mit sieben Projektvorschlägen
Neben der Analyse zur klimatischen Betroffenheit Kattenturms sowie zu den Themenbereichen Klimagerechtigkeit und Grünraumpotenzialen, enthält die Studie auch einen Maßnahmenkatalog. Sieben Projektvorschläge wurden im ressortübergreifenden Prozess erarbeitet. Vor allem die Maßnahmen zum Kattenescher Fleet, zum AWO-Funpark sowie zur Robert-Koch-Str. wurden genauer ausgestaltet. Für sie stehen Mittel aus der Städtebauförderung zur Verfügung. Auch weitere IEK-Maßnahmen konnten Qualifiziert werden, darunter die Mobilitätsstation Kattenturmer Zentrum und der Spielplatz Stichnathstraße.

Erstmals wurden auch Erfahrungen von Menschen aus dem Stadtteil mit Extremwetter in die Potenzialstudie aufgenommen. In innovativen Beteiligungsformaten wie Stadtspaziergängen und Social Design / Prototyping entwickelten Schülerinnen und Schüler, Eltern und Lehrpersonal Anpassungsmaßnahmen an Extremwetterereignisse für den Alltag.

Studie und Beteiligungsprozess schlagen mit etwa 130.000 Euro zu Buche, die ebenfalls über die Städtebauförderung finanziert wurden. Die Studie wurde gemeinsam durch die Senatorin für Umwelt, Klima und Wissenschaft und die Senatorin für Bau, Mobilität und Stadtentwicklung beauftragt und betreut.

Die Potenzialstudie ist im Internet abrufbar unter: klimaanpassung.bremen.de/kattenturm.

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  • Ramona Schlee, Pressesprecherin bei der Senatorin für Umwelt, Klima und Wissenschaft, Tel.: (0421) 361-96 269, E-Mail: ramona.schlee@umwelt.bremen.de
  • Aygün Kilincsoy, Pressesprecher bei der Senatorin für Bau, Mobilität und Stadtentwicklung, Tel.: (0421) 361 - 6012, E-Mail: ayguen.kilincsoy@bau.bremen.de