13.10.2006
Lemke: Beteiligung hat sich auf jeden Fall gelohnt
Bremen hat sich mit großem Erfolg am Wettbewerb zur Exzellenzförderung beteiligt. Von sieben Anträgen sind vier Projekte in die Endauswahl vorgestoßen. Dass die Universität Bremen mit ihrem Vorschlag für das Zukunftskonzept in die Endauswahl der letzten 10 Universitäten gelangen konnte und sich dabei gegen fast 40 traditionsreiche, finanziell viel besser ausgestattete Universitäten durchsetzen konnte, hat nicht nur bundesweit eine hohe Beachtung gefunden.
Auf der Grundlage der von den Kommissionen vorgenommenen Bewertungen hat der gemeinsame Bewilligungsausschuss, der sich aus Vertretern der Wissenschaft und den Wissenschaftsministern/innen von Bund und Ländern zusammensetzt, die Vorschläge ausgewählt, die in den nächsten fünf Jahren von Bund und Ländern gemeinsam finanziert werden sollen. Ausgewählt wurden ausschließlich solche Projekte, mit denen die beteiligten Einrichtungen beziehungsweise gesamte Universitäten innerhalb der nächsten Jahre bereits eine hohe internationale Aufmerksamkeit und Anerkennung erreichen können.
Alle vier Bremer Vorschläge sind in der Endrunde mit sehr gut bis exzellent bewertet worden. Schließlich ist ein Antrag zur Förderung ausgewählt worden:
Die Graduiertenschule in den marinen Umweltwissenschaften (Global Change in the Marine Realm) erhält in den kommenden fünf Jahren je eine Million Euro.
Die drei anderen Vorschläge, die nicht ausgewählt wurden (Zukunftskonzept der Universität Bremen, Aufstockung des bisher schon DFG-geförderten Forschungszentrums Ozeanränder und die Graduiertenschule in den Sozialwissenschaften) wurden ebenfalls hervorragend bewertet.
Bei den Zukunftskonzepten sind nur drei Universitäten ausgewählt worden. Dabei hat sich der Bremer Vorschlag gegen die harte Konkurrenz der süddeutschen Universitäten in München und Karlsruhe nicht durchsetzen können.
Das von der Universität vorgeschlagene Zukunftskonzept wurde zwar als hoch innovativ und zukunftsträchtig bewertet, nach Einschätzung der Gutachtergruppe bietet es sehr gute Perspektiven zur Verbesserung der Exzellenz der Universität Bremen und zum Ausbau internationaler Reputation. Die Universität Bremen braucht nach Ansicht der Gutachter aber noch Zeit, um eine genügend große Breite an wirklich exzellent ausgewiesenen Wissenschaftsfeldern zu etablieren.
Der Senator für Bildung und Wissenschaft, Willi Lemke, sieht in dem Ergebnis der ersten Auswahlrunde einen „großartigen Erfolg der beteiligten wissenschaftlichen Einrichtungen aus Bremen - vor allem der beteiligten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler und der Universität insgesamt. Natürlich hätten wir uns alle noch etwas mehr erhofft.“ Dennoch haben sich nach Lemkes Ansicht die Anstrengungen und die hervorragende Arbeit mehr als gelohnt. Er beglückwünscht die ausgewählte Graduiertenschule zu ihrem großartigen Erfolg.
„Wir sind als extreme Außenseiter bis an die bundesweite Spitze vorgestoßen“, so Lemke, „das hätte uns vor wenigen Jahren noch niemand zugetraut“. Dass sich die Bremer Wissenschaft als konkurrenzfähig mit den weit größeren und finanziell dreimal so gut ausgestatteten süddeutschen Universitäten erwiesen hat, bezeichnet er als besonders bemerkenswert.
Der Senator dankte allen Beteiligten, soweit gekommen und so gut bewertet worden zu sein, und kündigte an, dass Bremen die Universität und die anderen beteiligten Einrichtungen auf dem Weg zu noch höherer, international akzeptierter Qualität weiter nachhaltig unterstützen werde. Nur dies könne die Bremer Wissenschaft im europäischen Wettbewerb konkurrenzfähig machen, gute Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sowie Studierende ins Land holen und damit eine noch bessere Grundlage für die wirtschaftliche Entwicklung der Region zu sichern. „Wir werden unsere Qualitätsstrategie unverändert fortsetzen“, betonte der Senator, „auch wenn es mit mehr Wettbewerbsgeld deutlich schneller und leichter gegangen wäre“.
Der Senator für Bildung und Wissenschaft wird die Bremer Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die jetzt alle Anstrengungen darauf setzen, auch in der zweiten Auswahlrunde erfolgreich zu sein, weiter massiv bei ihren Vorbereitungen unterstützen.
„Der Wettbewerb hat soviel Schwung ausgelöst und so gute neue Ideen und Motivation freigesetzt“, so Lemke, „dass wir uns für die neuen Anträge und auch für das nicht zum Zuge gekommene Zukunftskonzept beim zweiten Anlauf eine echte Chance auf Bewilligung erhoffen“.
Das Land wird nach Angaben des Senators die innovativen Anstöße aus der Initiative in die mittel- und langfristige Hochschulplanung aufnehmen, um so schrittweise die Voraussetzungen für den wissenschaftlichen Erfolg der Universität und der anderen Hochschulen in allen Fachgebieten weiter zu verbessern. Lemke: „Die vereinten Anstrengungen haben sich ausgezahlt; Universität und Land haben einen großen Sprung nach vorn gemacht, der sich nachhaltig auswirken wird!“