Sie sind hier:

Die Senatorin für Arbeit, Soziales, Jugend und Integration | Die Senatorin für Gesundheit, Frauen und Verbraucherschutz | Sonstige

Dialog über Bedürfnisse und Potenziale älterer Menschen

Landesseniorenkonferenz als Format für den Austausch

14.03.2025

Welche Anliegen haben die Seniorinnen und Senioren im Bundesland Bremen, welche Themen beschäftigen sie? Für was wollen sie sich stark machen? Dies sichtbar zu machen und die fachliche Diskussion darüber zu führen, war das Ziel der Landesseniorenkonferenz am Freitag, 14. März 2025. Rund 80 Teilnehmerinnen und Teilnehmer diskutierten im Festsaal der Bremischen Bürgerschaft mit Sozialsenatorin Dr. Claudia Schilling, der Staatsrätin der Gesundheitssenatorin, Barbara Scriba-Hermann, dem Sozialstadtrat beim Bremerhavener Magistrat, Martin Günthner, sowie dem Vorstand der Landesseniorenvertretung. Eingeladen waren auch die Delegierten der kommunalen Seniorenvertretung beziehungsweise des Seniorenbeirates Bremerhaven sowie die sozial-, gesundheits- bzw. pflegepolitischen Sprecherinnen und Sprecher der Fraktionen.

Dr. Claudia Schilling, Senatorin für Arbeit, Soziales, Jugend und Integration: "Ich freue mich, dass wir mit der ersten Landesseniorenkonferenz ein neues Format für den gegenseitigen Austausch entwickelt haben. Er ist wichtig, um gemeinsam Lösungen zu finden. Ältere Menschen haben viele Potenziale für unsere Gesellschaft und unser Zusammenleben, sie sehen sich aber auch vielen Herausforderungen gegenüber. Ob es um den Zugang zu medizinischer Versorgung, barrierefreies Wohnen oder die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben geht – wir nehmen die Anliegen und auch Sorgen sehr ernst."

Michael Breidbach, Vorstand der Landesseniorenvertretung, Sozialsenatorin Dr. Claudia Schilling, Gesundheitsstaatsrätin Barbara Scriba-Hermann und Bremerhavens Sozialstadtrat Martin Günthner (v.l.) tauschten sich mit den Seniorinnen und Senioren aus.
Michael Breidbach, Vorstand der Landesseniorenvertretung, Sozialsenatorin Dr. Claudia Schilling, Gesundheitsstaatsrätin Barbara Scriba-Hermann und Bremerhavens Sozialstadtrat Martin Günthner (v.l.) tauschten sich mit den Seniorinnen und Senioren aus. Foto: Sozialressort

Mitwirkung und Pflege als Fachthemen

Fachlich standen die Themen politische Mitwirkung und Pflege im Zentrum der rund dreistündigen Veranstaltung. Bei Ersterem ist die Landesseniorenvertretung bestrebt, ein Seniorenmitwirkungsgesetz zu erreichen. "Bisher basiert die Arbeit der Seniorenvertretung Bremen auf einem Senatsbeschluss", sagte der Vorsitzende der Landesseniorenvertretung, Michael Breidbach. Dies stehe im Widerspruch zu der großen Rolle, die Ältere mit ihrem ehrenamtlichen Engagement für die Gesellschaft spielten. Ähnlich formulierte es auch sein Stellvertreter Reinhard Niehaus aus Bremerhaven: "Gerade in dieser schnelllebigen Zeit, die bei vielen Menschen Unsicherheit auslöst, halten wir es für wichtig, Menschen mit Lebenserfahrung in gesellschaftliche Entscheidungen stärker einzubeziehen."

Beim Thema Pflege kamen neben dem Aspekt der zukünftigen Finanzierung des Systems auch die Weiterentwicklung der pflegerischen Infrastruktur sowie die Frage nach niedrigschwelligen Angeboten im Quartier zur Sprache.
Barbara Scriba-Hermann, Staatsrätin bei der Senatorin für Gesundheit, Frauen und Verbraucherschutz: "Eine Entlastung für Familien und Freunde ist uns wichtig. Die 17 Dienstleistungszentren in Bremen bieten ein flächendeckendes Angebot für pflegende Angehörige. Auf Bundesebene werden wir uns für die Idee der Quartierspflege einsetzen, also das bezahlte Engagement von Nachbarschaft und Bekannten. Grundsätzlich brauchen wir den versprochenen großen Wurf bei der Pflegereform, die die Finanzierung auf neue Füße stellt und Bewohnerinnen und Bewohner von Pflegeeinrichtungen von steigenden Eigenanteilen entlastet."

Aspekte der sozialen Teilhabe

Wie die Kommune Bremerhaven hinsichtlich Angeboten für ältere Menschen und Partizipation aufgestellt ist, diskutierte Sozialstadtrat Martin Günthner mit den Konferenzteilnehmerinnen und -teilnehmern. "Die Landesseniorenkonferenz bietet uns die Möglichkeit, eine Plattform zu etablieren, um zwischen unterschiedlichen Ebenen zu seniorenbezogenen Themen in den Austausch zu kommen", sagte Martin Günthner. "Hier können wir etwa Aspekte der sozialen Teilhabe aus ganz verschiedenen Blickwinkeln ausloten und vielleicht auch verstehen, warum und welche Hürden bestehen."

In der Stadt Bremen ist das Gesamtvolumen für Förderungen für Seniorinnen und Senioren in den letzten Jahren stetig gestiegen und liegt aktuell bei über 1,8 Millionen Euro. Mit diesem Betrag fördert die Senatorin für Arbeit, Soziales, Jugend und Integration seit vielen Jahren etwa 30 Seniorenzentren institutionell und außerdem zahlreiche Projekte für vergünstigte Mittag- und Abendessen. "Ich bin sehr froh, dass uns 2024 und 2025 zusätzliche Mittel für einen kleinen Inflationsausgleich zur Verfügung gestellt wurden", sagte Senatorin Schilling. "Ob dies auch in den kommenden Jahren möglich sein wird, werden die Haushaltsverhandlungen zeigen." Darüber hinaus bestehen weitere Förderungen für ältere Menschen wie die digitale Teilhabe im Rahmen von "DigitalFit 60+" (ehemals Netzwerk Digitalambulanzen), Fahrdienste oder die Förderung von Ehrenamtlichen.

Ansprechpartnerinnen für die Medien: