Sie sind hier:

Die Senatorin für Arbeit, Soziales, Jugend und Integration

Mehr Unternehmen sollen für familienfreundliche Personalpolitik gewonnen werden

10.06.2004

Deputation für Arbeit und Gesundheit stimmt Förderung eines entsprechenden Projektes zu

Die Unternehmen im Lande Bremen sollen dafür gewonnen werden, ihre Personalpolitik beispielsweise durch flexible Arbeitszeiten familienfreundlicher zu gestalten. Diesem Ziel dient das geplante Projekt „Beschäftigungsförderung durch familienfreundliche Arbeitsbedingungen in bremischen Betrieben“ des Instituts „Arbeit und Wirtschaft“ (IAW) der Universität Bremen, das dafür einen Zuschuss aus zusätzlichen Mitteln des Europäischen Sozialfonds (ESF) in Höhe von 96 000 Euro erhalten soll. Die staatliche Deputation für Arbeit und Gesundheit hat heute (10. Juni 2004) einem entsprechenden Vorschlag der Senatorin für Arbeit, Frauen, Gesundheit, Jugend und Soziales, Karin Röpke, zugestimmt.


Familienfreundliche Strukturen, auch in den Unternehmen, sind nach Angaben von Senatorin Röpke immens wichtig. „Gelingt es qualifizierten Frauen nicht, Beruf und Familie miteinander zu vereinbaren, müssen sie sich für das eine oder andere entscheiden. Verzichten sie auf Kinder, verstärkt sich die besorgniserregende demografische Entwicklung in Bezug auf die Geburtenrückgänge. Frauen und Männer, die aufgrund der Elternschaft jedoch aus dem Beruf aussteigen, fehlen als qualifizierte Arbeitskräfte.“


Das IAW ist Teil eines regionalen Projektverbundes, der sich für Familienfreundlichkeit in den Betrieben einsetzt und eng mit der Initiative „Familienfreundliche Stadt“ zusammenarbeitet. Mit dem geplanten Projekt werden Unternehmen in Zusammenarbeit mit der Hertie-Stiftung dabei unterstützt das „Audit Beruf & Familie“ durchzuführen. Das Audit (ein Verfahren, um ein Zertifikat für besondere Verdienste in einem bestimmten Wirkungsbereich zu erhalten) ist von der gemeinnützigen Hertie-Stiftung speziell für den Bereich Beruf und Familie entwickelt worden. Im Rahmen der Auditierung können Betriebe ihr eigenes Konzept familienfreundlicher Arbeitsbedingungen entwickeln, um Unternehmens-Interessen und Belange der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Übereinstimmung zu bringen. Es wird eine Zielvereinbarung mit der Hertie-Stiftung abgeschlossen und die vereinbarten Maßnahmen werden anschließend im Betrieb umgesetzt. Eine Überprüfung erfolgt nach drei Jahren. Nach Abschluss der Zielvereinbarung erhält der Betrieb ein Grundzertifikat. Nach drei Jahren erfolgt eine Reauditierung. Sind die Ziele erreicht, erhält das Unternehmen das Zertifikat zum "Audit Beruf & Familie". Es dokumentiert, dass das Unternehmen eine neue Balance von Erwerbsarbeit und Familie gefunden hat.


Bisher haben sich acht, meist größere Unternehmen im Lande Bremen dazu entschieden, sich dem Auditverfahren zu unterziehen. Aufgabe des IAW wird es unter anderem sein, den Prozess zu begleiten, Bedingungen aufzuspüren, die sich als unterstützend oder hemmend für den Erfolg familienfreundlicher Maßnahmen erweisen, und weitere regionale Firmen für das Audit zu gewinnen.