29.08.2000
"Einigung auf der Basis des Expo-Kompromisses vorstellbar"
In der Auseinandersetzung um die Lockerung des Ladenschlussgesetzes setzt sich Arbeits- und Sozialsenatorin Hilde Adolf dafür ein, dass mit den Gewerkschaften eine gemeinsame Linie gefunden wird. Die Öffnung der Geschäfte montags bis freitags bis 22 Uhr zu gestatten sei zunächst ein Vorstoß der Wirtschafts-Ressorts der Länder, die federführenden Arbeits- und Sozialministerien würden ihre Haltung erst in den nächsten Wochen festlegen, sagte Hilde Adolf. Danach erst würden die Landesregierungen entscheiden. „Um allen Beteiligten gerecht zu werden halte ich einen Konfrontationskurs nicht für den richtigen Weg, vielmehr kommt es darauf an, Gespräche mit dem Ziel eines Konsenses zu führen“, sagte die Senatorin heute (29. August 2000).
Sie halte es für möglich, dass eine Verständigung auf der Grundlage des Kompromisses über die Laden-Öffnungszeiten während der Zeit der Weltausstellung „Expo“ zustande kommen könnte. Dies bedeute geschlossene Läden am Sonntag mit den bereits jetzt möglichen wenigen Ausnahmen und Öffnungszeiten am Sonnabend bis 18 Uhr. Von montags bis freitags, so die Senatorin, könnten demnach die Geschäfte bis 20 Uhr öffnen, allenfalls bis 21 Uhr wie in der „Expo“-Hauptstadt Hannover.
Erneut plädierte die Senatorin dafür, im Einzelhandel den Arbeitnehmerschutz vom Wettbewerbsrecht zu trennen und im Arbeitszeitgesetz zu regeln. „Dies“, so Hilde Adolf, “würde wesentlich zur Versachlichung der Diskussion und auch zu einer Verbesserung für die betroffenen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer führen“.