27.11.2000
Nach der Sitzung des Zentralen Krisenstabs des Bundes und der Länder zur Rinderkrankheit BSE am vergangenen Wochenende hat das Gesundheitsressort heute (27. November 2000) mit der Umsetzung der Ergebnisse der Beratungen begonnen.
Nach Angaben von Gesundheitssenatorin Hilde Adolf werden BSE-Tests jetzt bei im Lande Bremen verendeten oder notgeschlachteten Rindern eingeführt, die Proben werden in Oldenburg untersucht. Dies ist mit Niedersachsen abgesprochen. So schnell wie möglich soll auch damit begonnen werden, den BSE-Test bei geschlachteten Tieren, die älter als 30 Monate sind, anzuwenden und in Bremen auszuwerten. Nach Angaben von Experten könnte damit in rund zwei Monaten angefangen werden. So viel Zeit wird benötigt, um die organisatorischen Voraussetzungen zu schaffen. Das heißt, die Tests müssen besorgt werden und die Bremer Fachleute müssen sich mit ihnen vertraut machen. In der Anlaufphase ist geplant, rund 200 Schlachtrinder im Monat zu testen, dies ist schätzungsweise jedes zehnte Tier. Da nach bisherigen wissenschaftlichen Erkenntnissen die Inkubationszeit bei BSE drei Jahre beträgt, wird es als nicht sinnvoll angesehen, die Tests bei jüngeren Tieren durchzuführen. Mit ihnen kann lediglich der Ausbruch einer Erkrankung oder das Stadium kurz vor dem Ausbruch erkannt werden, nicht aber die Ansteckung.
Sobald der Bund die angekündigte Eilverordnung erlassen hat, wird auch im Lande Bremen das Verfüttern von Tiermehl und die Ein- und Ausfuhr von Tiermehl generell untersagt. Tiermehl war bisher als Zusatz zur Nahrung für Schweine und Geflügel erlaubt, für Rinder aber verboten. In 14 landwirtschaftlichen Betrieben im Lande Bremen, in denen sowohl Schweine als auch Rinder gezüchtet werden, werden die Lebensmittelüberwachungs-, Tierschutz und Veterinärdienste (LMTVet) Bremen und Bremerhaven kontrollieren, dass Restbestände an Tiermehl nicht auch an Rinder verfüttert werden. Mit dem Erlass der Eilverordnung rechnet das Ressort noch in dieser Woche.
„Mit alle diesen Maßnahmen wollen wir mehr Sicherheit für den Verbraucher schaffen“, betonte Senatorin Hilde Adolf. Die Wahrscheinlichkeit einer Ansteckung des Menschen werde zur Zeit in Deutschland als gering eingeschätzt, aber absolute Sicherheit könne man nicht versprechen. Es bleibe ein Restrisiko.
Für alle Fragen im Zusammenhang mit BSE wurde eine Telefon-Hotline eingerichtet. Experten stehen ab morgen (28. 11. 2000) werktags jeweils von 8 bis 16 Uhr für Informationen zur Verfügung. Die Telefon-Nummer: 361-17467.