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Die Senatorin für Kinder und Bildung

Gedenkstein zur Erinnerung an die ermordeten Bremer Juden wird in Minsk feierlich eingeweiht

13.11.2002

Die Landeszentrale für politische Bildung teilt mit:

Eine offizielle Bremer Delegation und eine Studiengruppe der Landeszentrale für politische Bildung Bremen und des Vereins „Erinnern für die Zukunft“ werden der feierlichen Einweihung eines Gedenksteins zur Erinnerung an die ermordeten Bremer Juden im ehemaligen Ghetto von Minsk/Weißrussland am 24. November 2002 beiwohnen. Das teilte heute (13.11.2002) die Landeszentrale für politische Bildung mit.

Am Morgen des 18. November 1941 wurden 570 Juden aus ganz Norddeutschland, 440 davon aus Bremen, vom Bremer Hauptbahnhof nach Minsk deportiert und dort ermordet. Nur sechs Menschen konnten überleben. Anlässlich einer Gedenkfahrt im Oktober 1991 wurde in Minsk eine Gedenktafel eingeweiht, deren Doppel an der Frontseite des Bremer Hauptbahnhofs hängt.

Ein Duplikat der Bremer Gedenktafel soll am 24. November 2002 (Totensonntag) feierlich im neu gestalteten Gedenkhain auf einem Steinblock angebracht werden. Dabei wird sowohl der Geschichte der Bremer Juden gedacht und gemahnt, als auch auf die Geschichte der Gedenktafel verwiesen. Für die Konzeption und Durchführung der Arbeiten konnte Leonid Lewin, der bekannte Minsker Architekt und Vorsitzende der Jüdischen Gemeinden in Weißrussland, gewonnen werden.


Um der politischen Bedeutung Ausdruck zu verleihen, wird an der Einweihung eine hochrangig besetzte Delegation teilnehmen. Sie besteht aus Dr. Hermann Kuhn, Vizepräsident der Bürgerschaft, Karin Röpke, Senatorin für Arbeit, Frauen, Gesundheit, Jugend und Soziales, Elvira Noa, Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde Bremen, Pastor Louis-Ferdinand von Zobeltitz, Schriftführer der Bremischen Evangelischen Kirche, Wilhelm Tacke, Referent für Öffentlichkeitsarbeit des Katholischen Gemeindeverbandes Bremen, sowie Isa Nolle, Referentin beim Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge. Diese beteiligten Stellen haben auch die Kosten für den Gedenkstein und die Gedenktafeln übernommen.


Ebenfalls der Einweihung beiwohnen werden die 25 Bremerinnen und Bremer, die an einer Studienfahrt der Landeszentrale für politische Bildung Bremen und des Bremer Vereins „Erinnern für die Zukunft e.V.“ in Zusammenarbeit mit dem Internationalen Bildungs- und Begegnungswerk (IBB) Dortmund teilnehmen. Diese Studienfahrt wird finanziell gefördert von der „Stiftung Die Schwelle“, vom Verein „Gegen Vergessen - Für Demokratie e.V.“, von der Bremischen Evangelischen Kirche sowie von der Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit Bremen. Die Organisation vor Ort übernimmt das Internationale Bildungs- und Begegnungswerk (IBB) Minsk.


Hinweis für Redaktionen:

Für weitere Informationen stehen Ihnen in der Landeszentrale für politische Bildung Günther Feldhaus (Tel. 361–2507) und Michael Scherer (Tel. 361–2098) zur Verfügung.