24.04.2006
Eltern-Kind-Arbeitszimmer im Haus des Reichs eröffnet – Senator Dr. Ulrich Nußbaum: „Dies ist ein Gewinn sowohl für die Eltern als auch für unsere Verwaltung“
Finanzsenator Dr. Ulrich Nußbaum eröffnete heute Vormittag (24.4.2006) ein „Eltern-Kind-Arbeitszimmer“ im Haus des Reichs. „Den hier beschäftigten Eltern wird mit dem neuen Angebot die Möglichkeit gegeben, ihre Kinder mit ins Büro zu bringen, wenn sie unerwartet einen Betreuungsengpass haben. Dies soll zugleich deutlich machen, dass die Vereinbarkeit von Familie und Beruf uns ein wichtiges Anliegen ist. Nicht nur hinsichtlich des demografischen Wandels ist es unerlässlich, Eltern dabei zu unterstützen, beide Lebensbereiche „unter einen Hut“ zu bringen. Mit dem Eltern-Kind-Zimmer gehen wir einen ersten Schritt in Richtung einer familienfreundlichen Verwaltung“, stellte der Senator bei der Eröffnung in der Finanzverwaltung fest.
Wenn es unerwartet einen Betreuungsengpass gibt, können die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Finanzverwaltung ihre Kinder ins Büro mitnehmen: Senator Dr. Ulrich Nußbaum eröffnete ein Eltern-Kind-Arbeitszimmer im Haus des Reichs, Foto: Denise Joachim (Senator für Finanzen). |
Genau genommen handelt es beim Eltern-Kind-Arbeitszimmer um zwei Räume – einen Büroraum und ein Spielzimmer – die durch einen gemeinsamen Vorraum verbunden sind. Die Räume liegen im obersten Geschoss des Hauses und wurden speziell für die neue Nutzung hergerichtet und möbliert. Das Spielzimmer wurde in freundlichen Farben gestrichen und mit Hilfe von Spenden kindgerecht ausgestattet. Eine große Sonne lacht von der Wand, eine Tafel lädt zum Malen ein, eine Matratze mit Kissen zum Kuscheln oder Toben. Der Büroraum ist dem gegenüber etwas nüchterner. Hier wurden zwei Arbeitsplätze mit Grundausstattung eingerichtet und die technischen Anlagen mit Kindersicherungen versehen. Im Rahmen der heutigen Einweihung konnten sich Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Haus des Reichs über das neue Angebot informieren und die Räumlichkeiten ansehen.
„Die Anregung für das Eltern-Kind-Zimmer kam von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern selbst“, erzählt Imke Oeltjen, zuständig für Personalangelegenheiten beim Senator für Finanzen. Vor allem Eltern mit kleineren Kindern hätten hin und wieder Schwierigkeiten, Arbeit und Kinderbetreuung zu koordinieren. Dies sei zum Beispiel dann der Fall, wenn ein Elternteil plötzlich krank werde, auf Dienstreise müsse oder die Kinderkrippe Ferien habe. Bei der Amtsleitung stießen diese Probleme auf offene Ohren und man entschloss sich, die genauen Bedarfe der betroffenen Mitarbeiter/innen zu erfragen.
Flexible Handhabung zur Nutzung realisiert
Bereits in der ersten internen Informationsveranstaltung stellte sich heraus, dass die meisten Mütter und Väter lediglich zeitweise eine Unterstützung benötigen, diese jedoch möglichst flexibel abrufbar sein sollte. Das Eltern-Kind-Arbeitszimmer bietet genau das: Es kann über den Outlook-Kalender gebucht werden, wenn es gebraucht wird. Sein Schlüssel ist beim Pförtner hinterlegt und kann bei Bedarf abgeholt werden. Außerdem werden alle (potenziellen) Nutzerinnen und Nutzer in einer Liste erfasst und diese den anderen Beteiligten zur Verfügung gestellt. So kann man sich bei der Belegung des Zimmers untereinander abstimmen und findet ggf. auch mal einen Kollegen oder eine Kollegin, die kurz auf das eigene Kind aufpasst, während man selbst Büroarbeiten erledigt.
Bisher haben sich 10 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gemeldet, die das neue Angebot im Notfall gern annehmen möchten. Generell ist die Nutzung des Eltern-Kind-Zimmers für alle Mitarbeiter/innen im Bereich des Senators für Finanzen und der Finanzämter offen.
Finanzsenator auch Mitglied im Förderverein City Kids
Da sich für die Zukunft ein weiterer Bedarf an Betreuungsmöglichkeiten für Kleinkinder abzeichnet, ist der Senator für Finanzen darüber hinaus seit kurzem auch institutionelles Mitglied im Förderverein der City-Kids. City Kids ist eine Krippe für Kinder unter 3 Jahren in der Innenstadt, in der vorrangig Kinder aufgenommen werden, deren Eltern ihren Arbeitsplatz in der Innenstadt haben. Aufgrund der Mitgliedschaft bei den City-Kids wird ermöglicht, dass die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Finanzverwaltung im Bedarfsfall bei der Vergabe von freien Betreuungsplätzen berücksichtigt werden.
Das Engagement der Finanzverwaltung bringt beiden Seiten einen Gewinn. Finanzsenator Dr. Ulrich Nußbaum bringt es auf den Punkt: „Menschen, die Kinder erziehen, erlangen dabei besondere Kompetenzen, die für unsere Verwaltung eine Bereicherung darstellen. Dieses Potenzial gilt es zu erhalten bzw. zu gewinnen und deshalb bemühen wir uns darum, die strukturellen Benachteiligungen von Eltern gegenüber Nicht-Erziehenden abzubauen. Davon profitieren nicht nur die Eltern und Kinder, sondern auch wir als Verwaltung, z.B. durch die Reduzierung von Fehlzeiten.“