28.07.2000
Der Senator für Bildung und Wissenschaft teilt mit:
Der Präsident der Kultusministerkonferenz, Senator Willi Lemke, teilt mit:
In den letzten Tagen ist durch Zeitungsberichterstattung eine nicht unerhebliche Unruhe über eine angebliche Zurücknahme der Rechtschreibreform entstanden.
Tatsache ist:
Eine erneute Veränderung des Regelwerks ist nicht geplant. Eine "Reform der Reform" wird nicht vorbereitet, und schon gar nicht - wie suggeriert wurde - hinter dem Rücken der Kultusminister. Richtig ist, dass die wissenschaftliche Kommission für die Rechtschreibung die Wörterbuchverlage bei der praktischen Anwendung des Regelwerks berät, um darauf hinzuwirken, dass die Schreibre-geln möglichst einheitlich angewendet werden. Die zwischenstaatliche Wissenschaftlerkommission wird der Kultusministerkonferenz rechtzeitig vor Ende der Einführungsphase der Neuregelung im Jahr 2005 über die Bewährung der neuen Orthographie in der Praxis berichten.
Entscheidende Funktion der neuen Schreibregeln ist, verlässliche Grundlagen für den Schreibunterricht und die Bewertung des Schreibens in der Schule zu liefern. Die neuen Schreibregeln sollen in erster Linie im Unterricht leichter handhabbar sein und das Schreibenlernen leichter machen.
Zeitungen, Agenturen, Verlage, Schriftsteller, aber auch etwa Betriebe und Unternehmen wenden das neue Regelwerk freiwillig an. Viele haben damit im August 1999 begonnen, als die Agenturen umstellten. Freiwillige Anwendung bedeutet natürlich auch, dass es einer Zeitung überlassen bleibt, die neuen Regeln ausdrücklich nicht anzuwenden.