13.07.2000
Der Senator für Arbeit, Frauen, Gesundheit, Jugend und Soziales teilt mit:
Das vom Arbeitssenator geförderte Projekt ÖKOSTRAT des Arbeiter-Bildungs-Centrum der Arbeiterkammer Bremen ist zusammen mit neun weiteren Umweltprojekten in Deutschland als "Beispiel Guter Praxis" arbeitsmarktpolitischer Projekte von der Europäischen Union ausgezeichnet worden. Die Auswahl wurde aus über 600 Projekten getroffen. ÖKOSTRAT wird vom Senator für Arbeit, Frauen, Gesundheit, Jugend und Soziales mit Landesmitteln und Mitteln des Europäischen Sozialfonds gefördert. Die Auszeichnung hat das Projekt für die Entwicklung einer Abfall-Branchenlösung für Betriebe der Tischlerinnung Bremen bekommen.
Diese Branchenlösung ermöglicht es den Innungsbetrieben, einfach, kostengünstig und rechtssicher zu entsorgen. Holzreste, Späne, Verpackungsmüll, wie Papier, Pappe, Folien, und alte Fenster und Türen, alte Küchen samt Elektrogeräten, Sonderabfälle, wie Kleber, Farben und Lacke, müssen in jeder Tischlerei entsorgt werden. Aber viele Betriebe wissen nicht, wie und wo die Entsorgung am besten funktioniert. Vor allem die Umstellung auf europäisches Recht stellte die Betriebe vor große Probleme. Entsprechend groß war die Belastung der Tischler, die stöhnten: "Wir sind Tischler, keine Abfallexperten."
Frank Plagge von der Entsorgungsfirma Nehlsen stellte fest, dass es nicht einfach sei "so viele unterschiedliche Betriebe mit ihren ganz unterschiedlichen Bedürfnissen unter einen Hut zu bringen." Durch zielorientiertes Management ist es den beiden Projektmitarbeitern, Angelika Finkenzeller und Manfred Wallenschus, gelungen,
Beteiligte aus verschiedenen Betrieben, Institutionen und nicht zuletzt die Aufsichtsbehörde des Senators für Bau und Umwelt an einen Tisch zu bekommen. In engagierter und vertrauensvoller Zusammenarbeit wurde eine Branchenlösung entwickelt, die Anforderungen an den Umweltschutz, gesetzliche Auflagen und betriebliche Interessen optimal verknüpft.
Die Tischler sind erleichtert, denn die Entsorgung klappt nun umweltfreundlich und auch noch kostengünstiger. Eine grafisch anschauliche Broschüre zeigt ihnen, welcher Abfall in welche Tonne gehört, ob man ihn selbst abliefern oder abholen lassen kann, und was das kostet. Die Transportwege sind kurz, auf dem Hof und in den Werkstätten ist mehr Platz und die immer noch verwirrenden Gesetze beunruhigen niemanden mehr. "Wir sparen eine Menge Zeit und müssen uns nicht mehr die Abfallgesetze merken, sondern nur noch die Telefonnummer des Entsorgers", sagt Tischlermeister Matthias Winter.
Kontakt zum Projekt ÖKOSTRAT erhalten Interessierte über die Tel.-Nr. 0421 / 6 18 05 34.