05.02.2004
Senatorin Röpke: Wichtiger Schritt für Verbesserungen in der Kinderbetreuung
Mit einer Qualifizierungs- und Beschäftigungs-Offensive will Jugend- und Sozialsenatorin Karin Röpke die personelle und qualitative Ausstattung in den Kindergärten in der Stadt Bremen ab August 2004 verbessern.
„Die von mir geplante Qualifizierungs- und Beschäftigungsoffensive soll einen Beitrag zur personellen und qualitativen Verstärkung leisten. Sie ist ein wichtiger und entscheidender Schritt, um die Situation für unsere Kinder in den Kindergärten und die der Erzieherinnen und Erzieher zu verbessern“, sagte die Senatorin heute (5.2.2004)
Die Qualifizierungsoffensive gliedert sich nach ihren Angaben in drei Programmteile. Erstens soll sie rund 400 angestellten Erzieher/innen zu gute kommen, die ihre Qualifikation durch eine zertifizierte Weiterbildung (12 Monate) noch vertiefen wollen – beispielsweise auf den Feldern Sprachförderung oder interkulturelle Erziehung. Eine Spezialisierung kann dazu führen, dass Einrichtungen ein eigenes Profil entwickeln und die Facherzieher/innen dies konzeptionell umsetzen.
Mit dem zweiten Qualifizierungsteil sollen erwerbslose Frauen und Männer mit Berufsabschluss auch aus dem nicht-pädagogischen Bereich gewonnen werden, von deren Wissen und Können Kinder profitieren können: Beispielsweise von der Hauswirtschafterin, vom Musiker, der Kunsttherapeutin oder vom Tischler. Vorgesehen sind 3 Monate Assessment und 12 Monate Einsatz in einer Einrichtung mit begleitender Qualifizierung.
Und Drittens sollen erwerbslose Frauen und Männer ohne Berufsabschluss so qualifiziert werden (4 Monate Assessment und 24 Monate Einsatz in einer Einrichtung mit begleitender Qualifizierung), dass sie eine „Assistenzfunktion“ bei der „Versorgung“ der Kinder wie Pflege, Ernährung, Behütung übernehmen können. Sie sollen in einem pädagogischen Rahmen bei der Bewältigung des Alltags helfen.
Die Qualifizierungsprogramme zwei und drei sind für 260 erwerbslose Personen vorgesehen.
Zahl der Kinder in der Stadt Bremen rückläufig
Senatorin Röpke wies erneut auf die demografische Entwicklung hin: Aus den Daten des Einwohnermeldeamtes geht hervor, dass die Zahl der Kinder im Alter zwischen drei und sechs Jahren rückläufig ist. Die Erfahrung aus der Anmeldezeit im letzten Jahr habe diese Entwicklung bereits angedeutet, einige Einrichtungen hatten schon in diesem Jahr Probleme, alle Plätze zu füllen. Senatorin Karin Röpke: „Daraus ergibt sich die Konsequenz, dass zum Kindergartenjahr 2004/2005 rund 250 Plätze in den Kindertageseinrichtungen abgebaut werden müssen. Dies ist keine Verschlechterung des Angebots, sondern eine Anpassung an die tatsächliche Entwicklung der Kinderzahlen.“ Um 200 sollen die Plätze in den Kindertagesheimen der Stadtgemeinde Bremen reduziert werden, um 50 bei den freien Trägern.
In Bremen besteht für 3 bis 6-Jährige ein Rechtsanspruch auf eine vierstündige Betreuung in einem Kindergarten. Angeboten wird jedoch auch eine sechsstündige Betreuung mit Mittagessen und eine achtstündige, ebenfalls mit Mittagessen. Die Senatorin: „Auch wenn es auf diese Plätze keinen Rechtsanspruch der Eltern gibt, sind wir bestrebt, im Rahmen unserer finanziellen Möglichkeiten die Wünsche der Eltern zu berücksichtigen.“
Erstmals werden den Eltern im neuen Kindergartenjahr ab August 2004 zusätzliche Angebote gemacht: Neben den bisherigen Angeboten sollen in einigen Einrichtungen auch Betreuungszeiten von fünf und /oder sieben Stunden realisiert werden. „Damit wollen wir erreichen, dass die Angebote flexibler werden und schrittweise an die Nachfrage der Eltern angepasst werden“, so Senatorin Röpke.
In der Stadt Bremen gibt es zur Zeit 14 166 Plätze in 272 Kindergärten. Davon sind 5039 Halbtagsplätze (vier Stunden), 5540 sogenannte Teilzeitplätze (sechs Stunden) und 3587 Ganztagsplätze.