21.01.2000
Senatorin Hilde Adolf: Neubürger sollen sich rasch heimisch fühlen
Mit einer Fülle von Angeboten und Hilfen wird in Bremen und Bremerhaven Spätaussiedlern und Spätaussiedlerinnen die Eingewöhnung erleichtert. Die umfangreiche Palette der Eingliederungs-Hilfen ist in einem Bericht des Ressorts für Arbeit, Frauen, Gesundheit, Jugend und Soziales dargelegt, den die zuständige Deputation jetzt zur Kenntnis nahm. Er zeigt auf, wie das im September 1998 verabschiedete "Schwerpunktprogramm für Spätaussiedler" im Lande Bremen umgesetzt wurde und wird.
Sprach - und Förderunterricht, Nachhilfe, Familienberatung, Bewerbungstraining und spezielle Betreuung in Jugendclubs, Seminare zu rechtlichen Fragen und Hilfe bei der Wohnungssuche sind nur ein paar Beispiele für die Vielfalt der Un-terstützungs-Angebote. Aus dem Bericht geht außerdem hervor, dass der Anteil der Spätaussiedler/innen in Maßnahmen des Programms "Hilfe zur Arbeit" im vergangenen Jahr 21 Prozent betrug, diese Gruppe somit überdurchschnittlich berücksichtigt wurde. Ein weiteres Beispiel aus dem Leistungs-Katalog sind ärztliche Sprechstunden, die seit Juli 1999 zwei Mal wöchentlich in der Gemeinschaftsunterkunft Holthorster Weg in der Stadt Bremen angeboten werden.
In Bremerhaven kümmert sich eine Beratungs- und Betreuungsstelle im Sozialamt um die Aussiedler/innen. Neben vielen anderen Aktivitäten werden in Zusammenarbeit mit der Angestelltenkammer auch Veranstaltungen organisiert, bei denen die "neuen" Bremerhavener begrüßt werden.
Für Sozialsenatorin Hilde Adolf ist es wichtig, dass die neuen Bürger und Bürgerinnen rasch heimisch werden. "Sie sollen sich in Bremen und in Bremerhaven wohl fühlen und spüren, dass sie willkommen sind." Gleichzeitig fordert die Senatorin dazu auf, die Angebote zur Erleichterung der Integration zu nutzen.
Jährlich kommen circa 800 bis 1000 Spätaussiedler und Spätaussiedlerinnen in das Land Bremen. 20 Prozent von ihnen werden in Bremerhaven aufgenom-men. Insgesamt beteiligt sich der Zwei-Städte-Staat mit einer Quote von 0,9 Prozent an den gesamten Aufnahmen im Bundesgebiet. Konkret waren es im vergangenen Jahr bundesweit 104 916 Personen; 748 von ihnen kamen nach Bremen, 157 nach Bremerhaven. Die senatorische Behörde geht davon aus, dass Eingliederungs-Hilfen mindestens 5 Jahre lang notwendig sind